28. Feb (Reuters) – Bundeskanzler Olaf Scholz hat ein Sondervermögen von 100 Milliarden Euro für Rüstungsbeschaffungen angekündigt. Allerdings braucht die Anschaffung neuer Waffensysteme sehr oft Zeit. Entscheidungen seien noch nicht gefallen, wird von allen Seiten betont. Wohin könnte das Geld fließen?
MUNITION
Wenn die Bundesregierung die Nato-Forderung an die Mitgliedstaaten im Bereich Munition bis 2030 erfüllen will, müsste sie allein dafür rund 20 Milliarden Euro in Beschaffung und Lagerhaltung investieren.
NACHFOLGE TORNADO
Scholz erwähnte in seiner Regierungserklärung die Anschaffung von Tornado-Nachfolge-Jets, die US-Atombomben im Konfliktfall ins Ziel bringen können. Im Gespräche sind ein modernisierter Eurofighter und der Ankauf von amerikanischen F35. Dafür wird ein zweistelliger Milliardenbetrag benötigt – wann dieser dann abfließen würde, ist unklar.
NEUE KAMPFJET UND NEUER PANZER
Scholz betonte, dass die gemeinsame Entwicklung eines neuen Kampfjets und Kampfpanzers zusammen mit Frankreich höchste Priorität genieße. Dabei handelt es sich um Projekte mit zweistelligen Milliardenkosten. Aber bis zur Anschaffung dauert es noch viele Jahre. Es werden allerdings jetzt wachsende Summen für die Entwicklung nötig.
SCHWERER TRANSPORTHUBSCHRAUBER
Bis zu fünf Milliarden Euro plant das Verteidigungsministerium für die Anschaffung neuer schwerer Transporthubschrauber ein.
BODEN-LUFT-VERTEIDIGUNG
Modernisiert werden müssen der Schutz etwa von Heeresbewegungen gegen eine Bedrohung aus der Luft. Dazu könnte eine Modernisierung des Systems Patriot gehören, aber auch anderer bodennaher Schutz, heißt es.
SEEFERNAUFKLÄRER
Die Marine meldet seit langem Bedarf an neuen sogenannten Seefernaufklärern an.
SCHÜTZENPANZER PUMA
Offen ist, ob es ein zweites Los für den Schützenpanzer Puma geben soll. In den Verhandlungen mit der Industrie hatten die begrenzten Mittel des Verteidigungsministerium eine bremsende Wirkung auf nötige Weiterentwicklungen des Schützenpanzers.
SCHIFFE
Die Marine ruft seit langem nach einer Aufstockung ihrer Flotte. Dabei geht es etwa um die Anschaffung von Fregatten des Typs F127. Die Beschaffung weiterer Korvetten ist nicht geplant.
BEWAFFNETE DROHNEN
Hier könnte das Verteidigungsministerium rasch aktiv werden. Drohnen sind auf dem Markt zu kaufen. Verteidigungsministerium Christine Lambrecht kündigte am Sonntag bereits entsprechende Beschaffungsvorlagen an.
DIGITALFUNK, FUNKGERÄTE, SCHUTZWESTEN
Milliardenteuer ist auch die nötige Digitalisierung des Heeres. Dabei wird Geld auch für die Ausrüstung mit digitalen Funkgeräten gebraucht. Ebenfalls nötig sind neue Investitionen etwa in Schutzwesten und andere Ausrüstungsgegenstände der Soldaten.
Wohin könnten 100 Milliarden Sondervermögen Bundeswehr fließen?
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