21. Apr (Reuters) – Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen aus der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:
Update: 14:15 Uhr
AT&T – Dallas/Bangalore: Die Ausweitung der Glasfaser-Internet- und 5G-Dienste kommt beim größten US-Telekomkonzern gut voran. AT&T meldete für das erste Quartal einen Anstieg des Kernumsatzes im Mobilfunkbereich um 2,5 Prozent auf 29,7 Milliarden Dollar. Zudem gewann das in Dallas ansässige Unternehmen in den ersten drei Monaten des Jahres 691.000 neue Telefonabonnenten. Der Gesamtumsatz ging jedoch um gut 13 Prozent zurück, gedrückt durch die Auswirkungen des veräußerten Satellitenfernsehgeschäfts und die Schwäche der Sparte Business Wireline. Der auf Stammaktien entfallende Nettogewinn sank auf 4,8 Milliarden Dollar von 7,5 Milliarden im Vorjahresquartal. AT&T will sich wieder auf sein ursprüngliches Geschäft, die Bereitstellung von Internet- und Telefondiensten, konzentrieren.
Der Telekomkonzern spaltet daher das Mediengeschäft ab, zu dem unter anderem CNN, der Kabelsender HBO und das Filmstudio Warner Bros („Batman“, „Wonder Woman“, „Harry Potter“) gehören, und fusioniert es mit dem Medienunternehmen Discovery.
AURUBIS – Düsseldorf: Europas größte Kupferhütte hat nach kräftigen Zuwächsen in seinem zweiten Geschäftsquartal seine Jahresziele angehoben. „Der positive Trend setzt sich weiter fort“, teilte Vorstandschef Roland Harings mit. Der Konzern profitiere von einem „sehr starken“ Marktumfeld mit weiterhin hohen Metallpreisen, einer sehr hohen Nachfrage nach Kupferprodukten und Schwefelsäure. „Das sehr gute Metallergebnis konnte die deutlich gestiegenen Preise für Energie überkompensieren“, so der Manager. Im Gesamtjahr peilt er nun einen Vorsteuergewinn (Ebt) von 500 bis 600 Millionen Euro an statt zwischen 400 und 500 Millionen Euro. Im zweiten Quartal verbuchte die Salzgitter-Tochter nach ersten Berechnungen ein Ebt von 194 (Vorjahr: 103) Millionen Euro.
CARLSBERG – Kopenhagen: Der dänische Bierbrauer hat wegen der geplanten Geschäftsaufgabe in Russland und milliardenschwerer Abschreibungen seine Jahresziele eingedampft. Der Vorstand erwartet nun im besten Fall einen Anstieg des Betriebsergebnisses um zwei Prozent oder einen Rückgang um fünf Prozent. Zuvor hatte der Brauer einen Anstieg zwischen null und sieben Prozent angepeilt. Carlsberg erwartet 2022 Abschreibungen auf das Russland-Geschäft in Höhe von rund 9,5 Milliarden dänische Kronen (910 Millionen Euro). Hinzu kommen Wertminderungen in der Ukraine von 300 Millionen Kronen sowie Goodwill-Abschreibungen von 700 Millionen Kronen für die Region Mittel- und Osteuropa inklusive der Ukraine. 2021 erwirtschaftete Carlsberg zehn Prozent des Gesamtumsatzes und sechs Prozent des Betriebsgewinns in Russland. In acht Brauereien beschäftigt der Konzern 8400 Mitarbeiter.
DOW – Bangalore: Der US-Chemieriese hat im abgelaufenen Quartal von einer hohen Nachfrage sowie durch Lieferengpässe in die Höhe getriebenen Preisen profitiert. Der Nettogewinn kletterte im ersten Quartal um 58,4 Prozent auf 1,57 Milliarden Dollar, wie Dow mitteilte. Der Nettoumsatz stieg um 28,5 Prozent auf 15,3 Milliarden Dollar. „Trotz höherer Energiekosten konnten wir eine gesunde Nachfrage auf dem Endmarkt verzeichnen und ein solides Volumenwachstum, Preissteigerungen und eine Ausweitung der Gewinnspanne erzielen“, sagte Konzernchef Jim Fitterling. Der Krieg in der Ukraine habe das Quartalsergebnis allerdings mit 186 Millionen Dollar belastet. Die Preise in den drei Sparten des Chemikalien-Herstellers kletterten zwischen 24 und 39 Prozent.
