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20.April 2022 Marktentwicklungen

20. Apr (Reuters) – Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen aus der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:

ABBOTT LABORATORIES – Bangalore: Die anhaltend starke Nachfrage nach Corona-Tests und ein Erstarken der Medizintechnik-Sparte lassen beim US-Pharmakonzern die Kassen klingeln. Der Umsatz des Diagnostikgeschäfts kletterte im Auftaktquartal um fast ein Drittel, getrieben durch 3,3 Milliarden Dollar aus dem Verkauf von Covid-Testkits, wie Abbott mitteilte. Die Testnachfrage wuchs Anfang des Jahres vor allem wegen der raschen Verbreitung der hochansteckenden Omikron-Variante in den USA. Zudem brummte das Geschäft mit medizinischen Geräten in der zweiten Hälfte des Quartals, da sich mehr Patienten angesichts der abnehmenden Corona-Fälle für elektive medizinische Eingriffe entschieden. Abbott rechnet nun für das laufende Geschäftsjahr mit einem Umsatz von 4,5 Milliarden Dollar mit Corona-Tests, der größtenteils in der ersten Jahreshälfte erzielt werden soll. Der in Illinois ansässige Konzern bekräftigte seine bisherige Prognose für 2022 und geht weiterhin von einem bereinigten Gewinn von mindestens 4,70 Dollar je Aktie aus. 

PROCTER & GAMBLE- Bangalore: Die hohe Nachfrage nach Reinigungs- und Körperpflegeprodukten hat den Vorstand des US-Konsumgüterkonzerns bei seiner Umsatzentwicklung optimistischer gestimmt. Er warnte jedoch vor höheren Rohstoff- und Frachtkosten, die den Gewinn schmälern würden. Der Konsumgüterriese mit Marken wie Ariel, Oral-B oder Pampers rechnet nun im Gesamtjahr mit einem Umsatzplus von vier bis fünf Prozent statt wie bislang mit drei bis vier Prozent. Der Kerngewinn je Aktie wird derweil am unteren Ende der Prognosespanne von drei bis sechs Prozent erwartet. 

ASML – Amsterdam: Der Chipausrüster hat mit seinen Umsatz und Gewinnzahlen zum Jahresauftakt die Erwartungen der Börsianer leicht übertroffen. ASML setzte im ersten Quartal 3,5 Milliarden Euro um und kam auf einen Gewinn von 695 Millionen Euro. Analysten hatten 621 Millionen Euro Gewinn bei Umsätzen von 3,3 bis 3,5 Milliarden Euro erwartet. Angesichts der anhaltenden weltweiten Halbleiterknappheit meldete ASML weiter starke Aufträge. „Wir arbeiten sehr, sehr hart daran, alle Lieferkettenprobleme zu bewältigen, mit denen alle beschäftigt sind“, sagte Finanzvorstand Roger Dassen. Die Bestellungen lagen in den ersten drei Monaten bei sieben Milliarden Euro. Für das zweite Quartal stellte ASML einen Umsatz von 5,1 bis 5,3 Milliarden Euro in Aussicht und bekräftigte für das Gesamtjahr die Prognose eines Umsatzwachstums von 20 Prozent. 

HEINEKEN – Brüssel: Der weltweit zweitgrößte Bierbrauer hat dank der Wiedereröffnung von Lokalen im ersten Quartal 2022 mehr Bier verkauft. Insgesamt sei der Bierabsatz flächenbereinigt um 5,2 Prozent gestiegen verglichen mit der Vorjahresperiode, teilte der niederländische Konzern mit. Analysten hat in einer von Heineken erstellten Umfrage 3,5 Prozent erwartet. In Europa kletterte der Absatz um 11,5 Prozent, da immer mehr Corona-Restriktionen zurückgenommen wurden. Dennoch setzt der Krieg gegen die Ukraine den Bierbrauer unter Druck, auch durch dessen Rückzug aus Russland. „Wir gehen davon aus, dass sich der zunehmende Inflationsdruck auf das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte auswirken wird, was wiederum ein Risiko für den Bierkonsum im weiteren Verlauf des Jahres darstellt“, erklärte Heineken. Trotzdem hielt das Unternehmen an seiner Prognose einer „stabilen bis moderaten“ Verbesserung der operativen Gewinnmarge im Jahr 2022 fest.

DANONE- Paris: Der französische Nahrungsmittelkonzern hat im ersten Quartal ein deutliches Umsatzplus verzeichnet und hält trotz der wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs an seiner Jahresprognose fest. Die Erlöse des nach eigenen Angaben weltweit größten Joghurt-Produzenten legten im ersten Quartal um 7,1 Prozent auf 6,2 Milliarden Euro und damit stärker als von Analysten erwartet zu. Dabei halfen auch höhere Preise. Für 2022 erwartet der französische Konzern nun weiter eine operative Marge von mehr als zwölf Prozent.

JUST EAT TAKEAWAY – Amsterdam: Nach leichten Einbußen bei den Bestellungen zum Jahresauftakt hat Europas größter Essens-Lieferdienst seine Jahresziele eingedampft. Der Vorstand der Lieferando-Mutter erwartet 2022 nun ein Wachstum des Transaktionsvolumens (GTV) im mittleren einstelligen Prozentbereich statt im mittleren zweistelligen Bereich. Die bereinigte operative Umsatzrendite (Ebitda-Marge) soll in einer Spanne zwischen minus 0,5 bis 0,7 Prozent liegen und damit etwas besser als die bislang erwarteten 0,6 bis 0,8 Prozent. Im ersten Quartal lagen die Bestellungen mit 267,1 Millionen Euro ein Prozent unter dem von Lockdowns geprägten starken Vorjahresquartal.

GAM – Zürich: Das Schweizer Fondshaus hat im Kerngeschäft erneut Abflüsse von Kundengeldern verbucht. Im ersten Quartal zogen die Kunden insgesamt 270 Millionen Franken ab. Dazu kamen tiefere Marktbewertungen der Anlagen und eine negative Entwicklung der Wechselkurse, so dass die verwalteten Vermögen bis Ende März auf 30 Milliarden von 31,9 Milliarden Franken Ende 2021 sanken. Im deutlich weniger lukrativen Geschäft Fund Management Services sammelte GAM dagegen netto 290 Millionen Franken ein. Die verwalteten Vermögen der Gruppe gingen auf 94,8 Milliarden Franken von 100,0 Milliarden Franken zurück. 

ZUR ROSE- Düsseldorf: Die Schweizer Versandapotheke hat zum Jahresauftakt leicht zugelegt. Der Außenumsatz stieg in lokaler Währung um 1,6 Prozent und liegt damit Firmenangaben zufolge im Plan. Während die Erlöse mit rezeptpflichtigen Medikamenten in Deutschland, dem größten Markt der Firma, um neun Prozent schrumpfte, legten sie mit nicht rezeptpflichtigen Medikamenten unter der Marke DocMorris im zweistelligen Prozentbereich zu.

20.April 2022 Marktentwicklungen

Copyright: (c) Copyright Thomson Reuters 2022

Wichtige Entwicklungen zur Börse.

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