Frankfurt, 15. Sep – Es folgt der Börsen-Ticker zu wichtigen Kursbewegungen an den internationalen Finanzmärkten und ihren Ursachen:
19.20 Uhr – Bei ihrem Börsendebüt fallen die Aktien von Corebridge unter ihren Ausgabepreis. Die Titel des Lebensversicherers erscheinen mit 20,50 Dollar auf den Kurszetteln, nachdem sie zu 21 Dollar und damit am unteren Ende der bis 24 Dollar reichenden Spanne zugeteilt worden waren. Mit einem Emissionsvolumen von 1,68 Milliarden Dollar ist der Börsengang der Sparte des Versicherers AIG der bislang größte in den USA in diesem Jahr.
19.02 Uhr – Die Talfahrt des Euro geht weiter. Er fällt um ein knappes Prozent und markiert mit 0,9529 Franken den niedrigsten Stand seit mehr als siebeneinhalb Jahren. Damals hatte die Schweizer Nationalbank ihre Mindestkurs von 1,20 Franken je Euro aufgeben und die Devisenmärkte in Turbulenzen gestürzt. Investoren gehen davon aus, dass die Zentralbank in der kommenden Woche ihren Leitzins um mindestens 0,75 Prozentpunkte anhebt. Die Wahrscheinlichkeit eines Schritts um einen vollen Prozentpunkt taxieren sie auf etwa 45 Prozent.
17.45 Uhr – Der abgewendete Eisenbahner-Streik in den USA löst Gewinnmitnahmen am dortigen Erdgas-Markt aus. Der FutureNGc1 fällt um zehn Prozent auf 8,22 Dollar je Million BTU. Sein europäisches Pendant kann daher seine anfänglichen Gewinne nicht halten und verliert drei Prozent auf 209,50 Euro je Megawattstunde. In den vergangenen Tagen hatten Anleger darauf spekuliert, dass bei einem Streik Kohle-Transporte zu US-Kraftwerken beeinträchtigt würden. Dann hätte mehr Strom aus Erdgas produziert werden müssen.
16.20 Uhr – Wegen eines 20 Milliarden Dollar schweren Zukaufs droht den Aktien von Adobe der größte Tagesverlust seit zwölf Jahren. Sie fallen an der Wall Street um 15 Prozent auf ein Zweieinhalb-Jahres-Tief von 316,31 Dollar. Der „Photoshop“-Macher will Figma, einen Spezialisten für Software zur kollaborativen Online-Arbeit, übernehmen. Analysten monieren, dass Adobe zur Finanzierung der Akquisition voraussichtlich frisches Kapital aufnehmen müsse.
15.50 Uhr – Ein Bericht über das Ende der Partnerschaft mit dem Rapper und Designer Kanye West schickt Gap auf Talfahrt. Die Aktien der Modefirma fallen an der Wall Street um 1,8 Prozent. Dem „Wall Street Journal“ zufolge beendet West die Zusammenarbeit, weil das Unternehmen die vereinbarten Filialen nicht eröffnet habe und „Yeezy Gap“ nur schleppend in die Regale bestehender Läden käme. Weder West noch Gap waren zunächst für einen Kommentar zu erreichen. Die beiden Parteien hatten 2020 einen Zehn-Jahres-Vertrag geschlossen.
14.40 Uhr – Mit Erleichterung reagieren Anleger auf die Tarif-Einigung bei den US-Eisenbahnern. Dies verhalf den Aktien von Union Pacific, Norfolk Southern und CSX an der Wall Street zu vorbörslichen Kursgewinnen von bis zu 3,3 Prozent. Mit dem Kompromiss ist ein Streik im US-Güterverkehr abgewendet, dessen wirtschaftlicher Schaden Experten zufolge in die Milliarden gegangen wäre.
14.20 Uhr – Belastet von der Angst der Investoren vor steigenden Zinsen und einem Konjunktureinbruch sinken die Ölpreise. Brent-Rohöl fällt um 1,9 Prozent auf 92,37 Dollar pro Barrel. „Es gibt viele Kräfte, die derzeit die Preisbewegungen auf den Ölmärkten diktieren, dabei steht der Faktor wirtschaftliche Unsicherheit ganz oben“, sagt Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda. „Der stärkere Dollar ist möglicherweise ein weiterer Gegenwind.“ Neue politische Unruhen zwischen Armenien und Aserbaidschan, einem Ölproduzenten, stellten ein weiteres Risiko für die Versorgung dar.
13.37 Uhr – Ein Medienbericht über das Interesse von Finanzinvestoren an Vantage Towers beschert dem Mobilfunkturm-Betreiber den größten Kurssprung seit dem Börsengang vor eineinhalb Jahren. Die Aktien steigen um gut 14 Prozent auf 29,10 Euro. In London gewinnen die Titel des Mutterkonzerns Vodafone gut fünf Prozent. Der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge bemühen sich KKR und Global Infrastructure Partners neben anderen Finanzinvestoren um Vantage Towers.
09.20 Uhr – Die Gaspreise steigen erneut. Der europäische Future zog um sechs Prozent auf 229 Euro je Megawattstunde an. Bereits am Mittwoch hatten sich die Preise kräftig nach oben bewegt, was Marktteilnehmer unter anderem mit dem Ringen innerhalb der EU um einen Preisdeckel für russisches Erdgas begründet hatten.
08.40 Uhr – Delivery Hero fallen im Frankfurter Frühhandel um 1,7 Prozent. Ein Händler verwies auf eine Unternehmensmitteilung, wonach Konzernchef Niklas Östberg und der Chief Operating Officer Pieter-Jan Vandepitte eigene Aktien verkauft hätten. „Das ist ein negatives Signal“, sagte der Börsianer.
07.45 Uhr – Der stärkere US-Dollar und die Aussicht auf weitere aggressive Zinsanhebungen der Fed drücken den Goldpreis auf den niedrigsten Stand seit fast zwei Monaten. Die Feinunze des Edelmetalls verbilligt sich um 0,6 Prozent auf 1685 Dollar. Der Dollar-Index steigt um 0,2 Prozent und nähert sich damit den jüngsten Höchstständen. An den Terminbörsen wird eine Wahrscheinlichkeit von 37 Prozent gesehen, dass die US-Notenbank die Zinsen bei ihrer Sitzung nächste Woche um 100 Basispunkte anheben wird. Das würde dazu führen, dass Gold unter die Marke von 1680 Dollar je Feinunze falle, sagte Finanzexperte Michael Langford von der Beratungsfirma AirGuide
00.00 Uhr – Milliardenschwere Aktienrückkäufe geben Johnson & Johnson (J&J) und Comcast Auftrieb. Die Papiere des Konsumgüter-Herstellers und des Medienkonzerns steigen an der Wall Street um bis zu 3,4 Prozent. J&J will eigene Anteilsscheine im Volumen von fünf Milliarden Dollar zurückkaufen und Comcast verdoppelt sein bisheriges Programm auf 20 Milliarden Dollar. Die Unternehmen kommen damit einer Steuer zuvor, die ab kommendem Jahr auf derartige Geschäfte fällig wird. Neben Vorzieh-Effekten sei der jüngste Kursverfall ein Grund für die Aktienrückkäufe, sagt Art Hogan, Chef-Anlagestratege des Finanzdienstleisters B. Riley.
15. September 2022 Der Börsen Vormittag
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
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