London, 28. Jul (Reuters) – Eine Verkaufspanne bei Finanzprodukten hat den Gewinn der britischen Großbank Barclays gedrückt. Der Halbjahresgewinn sank im Vergleich zum Vorjahr um 32 Prozent auf 3,7 Milliarden Pfund (4,41 Milliarden Euro), wie die Bank am Donnerstag mitteilte.
Analysten rechneten mit einem leicht höheren Gewinn von 3,9 Milliarden Pfund. Die Zahlungen für den unerlaubten Verkauf von strukturierten Finanzprodukten in den USA beliefen sich auf 1,3 Milliarden Pfund, die nun die Bilanzen des ersten Halbjahres belasteten. Barclays verkaufte 2021 Finanzprodukte im Wert von 17,6 Milliarden Dollar auf dem US-Markt und verstieß damit gegen US-Regularien. Nun muss das Geldhaus die Finanzprodukte zurückkaufen.
Außerdem bildete die Bank Rückstellungen in Höhe von rund 200 Millionen Dollar für die unerlaubte Nutzung von Messenger-Diensten. Insgesamt beliefen sich die Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten und regulatorische Maßnahmen im ersten Halbjahr auf 1,9 Milliarden Pfund.
Barclays will dennoch den angekündigten Rückkauf von Aktien in Gesamtwert von 500 Millionen Pfund starten. Auch die britische Bank profitierte von regen Handelsaktivitäten in einem volatilen Markt und steigerte die Erträge im Geschäft mit festverzinslichen Wertpapieren um 51 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Erträge in der Investmentbank verdoppelten sich knapp auf 5,6 Milliarden Pfund. In Folge des Ukraine-Krieges und der Zinserhöhung sanken die Erträge im Beratungsgeschäft um 31 Prozent binnen Jahresfrist.
Zahlungen an Aufsichtsbehörden drücken Gewinn bei Barclays
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