Berlin, 07. Jul (Reuters) – Der GdW-Spitzenverband der Wohnungswirtschaft hält die Ziele der Bundesregierung beim Wohnungsbau für nicht erreichbar. „Die Regierungsziele von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr sind Makulatur, und das Erreichen der ambitionierten Klimaziele rückt in immer weitere Ferne“, sagte Verbandschef Axel Gedaschko am Donnerstag in Berlin. Verantwortlich dafür seien drastisch gestiegene Baukosten, Lieferkettenprobleme und höhere Zinsen, aber auch immer schärfere gesetzliche Vorgaben. Laut einer Umfrage der in den Verbänden des GdW organisierten Unternehmen wollten 70,7 Prozent davon Neubauprojekte aufgeben oder verschieben. Der Staat müsse sich insbesondere stärker im sozialen Wohnungsbau engagieren: „Fünf Milliarden Euro jährlich, finanziert von Bund und Ländern, sind erforderlich.“
Der GdW vertritt rund 3000 Wohnungsunternehmen, die etwa in kommunalen, privatwirtschaftlichen oder öffentlichen Händen sind. Sie bewirtschaften sechs Millionen Wohnungen mit über 13 Millionen Bewohnern. Bei sozial orientierten Wohnungsunternehmen wie Genossenschaften werde 2022 erstmals seit langem mit einem Rückgang der Gesamtinvestitionen um 5,7 Prozent auf noch 19,3 Milliarden Euro gerechnet. Im Neubau werden voraussichtlich mit neun Milliarden Euro rund eine Milliarde Euro weniger investiert. Die GdW-Unternehmen hätten 2021 fast 29.000 Wohnungen fertiggestellt und damit zehn Prozent weniger als im Vorjahr. Dieser Rückgang werde sich 2022 fortsetzen.
Wohnungswirtschaft – Ziel von 400.000 Wohnungen ist Makulatur
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