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19. September 2022 Energie-Ticker

19. Sep – Es folgen Entwicklungen aus Politik und Wirtschaft rund um das Thema Energie und Energiesparen, das infolge des russischen Krieges gegen die Ukraine immer wichtiger wird:

19.13 Uhr – Die niederländische Regierung will einem Medienbericht zufolge eine Preisobergrenze für Energieverträge einführen. Die Energiepreise würden ab dem 1. Januar 2023 auf dem Niveau von Januar 2022 gedeckelt werden, um die Haushalte zu entlasten, berichtet der niederländische Sender NOS. Die Regierung soll ihre Pläne am Dienstag bekanntgeben.

17.26 Uhr – Laut Bundeswirtschaftsministerium haben sich bislang 2756 Unternehmen für das Energiekostendämpfungsprogramm registriert. Insgesamt seien bereits 3740 Anträge eingegangen und 52 davon bewilligt worden. Firmen müssen für jeden Monat einen Antrag stellen, weswegen mehrere pro Betrieb fällig werden. Es werde jetzt jeden Tag mehr Bewilligungen geben, so das Ministerium. Im Rahmen des Hilfsprogramms, das insgesamt ein Volumen von fünf Milliarden Euro hat, können Unternehmen einen Zuschuss zu ihren gestiegenen Gas- und Stromkosten bekommen von jeweils bis zu 50 Millionen Euro.

12.18 Uhr – Das Kabinett hat am vergangenen Freitag den späteren Abschlagszahlungen im Rahmen der Gasumlage zugestimmt. Das sagt eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums am Montag. Die Gas-Importeure dürften nicht vor November Gelder aus der Umlage erhalten, die die Endverbraucher zahlen müssen und die ab Oktober gilt.

11.48 Uhr – Der Städte- und Gemeindebund fordert ein Sondervermögen zur Abfederung der Energiepreissteigerungen und zum Schutz der Stadtwerke. Die Schuldenbremse sei faktisch bereits aufgeweicht durch den 100-Milliarden-Sonderfonds für die Bundeswehr, sagt Geschäftsführer Gerd Landsberg dem Sender phoenix. Zum Schutz der Stadtwerke müsse es eine Gas- und Strompreisbremse nach Vorbild Tschechiens geben, auch wenn das Milliarden koste. „Man sollte es einfach machen, natürlich begrenzt, und man muss auch weiter sparen, völlig unstreitig. Aber ich glaube, sonst kommen wir nicht durch diesen Winter und vor allen Dingen nicht durch den nächsten.“ Die Stadtwerke kämen sonst in Liquiditätsschwierigkeiten. Diese betrieben aber auch Schwimmbäder, Busse und Bahnen sowie Abfallentsorgung. „Das ist ein Element der kommunalen Daseinsvorsorge. Das darf nicht gefährdet werden“, so Landsberg.

10.10 Uhr – Der finnische Energiehändler Karhu Voima meldet Insolvenz an. Grund sei der starke Anstieg der Strompreise, der das Geschäftsmodell unprofitabel gemacht habe, erklärt das Unternehmen. Es seien zwar verschiedene andere Optionen wie etwa die Fusion mit der Muttergesellschaft KSS Energia erwogen, letztlich aber verworfen worden. „Angesichts der Energiepreis-Prognosen für den kommenden Winter waren die Voraussetzungen für eine Fortführung des Unternehmens nicht gegeben“, hieß es. Eine Insolvenz sei unvermeidlich gewesen.

05.40 Uhr – Deutsche Abnehmer von russischem Erdgas haben zum ersten Mal seit der Abschaltung der wichtigen Pipeline wegen Wartungsarbeiten vor etwa drei Wochen wieder Buchungen für Lieferungen über die Nord Stream 1-Pipeline abgegeben, wie aus deutschen Pipelinedaten hervorgeht. Russland hatte die Lieferungen durch Nord Stream 1, die unter der Ostsee hindurch nach Deutschland führt, am 31. August für eine usprünglich für drei Tage angesetzte Wartung unterbrochen. Bei den Nominierungen handelt es sich um Anfragen für Gaslieferungen und nicht um tatsächliche Gasdurchflüsse.

04.00 Uhr – Bayerns Ministerpräsident Markus Söder fordert die Bundesregierung zu mehr Anstrengungen gegen eine drohende Gasnotlage in Süddeutschland auf. „Die Bundesregierung muss endlich mehr Gas beschaffen“, sagt der CSU-Vorsitzende der Zeitung „Augsburger Allgemeinen“. „Besonders die Speicher in Österreich, die traditionell Bayern versorgen, sind immer noch deutlich weniger befüllt als die Speicher im Norden“, warnt der bayerische Regierungschef vor besonderen Versorgungsengpässen im Süden. Es fehle weiterhin an gültigen Verträgen zwischen Berlin und Wien. Österreich hatte angekündigt, den Großspeicher in Haidach bei Salzburg selbst für Reserven nutzen wollen, der bislang nur an das deutsche Leitungsnetz angebunden war.

19. September 2022 Energie-Ticker

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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