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22. Juli 2022 Marktentwicklungen

Bengaluru, 22. Jul (Reuters) – CEO und CFO von Evergrande treten nach Ermittlungen zurück

Der Vorstandschef und der Finanzvorstand von China Evergrande nach einer Untersuchung der Dienstleistungssparte des angeschlagenen Immobilienkonzerns zurück. Eine vorläufige Ermittlung hat ergeben, dass CEO Xia Haijun und CFO Pan Darong an der Umleitung von Krediten beteiligt waren, wie Evergrande am Freitag mitteilte. Sie hätten 13,4 Milliarden Yuan (1,99 Milliarden Dollar), die der Sparte Evergrande Property Services gehörten, als Kreditgarantien verwendet. Die Manager hätten die Kredite „über Dritte an Evergrande Group zurückübertragen und für allgemeine Geschäftstätigkeiten verwendet“. Die Garantien seien allerdings von Banken beschlagnahmt worden, was die Liquidität der Evergrande-Tochter gefährdet habe. 

Der Konzern habe seinen bisherigen geschäftsführenden Direktor Siu Shawn zum neuen Vorstandschef und den Vizepräsidenten Qian Cheng zum Finanzvorstand ernannt, hieß es weiter. Evergrande Group sei auch in Gesprächen mit Evergrande Property Services über einen Rückzahlungsplan. Investore hatten längst befürchtet, dass die Cashflow-Probleme des chinesischen Bauriesen zu seinem Zusammenbruch führen und die Entwicklung der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt verlangsamen könnte.

Bangalore, 22. Jul (Reuters) – Enttäuschende Kundenzahlen – Verizon senkt Gewinnprognose

Nach enttäuschenden Neukundenzahlen senkt der US-Mobilfunkriese Verizon seine Gewinnprognose. Die Kundenzahl werde von der hohen Inflation in einem hart umkämpften Mobilfunkmarkt belastet, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Der Mobilfunkanbieter habe im zweiten Quartal netto lediglich 12.000 monatlich zahlende Telefonkunden hinzugewonnen, verglichen mit einer Prognose des Datenanbieters FactSet von mehr als 150.000 Neukunden. „Als Marktführer in einer sehr wettbewerbsintensiven Branche sind wir entschlossen, unsere operative und finanzielle Leistung in der zweiten Jahreshälfte zu verbessern“, sagte Verizon-Chef Hans Vestberg. Das Unternehmen erwarte nun für 2022 einen bereinigten Gewinn pro Aktie zwischen 5,10 und 5,25 – unter der vorherigen Prognose von 5,40 bis 5,55 Dollar.

Frankfurt, 22. Jul (Reuters) – Deutsche-Bank-Fondstochter DWS investiert in Glasfaser

Deutschlands größter Vermögensverwalter DWS investiert in die Finanzierung von Glasfaser- und Hochgeschwindigkeits-Internetanschlüssen. Die Deutsche GigaNetz GmbH teilte am Freitag mit, die DWS werde zu ihrem zweiten Großinvestor. DWS investiere im ersten Schritt einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag, sagte ein DWS-Sprecher am Freitag. GigaNetz machte keine Angaben zur Höhe der Investition.

Deutsche GigaNetz baut Glasfaser-Infrastruktur innerhalb Deutschlands und kooperiert dabei nach eigenen Angaben mit über hundert Städten und Gemeinden. Das Unternehmen mit Sitz in Hamburg hat nach eigenen Angaben bereits mehr als eine Million Haushalte mit Glasfaseranschlüssen versorgt.

Eine Genehmigung der Transaktion durch die Europäische Kommission steht noch aus. Hauptinvestor von GigaNetz bleibe weiterhin der Fondsmanager InfraRed Capital Partners. Die DWS gehört zu knapp 80 Prozent der Deutschen Bank. Die Muttergesellschaft von InfraRed ist die kanadische Versicherungsgesellschaft Sun Life Financial.

22. Jul (Reuters) – Lithium-Startup EnergyX gewinnt neuen Geldgeber

Das Lithium-Startup EnergyX hat mit dem Finanzinvestor Global Emerging Markets Group einen neuen Geldgeber gefunden. Das Unternehmen plane 450 Millionen Dollar zu investieren, teilte der Börsenaspirant mit. Die Mittel würden dem Unternehmen eine „Kriegskasse“ für neue Projekte zur Gewinnung des Rohstoffs in Schwellenländern füllen, sagte Firmenchef Teague Egan. EnergyX ist eines von mehreren Unternehmen, die neue Gewinnungsmethoden für Lithium entwickeln. Ziel ist es, das unter anderem in E-Autos verwendete Metall kostengünstiger und mit einem geringeren ökologischen Fußabdruck zu produzieren als wie bisher im Tagebau.

