Ramallah, 31. Mrz (Reuters) – Nach der jüngsten Anschlagsserie in Israel sind am Donnerstag bei einer Razzia israelischer Sicherheitskräfte im besetzten Westjordanland zwei Palästinenser getötet worden. Bei Zusammenstößen während der Durchsuchungen eines Flüchtlingslagers in der Stadt Dschenin starben ein 17 und ein 23 Jahre alter Palästinenser, wie das palästinensische Gesundheitsministerium mitteilte. Das israelische Militär erklärte, Soldaten und Grenzpolizisten hätten in dem Lager Terrorverdächtige festnehmen wollen und seien dabei angegriffen worden. Sie hätten das Feuer erwidert und die Angreifer getroffen. Ein israelischer Soldat sei leicht verletzt worden.
Am Dienstag hatte ein Palästinenser aus Dschenin in Israel fünf Menschen getötet, bevor er von der Polizei erschossen wurde. Der Angriff ereignete sich in einem Vorort von Tel Aviv, in dem viele ultraorthodoxe Juden wohnen. Wenige Tage zuvor waren bei Anschlägen sechs weitere Menschen von arabischen Angreifern getötet worden. Am Donnerstag gab es einen weiteren Vorfall, bei dem mutmaßlich ein Palästinenser in einer jüdischen Siedlung im Westjordanland auf einen Israeli einstach. Laut israelischen Rettungskräften wurde er leicht verletzt.
Der israelische Ministerpräsident Naftali Bennett spricht von einer neuen Anschlagswelle und hat eine stärkere Polizeipräsenz in israelischen Städten und verschärfte Sicherheitsmaßnahmen in Grenzregionen zum Westjordanland angekündigt. Vor den jüngsten Anschlägen hatte es zuletzt vergleichsweise wenig Berichte über Zusammenstöße zwischen Israelis und Palästinensern gegeben. Im öffentlichen Interesse war der jahrzehntelange Nahost-Konflikt in den vergangenen Wochen aber auch durch den Krieg in der Ukraine in den Hintergrund gedrängt worden. Einem Friedensschluss zwischen Israelis und Palästinensern steht nicht zuletzt der Streit um israelische Siedlungen im besetzten Westjordanland im Weg.
Zwei Palästinenser bei israelischer Razzia im Westjordanland getötet
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Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.