Berlin, 17. Jan (Reuters) – Bundesverkehrsminister Volker Wissing will sich nicht auf 15 Millionen rein elektrisch betriebene Autos in Deutschland bis 2030 festlegen. „Wir wollen elektrisch betriebene Fahrzeuge, natürlich ist der Hybrid auch ein Beitrag dazu“, sagte der FDP-Politiker bei der „Handelsblatt“-Energiekonferenz am Montag in Berlin. Auf Nachfrage verwies Wissing auf den Koalitionsvertrag, wonach dort lediglich von elektrischen Fahrzeugen die Rede sei. Man solle aber den Ehrgeiz haben, möglichst viel Klimaschutz zu betreiben. Wissings Angabe zum Koalitionsvertrag steht gegenüber, dass an anderer Stelle im Vertrag die Zahl mit „vollelektrisch“ präzisiert ist. Der Unterschied könnte erheblich sein, da 2021 nur etwa die Hälfte der zugelassenen Elektro-Autos rein elektrisch waren. Die sogenannten Plug-in-Hybride stehen in der Kritik, da ihre elektrische Reichweite begrenzt ist und sie häufig nahezu ausschließlich mit herkömmlichen Sprit betankt werden.
In einem „Tagesspiegel“-Interview hatte Wissing kürzlich von „vollelektrischen“ Fahrzeugen gesprochen, im Bundestag dagegen wiederum allgemein von elektrischen. Nicht festlegen wollte sich Wissing auch bei der Rolle von klimaneutralen sogenannten E-Fuels in Pkw, mit denen Verbrenner-Motoren weiter betrieben werden könnten. Ihm sei „Technologie-Offenheit“ wichtig beim Klimaschutz. „Selbstverständlich sind auch E-Fuels ein wichtiger Beitrag.“ Er deutete aber an, dass für den Pkw zunächst nicht ausreichende Mengen zur Verfügung stünden und daher der Treibstoff eher im Schwerlast- oder Flugverkehr zum Einsatz kommen könnte. Der Autokäufer sollte sich jetzt nach Möglichkeiten umsehen, sofort CO2-frei zu fahren.
Wissing relativiert Ziel von 15 Millionen vollelektrischen Pkw bis 2030
Copyright: (c) Copyright Thomson Reuters 2022
Was heute noch wichtig ist finden Sie hier.