Meseberg, 31. Aug – Bundesverkehrsminister Volker Wissing will die Erfahrungen aus dem an diesem Mittwoch auslaufenden 9-Euro-Ticket für eine grundlegende Reform des Öffentlichen Nahverkehrs nutzen. Das Erfolgsmodell dürfe nicht Geschichte werden, sondern die Tarifstrukturen und die Benutzerfreundlichkeit im ÖPNV müssten verbessert werden, sagte der FDP-Politiker am Mittwoch am Rande der Klausurtagung des Bundeskabinetts in Meseberg. Die Idee stamme von ihm selbst und er habe schon im Februar dafür gesorgt, dass die Verkehrsminister der Länder eine entsprechende Arbeitsgruppe eingesetzt hätten.
Im Deutschlandfunk sagte Wissing, er habe Finanzminister Christian Lindner (FDP) davon überzeugt, dass es ein weiteres, moderneres Ticket geben müsse. Er sei sich mit Lindner aber einig, dass es keinen kostenlosen ÖPNV geben könne, da dieser permanent weiterentwickelt werden müsse. „Aber natürlich muss die Preisgestaltung am Ende attraktiv sein“, betonte der Verkehrsminister. Dafür werde der Finanzminister auch nochmal in die Kasse greifen. Allerdings müssten auch die Länder ihren Beitrag leisten. Wissing machte keine Angaben zum Zeitpunkt der Einführung einer neuen Ticketstruktur.
Nach drei Monaten endet das vom Bund bezahlte 9-Euro-Ticket. Es gibt zahlreiche Vorschläge für eine Nachfolgeregelung, unter anderem den Vorschlag eines bundesweiten 69-Euro-Tickets durch den Verband der Verkehrsunternehmen (VDV). Die Grünen schlagen ein 29-Euro-Regionalticket und ein bundesweit gültiges 49-Euro-Ticket vor. Der hessische Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) wiederum setzte sich für ein 31-Euro-Ticket für Bedürftige und ein 69-Euro-Ticket für alle anderen ein.
Wissing – Werden Erfahrungen aus 9-Euro-Ticket nutzen
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
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