HUGO BOSS – Düsseldorf: Der Modekonzern will ab Herbst mit Second-Hand-Verkäufen an den Start gehen. Auf der Plattform „Hugo Boss Pre-Loved“ kann ab dem dritten Quartal zunächst in Frankreich gebrauchte Boss-Kleidung angeboten oder gekauft werden. Bis 2025 sollen Deutschland, Großbritannien und die USA folgen. Der Markt für Mode aus zweiter Hand ist schnell wachsend mit einem aktuellen Volumen von 30 bis 40 Milliarden Dollar, wie Boss mitteilte.
BANKINTER – Madrid: Spaniens viertgrößte Bank nach Börsenwert ist dank eines wachsenden Kreditbuchs mit einem Gewinnplus in das Jahr gestartet. Der Überschuss sei im ersten Quartal binnen Jahresfrist um vier Prozent auf 154,3 Millionen Euro gestiegen, teilte das Geldhaus mit. Damit übertraf Bankinter auch die 145 Millionen Euro Gewinn aus dem Auftaktquartal 2019 vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie. Analysten hatten lediglich 125 Millionen Euro erwartet. Das Kreditbuch sei binnen Jahresfrist dank einer starken Geschäftstätigkeit um acht Prozent gewachsen und dies trotz einer enormen geopolitischen Unsicherheit, erklärte die Bank. Die Nettozinserträge nahmen um 2,6 Prozent auf 320 Millionen Euro zu.
HUSQVARNA – Stockholm: Steigende Kosten und gestörte Lieferketten haben die Gardena-Mutter ausgebremst. Trotz hoher Nachfrage schrumpfte der Betriebsgewinn des schwedischen Gartengeräte-Herstellers im ersten Quartal auf 2,16 Milliarden Kronen (211 Millionen Euro) nach 2,29 Milliarden im Vorjahreszeitraum. „Die starke Kundennachfrage hält an und wir ergreifen gemeinsam mit unseren Lieferanten entscheidende Maßnahmen, um die derzeitigen Einschränkungen in der Lieferkette zu lösen“, hieß es. Zudem würden weitere Preiserhöhungen zu erwarten sein, um die Kostensteigerungen auszugleichen.
AKZO NOBEL – Amsterdam: Der niederländische Farbenkonzern hat zum Jahresauftakt infolge gestiegener Kosten weniger verdient. Das bereinigte Betriebsergebnis erreichte im ersten Quartal 230 Millionen Euro nach 307 Millionen vor Jahresfrist. Der Umsatz legte derweil auf 2,5 (Vorjahr: 2,3) Milliarden Euro zu. Mit Blick auf den weiteren Verlauf warnte der Vorstand vor Unsicherheiten im Zusammenhang mit den Sanktionen gegen Russland, Inflation und der Corona-Welle in China, die zu weiteren Problemen bei den Lieferketten führen könne.
STARBUCKS- New York: Die US-Kaffeehaus-Kette stemmt sich mit zwei bei der US-Arbeitsaufsichtsbehörde NLRB eingereichten Beschwerden weiter gegen eine gewerkschaftlich organisierte Mitbestimmung ihrer Mitarbeiter. Beschäftigte und Kunden seien bei Gewerkschaftskundgebungen unter Verletzung von Bundesgesetzen schikaniert und eingeschüchtert sowie Ein- und Ausgänge von Geschäften blockiert worden, führt Starbucks in den Beschwerden an.
„Das Verhalten von Workers United und ihren Vertretern hat die physische Sicherheit gefährdet, schwere seelische Schäden verursacht und unrechtmäßig in den Geschäftsbetrieb eingegriffen“. Die Arbeitnehmervertretung Workers United teilte mit, dass die Beschwerden die Verzweiflung des Unternehmens widerspiegelten, da eine wachsende Zahl von Arbeitnehmern versuche, sich in Gewerkschaften zu organisieren. Workers United hat mehr als 80 Beschwerden bei der NLRB eingereicht, in denen Starbucks illegale Taktiken zur Zerschlagung von Gewerkschaften vorgeworfen werden.
21.April 2022 Marktentwicklungen
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