22. Jul (Reuters) – Höhere Kosten und Prämien belasten AmEx

Der Finanzdienstleister American Express hat unter anderem infolge von Rückstellungen für faule Kredite weniger verdient. Der US-Kreditkartenanbieter teilte am Freitag mit, im Quartal einen Rückgang des Nettogewinns um 14 Prozent auf 1,96 Milliarden Dollar verbucht zu haben. Die Rückstellungen bezifferte AmEx mit 410 Millionen Dollar. Die Ausgaben stiegen derweil um fast ein Drittel auf 10,4 Milliarden Dollar infolge von Prämien und Vergünstigungen, um Kunden anzulocken. Im Vorjahr hatte die Konjunkturbelebung und gestiegene Verbraucherausgaben dem US-Kreditkartenanbieter auf die Sprünge geholfen.

Frankfurt, 22. Jul (Reuters) – Quantencomputer-Bauer IQM sammelt 128 Mio. Euro ein

Der deutsch-finnische Quantencomputer-Anbieter IQM hat sich bei diversen Investoren zusätzliches Kapital besorgt. Das Volumen der Finanzierungsrunde belaufe sich auf 128 Millionen Euro, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Daran beteiligt habe sich unter anderem Bayern Kapital, die Risikokapitalgesellschaft des Freistaats. Das Geld will IQM in den Ausbaus des Geschäfts investieren. 

Quantencomputer arbeiten nach völlig anderen physikalischen Prinzipien als herkömmliche Rechner und übertreffen diese in der Geschwindigkeit um ein Vielfaches. Sie werden unter anderem in der Materialforschung oder der Simulation des Klimawandels eingesetzt. Experten trauen dieser Technologie langfristig ein Marktpotenzial eines dreistelligen Milliardenbetrags zu. 

München, 22. Jul (Reuters) – MTU sammelt Aufträge über fast 600 Mio Dollar ein

Der Münchner Triebwerksbauer MTU Aero Engines zieht eine erfolgreiche Bilanz der Luftfahrtmesse in Farnborough. MTU habe dort Aufträge über fast 600 Millionen Dollar erhalten, teilte der Boeing- und Airbus-Zulieferer am Freitag mit. „Diese Summe unterstreicht einmal mehr die anhaltende Erholung unserer Branche“, sagte Vorstandschef Reiner Winkler. „Die Fluggesellschaften haben großen Bedarf an modernen Flugzeugen mit kraftstoffsparenden Antrieben.“ Der Löwenanteil der Aufträge entfalle auf das Getriebefan-Triebwerk (GTF) von Pratt & Whitney, zu dem MTU einen Anteil von 15 bis 18 Prozent beisteuert. Es kommt künftig unter anderem in 76 Airbus-A220- und 80 A320neo-Maschinen zum Einsatz, die der Flugzeug-Leasingsriese Air Lease bestellt hat.

Oslof, 22. Jul (Reuters) – Hohe Aluminium-Preise verleihen Norsk Hydro Rückenwind

Der norwegische Aluminium-Konzern Norsk Hydro hat dank gestiegener Preise seinen Quartalsgewinn fast verdoppelt. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) schnellte im Zeitraum April bis Juni auf 11,6 Milliarden norwegische Kronen (1,14 Milliarden Euro) nach 6,6 Milliarden Kronen vor Jahresfrist. Der Vorstand kündigte am Donnerstag daher an, eine zusätzliche Dividende im Volumen von drei Milliarden Kronen ausschütten und Aktien im Wert von zwei Milliarden Kronen zurückkaufen zu wollen. Gleichwohl warnte er vor unsicheren Marktbedingungen aufgrund des Krieges in der Ukraine, der Inflation und hoher Energiepreise. „Hydro steht vor einer neuen Realität und die Veränderungen vollziehen sich schneller als zuvor“, hieß es. 

