Donnerstag, November 21, 2024
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Zinsängste drücken Europas Börsen ins Minus

Frankfurt, 21. Okt – Anhaltende Zinserhöhungsängste setzen den europäischen Börsen zu. Dax und EuroStoxx50 lagen gegen Freitagmittag jeweils 1,6 Prozent im Minus bei 12.568 beziehungsweise 3438 Zählern.

„Der erwartete Hochpunkt in den Leitzinsen der US-Notenbank wird immer weiter nach oben verschoben“, sagte Jochen Stanzl, Marktanalyst vom Handelshaus CMC Markets. Inzwischen werde ein Maximalsatz von bis zu fünf Prozent erwartet. „Bei einem derzeitigen Leitzins-Korridor von drei bis 3,25 Prozent ist damit nur etwas mehr als die Hälfte der Strecke geschafft.“ 

ANLEIHEN UND PFUND UNTER DRUCK

Wegen der Spekulationen auf anhaltende drastische Zinserhöhungen der Notenbanken flogen bereits gehandelte, niedriger verzinste Bonds aus den Depots. Dies trieb die Rendite der zehnjährigen Bundestitel auf ein Elf-Jahres-Hoch von 2,494 Prozent. Auch die der zehnjährigen US-Staatsanleihen kletterte mit 4,291 Prozent auf ein 14-1/2-Jahres-Hoch.

Das Pfund Sterling stürzte dagegen um 0,8 Prozent auf 1,1147 Dollar ab, nachdem ihm die Rücktrittsankündigung der britischen Premierministerin Liz Truss am Donnerstag zu einem kurzen Kurssprung verholfen hatte. „Ich denke, das war eine Kurzschlussreaktion auf eine zumindest vorübergehende Entspannung der politischen Unsicherheit im Vereinigten Königreich“, sagte Anlagestrategin Carol Kong von der Commonwealth Bank of Australia. „Aber die Nachrichten, die wir gehört haben, haben nur einen Teil und nicht die gesamte politische Unsicherheit in der britischen Wirtschaft beseitigt, und wir werden Ende des Monats noch mehr über die Finanzpolitik hören.“

FIRMENBILANZEN ENTTÄUSCHEN

Ein schwächelndes Geschäft der Modemarke Gucci überschattete die robusten Zahlen der Mutter Kering. Die Aktien des Luxusgüter-Herstellers fielen in Paris um bis zu fünf Prozent, so stark wie zuletzt vor einem knappen halben Jahr. Im Sog von Kering verlieren Rivalen wie LVMH oder Richemont bis zu 2,5 Prozent. 

Auch L’Oreal konnte mit seinem Umsatzplus über Markterwartungen bei Anlegern nicht punkten. Die Aktien des Kosmetik-Herstellers steuerten in Paris mit einem Minus von zeitweise 5,5 Prozent auf den größten Tagesverlust seit zweieinhalb Jahren zu. Analysten wiesen auf hohe Zahlungen von Versicherungen und das schwächelnde Geschäft der ertragsstarken Sparte Luxe hin.

Gleichzeitig drückte eine Gewinnwarnung die Aktien von Post auf ein Zweieinhalb-Jahres-Tief und zog die Rivalen mit ins Minus. Die Papiere des niederländischen Brief- und Paketzustellers fielen am Freitag um bis zu 12,3 Prozent auf 1,48 Euro. In ihrem Sog büßten Deutsche Post, Österreichische Post und BPost bis zu acht Prozent ein. 

Zinsängste drücken Europas Börsen ins Minus

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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