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WSI-Umfrage – Beschäftigte für gezielte Entlastungen – gegen Gießkannen-Prinzip

Berlin, 02. Sep – In der Debatte um weitere Entlastungen plädieren Beschäftigte in Deutschland für Hilfen für Geringverdienende und einen Preisdeckel für den Grundbedarf an Energie. Jeweils etwa ein Drittel favorisiert eine dieser beiden Optionen, wie am Freitag aus einer Umfrage des Portals Lohnspiegel.de vom gewerkschaftsnahen WSI-Institut unter mehr als 9000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern hervorgeht. Auf deutlich weniger Zuspruch stößt hingegen eine generelle Subventionierung des gesamten Verbrauchs von Energie (neun Prozent) sowie der Vorschlag, in erster Linie Berufspendler zu unterstützen (fünf Prozent). SPD, Grüne und FDP wollen am Wochenende über ein drittes Entlastungspaket beraten. 

Die Umfrage signalisiert, dass es wenig Unterstützung gibt für Maßnahmen der Ampel-Koalition, Energie generell zu verbilligen. Auch Fachleute und Ökonomen hatten etwa den Tankrabatt der Bundesregierung kritisiert, da so die Anreize zum Energiesparen ausgehebelt würden und der Ansatz sozial unausgewogen sei. „Menschen mit hohem Einkommen profitieren überdurchschnittlich von pauschalen Subventionen, da sie den höchsten Energieverbrauch haben – etwa weil sie größere Wohnungen und Häuser beheizen oder besonders spritdurstige Autos fahren“, erklärte Malte Lübker, WSI-Experte für Einkommensanalysen. „Trotzdem gibt es auch unter den Beschäftigten mit höheren Einkommen wenig Zustimmung zu einer Politik nach dem Gießkannen-Prinzip.“

So sprachen sich nur acht Prozent der Beschäftigten mit einem Bruttomonatsentgelt von über 4000 Euro für eine generelle Subvention von Energie aus. Rund 33 Prozent von ihnen hingegen befürworteten eine Unterstützung von Menschen mit geringen Einkommen und weitere 29 Prozent einen Preisdeckel für den Grundbedarf. Von den Beschäftigten mit weniger als 2300 Euro Einkommen gaben rund ein Viertel an, dass sie die gestiegenen Kosten für Heizung, Tanken und Strom in große finanzielle Schwierigkeiten bringen. „Weitere 46 bis 51 Prozent der Befragten mit niedrigem Einkommen können die gestiegenen Preise je nach Energieart nach eigenen Angaben nur bezahlen, wenn sie auf andere Dinge verzichten.“

WSI-Umfrage – Beschäftigte für gezielte Entlastungen – gegen Gießkannen-Prinzip

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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