Stockholm, 22. Jul (Reuters) – Strompreissteigerungen bescheren Vattenfall Gewinnsprung

Der schwedische Versorger Vattenfall hat von den gestiegenen Strompreisen profitiert und im zweiten Quartal einen Gewinnsprung geschafft. Das operative Ergebnis (Ebit) schnellte um 54 Prozent auf 8,1 Milliarden Kronen (778 Millionen Euro), wie der Konzern am Freitag mitteilte. „Die große Frage ist derzeit, wie die Erdgasversorgung in Europa in diesem Winter aussehen wird, wobei die Rationierung ein immer wahrscheinlicheres Szenario wird“, sagte Vattenfall-Chefin Anna Borg. „Die Unsicherheit hat die Strompreise auf neue Rekordniveaus getrieben, selbst wenn wir uns mitten im Sommer befinden, wo die Preise normalerweise niedriger sind.“ 

Danzig, 22. Jul (Reuters) – Schindler senkt Prognose – Geschäft unter Druck

Der Aufzug- und Rolltreppenhersteller Schindler senkt nach einem Gewinneinbruch im Halbjahr seine Prognose. Die Corona-Lockdowns in China und weltweiten Lieferkettenstörungen sowie die globale Halbleiterknappheit und hochschnellende Inflation trübten die Stimmung. Für das Gesamtjahr werde nun mit einem Umsatzwachstum von minus zwei bis plus zwei Prozent in Lokalwährungen gerechnet, teilte Schindler am Freitag mit. Bislang war eine Spanne von ein bis sechs Prozent in Aussicht gestellt worden. Der Konzerngewinn dürfte 2022 auf 620 bis 660 (Vorjahr: 881) Millionen Franken sinken. Schindler gehe davon aus, dass die nachlassende Wachstumsdynamik weiterhin anhalten werde. Deshalb wolle man sich auf Preiserhöhungen zur Abfederung von Inflation, eine Verschlankung des Produktportfolios und Effizienzsteigerung konzentrieren. Der Gewinn sank in der ersten Jahreshälfte auf 296 Millionen Franken von 455 Millionen ein Jahr zuvor. Finanzchef Urs Scheidegger werde die Konzernleitung verlassen und per 1. September zum Chief Risk Officer ernannt. Carla De Geyseleer solle seine Nachfolge antreten. Sabine Siméon-Aissaoui, bei Schindler für Lieferketten verantwortlich, werde per 31. Juli aus der Konzernleitung ausscheiden und das Unternehmen verlassen.

Zürich, 22. Jul (Reuters) – Impfwirkstoff-Hersteller Lonza steigert Gewinn kräftig

Der Pharma-Auftragshersteller Lonza hat seinen Halbjahresgewinn nahezu verdoppelt. Der Überschuss kletterte in den ersten sechs Monaten auf 498 Millionen Frank nach 263 Millionen Franken im Vorjahreszeitraum, wie das Schweizer Unternehmen am Freitag mitteilte. Der bereinigte Umsatz stieg dank einer guten Nachfrage der Arzneimittel-Konzerne um 16,8 Prozent auf drei Milliarden Franken. Den Ausblick für das Gesamtjahr bestätigte der Konzern, der unter anderem den Wirkstoff für den Corona-Impfstoff des US-Biotechnologieunternehmens Moderna herstellt. So dürfte der Umsatz im niedrigen bis mittleren Zehn-Prozent-Bereich zulegen. Die bereinigte Ebitda-Marge soll sich wie mittelfristig angepeilt verbessern. Vergangenes Jahr betrug sie 30,8 Prozent, im ersten Halbjahr 2022 verbesserte sie sich auf 33,1 Prozent.

Zürich, 22. Jul (Reuters) – Bauchemiekonzern Sika will Zehn-Milliarden-Marke beim Umsatz knacken

Der Bauchemiekonzern Sika hat seinen Gewinn im ersten Halbjahr 2022 dank einem kräftigen Umsatzwachstum und dem Erlös aus dem Verkauf eines Teilbereichs um 21 Prozent auf 598,8 Millionen Franken gesteigert. „Preissteigerungen für Rohmaterialien konnten wir weitestgehend durch höhere Produktpreise kompensieren und Engpässe in der Beschaffung durch unsere globale Einkaufsorganisation lösen“, erklärte Vorstandschef Thomas Hasler am Freitag. Für das Gesamtjahr erwartet Hasler weiterhin eine Umsatzsteigerung in Lokalwährungen von deutlich mehr als zehn Prozent, sodass der Umsatz erstmals die Marke von zehn Milliarden Franken übertreffen dürfte. Das Betriebsergebnis (Ebit) sollte dabei überproportional zulegen. Sika gehe nun davon aus, die Übernahme des früheren Bauchemiegeschäfts von BAS gegen Ende 2022 abschließen zu können.

22. Juli 2022 Marktentwicklungen

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