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Zinssorgen drücken Europas Börsen ins Minus

Frankfurt, 06. Mai (Reuters) – Die Spekulationen an den Börsen auf größere Zinssprünge in den USA reißen nicht ab. Europas Aktienanleger zogen sich am Freitag weiter zurück: Dax und EuroStoxx50 verloren jeweils rund anderthalb Prozent. Der deutsche Leitindex fiel auf Wochensicht um drei Prozent auf 13.674 Punkte. Auch ein überraschend starker Stellenaufbau in den USA hellte die Stimmung nicht auf. Die Wall Street blieb nach ihrem Ausverkauf von Donnerstag angeschlagen und notierte bei Handelsschluss in Europa bis zu 0,9 Prozent tiefer. Grafik: AgenaTrader, Grafikdownload

Dax fällt Zins
Screenshot: AgenaTrader 6.5.2022

„Die Stimmung an den Börsen ist schlecht und im aktuellen Umfeld fehlen die Kaufanreize für Aktien“, sagte Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei RoboMarkets. Die Furcht vor einer Rezession infolge des Ukraine-Krieges und rasch steigenden Zinsen treibt die Anleger um. Die Signale vom Arbeitsmarkt lieferten der Fed Experten zufolge keinen Grund, den geldpolitischen Straffungskurs der US-Notenbank Fed in Frage zu stellen – im Gegenteil.

Im vergangenen Monat entstanden 428.000 neue Jobs, von Reuters befragte Volkswirte hatten lediglich mit 391.000 gerechnet. „Die Investoren wollen einerseits einen starken Arbeitsmarkt sehen, der verhindert, dass die Wirtschaft in eine Rezession fällt“, sagte Konstantin Oldenburger, Marktanalyst von CMC Markets. „Andererseits darf dieser aber auch nicht zu stark werden, damit sie den Worten von Fed-Chef Jerome Powell Glauben schenken können, dass es keine Zinsschritte über 50 Basispunkte geben wird.“

ANLEGER SPEKULIEREN AUF STEIGENDE ZINSEN IM EURO-RAUM 

Neben der US-Notenbank lässt aber auch das Vorgehen der Europäischen Zentralbank (EZB) in puncto Zinswende die Anleger nicht los. Spekulationen auf eine baldige Zinserhöhung im Euro-Raum nahmen zu, nachdem das französische EZB-Ratsmitglied Francois Villeroy de Galhau sich für ein Ende der Anleihenkäufe in der zweiten Jahreshälfte ausgesprochen hatte – was als Voraussetzung für eine Zinserhöhung gilt. Der EuroEUR= verteuerte sich in der Spitze um 0,6 Prozent auf 1,0599 Dollar.

Am Anleihenmarkt trennten sich die Investoren von Staatspapieren – dies trieb die Rendite der zehnjährigen deutschen Bonds auf 1,140 Prozent, den höchsten Stand seit September 2014. Die US-Pendants rentierten bei bis zu 3,131 Prozent. Mit steigenden Zinsen werden Anleihen im Vergleich zu Aktien zunehmend attraktiver für Investoren.

RTL KANN MIT UMSATZZAHLEN NICHT PUNKTEN

Adidas vergraulte die Anleger mit einem Gewinneinbruch zu Jahresbeginn und schraubte seine Ziele für 2022 zurück. Grund für den schwindenden Optimismus ist das Geschäft in China, das unter Boykottaufrufen gegen westliche Marken und den neuerlichen Corona-Lockdowns in großen Städten leidet. Die Aktien des Sportartikelkonzerns rutschten im Dax um 3,6 Prozent ab. Für die Aktien des Rivalen Puma ging es 1,6 Prozent abwärts. 

Im MDax musste RTL trotz eines Umsatzwachstums zum Jahresauftakt Federn lassen. Die Aktien des europäischen Fernsehkonzerns fielen um 5,7 Prozent. Laut einem Händler lagen die Umsatzzahlen leicht unter den Markterwartungen. Ein Kursfeuerwerk zündete dagegen SAF Holland, die im SDax 13,2 Prozent auf 7,64 Euro zulegten. Der bayerische Lkw-Zulieferer hat nach einem Anstieg im ersten Quartal seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr erhöht. 

An der Londoner Börse brockten ein überraschend hoher Quartalsverlust und gekappte Gesamtjahresziele IAG Leinen Kursrutsch ein. Die Aktien der British-Airways-Mutter gaben in London 6,9 Prozent nach.

Zinssorgen drücken Europas Börsen ins Minus

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Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.

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