Düsseldorf, 02. Dez – Die Zementindustrie hat die Pläne der Bundesregierung für Klimaschutzverträge grundsätzlich begrüßt, fordert aber Nachbesserungen. „Viele Unternehmen der Zementindustrie stehen bereits in den Startlöchern, um konkrete Dekarbonisierungsprojekte auf den Weg zu bringen, und warten bereits seit längerem auf ein entsprechendes Förderprogramm“, erklärte der Verein Deutscher Zementwerke (VDZ) am Freitag auf Nachfrage der Nachrichtenagentur Reuters.
Der vorgelegte Entwurf enthalte auch alle Elemente, die für ein erfolgreiches Förderprogramm benötigt würden. „Insbesondere die gemeinsame Betrachtung von Investitions- und Betriebskosten sehen wir positiv, da somit die Mehrkosten von Breakthrough-Technologien vollständig abgebildet werden können.“ Der Entwurf sei eine gute Ausgangsbasis für eine weitere Diskussion.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck will mit einem milliardenschweren Förder-Konzept nach der Energie- nun auch die grüne Industrie-Wende voranbringen. So sollen zunächst energieintensive Branchen wie Stahl, Chemie oder Zement ihre Produktion klimafreundlich umstellen, wie der Entwurf einer Richtlinie zeigt, die der Nachrichtenagentur Reuters vorlag. Wer seine Produktion klimafreundlich macht, bekommt mit einem 15-jährigen Vertrag zwischen Staat und Betrieb sowohl Geld für Investitionen als auch jährlich Mittel für die teurere, grüne Produktion.
Eine große Herausforderung für Zementhersteller sei, dass es noch keine CO₂-Transportinfrastruktur zu den geologischen Offshore-Speicherstätten beispielsweise in der Nordsee gebe, erklärte der VDZ. Deshalb spielten auch Verfahren zur CO₂-Nutzung vor Ort eine wichtige Rolle in den Dekarbonisierungsstrategien vieler Unternehmen. Der Entwurf des Förderprogramms schließe solche Verfahren jedoch teilweise aus und fördere stattdessen Projekte, bei denen der Anschluss an die notwendigen Transport- und Speicherinfrastrukturen gesichert sei. Diese Vorgabe könne insbesondere für küstenferne Werksstandorte eine Hürde für die Inanspruchnahme der Fördermittel werden.
Der VDZ vertritt die Interessen von 17 Mitgliedsunternehmen, die in Deutschland insgesamt 47 Werke betreiben. Die Branche beschäftigt nach eigenen Angaben rund 8100 Mitarbeiter und erzielt jährlich einen Umsatz von gut 2,8 Milliarden Euro.
Zementindustrie – Entwurf für Klimaschutzverträge guter Anfang
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Ekkapop Sittiwantana auf Pixabay
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