Mittwoch, Dezember 18, 2024
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Wirtschaft in Sorge wegen Corona-Krise in China – „Exzessive Lockdowns“

UPDATE Berlin/Peking, 25. Nov – Die sich zuspitzende Corona-Lage in China löst in der deutschen Wirtschaft Sorge aus. „Chinas Festhalten an der Null-Covid Politik in der Kombination mit den exzessiven Lockdowns schon bei vereinzelten Krankheitsfällen erschweren die für den deutschen Handel so wichtigen Geschäftsbeziehungen mit dem Reich der Mitte“, teilte Außenhandelspräsident Dirk Jandura am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters mit. Für die bilateralen Handelsbeziehungen und auch den Welthandel bringe dies erneut Unsicherheit in die Lieferketten und belaste die wirtschaftliche Entwicklung auf breiter Fläche.

„Die Staus vor den chinesischen Häfen zu Beginn des Jahres sind uns noch in unguter Erinnerung. Die Folgen waren bis weit ins Jahr hinein für viele unserer Groß- und Außenhändler spürbar“, sagte der Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA). Laut dem DIHK ist China aktuell mit 9,5 Prozent des deutschen Handelsvolumens der wichtigste Handelspartner für die hiesige Wirtschaft. Die harten Lockdowns, aber auch die zunehmend protektionistische Wirtschaftspolitik der Volksrepublik seien für die deutschen Unternehmen in China eine „ernstzunehmende Belastungsprobe“, sagte der Außenwirtschaftschef des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Volker Treier.

Viele seien gerade dabei, ihre Lieferketten neu auszurichten. So plane über ein Drittel der deutschen Firmen in China den Ausbau und die Diversifizierung ihrer Lieferantennetzwerke außerhalb des Landes: „Dabei sind besonders andere asiatische Märkte im Blick. Für viele Unternehmen ist es aber keine Option, ganz auf China zu verzichten“, betonte Treier.

REKORDHOCH BEI NEUINFEKTIONEN

Trotz Verzögerungen in den Lieferketten müsse sich in Deutschland niemand Sorgen um leere Regale im Einzelhandel machen, betonte der Branchenverband HDE. „Die Händler haben sich weitgehend auf die Herausforderungen eingestellt, Lieferwege verändert, neue Lieferanten erschlossen und früher bestellt.“

Ein neuer Rekord bei den Corona-Neuinfektionen verdüstert in China die Konjunktur-Aussichten für die weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft. Am Freitag wurden für den Vortag 32.695 neu registrierte lokale Fälle und damit die höchste Zahl an Neuinfektionen binnen Tagesfrist seit dem Ausbruch der Pandemie gemeldet. Das Land reagiert mit weitreichenden Lockdown-Maßnahmen und Einschränkungen der Bewegungsfreiheit auf die Corona-Ausbrüche, von denen neben Metropolen im Süden und Südwesten der Volksrepublik auch die Hauptstadt Peking betroffen ist.

Der Anstieg der Infektionszahlen macht es weniger wahrscheinlich, dass China seine strikte Null-Covid-Politik bald lockern wird. „Natürlich wirken sich Coronaausbrüche in China bei einer Fortsetzung der Null-Covid-Strategie und den damit verursachten Einschränkungen negativ auf das Wachstum aus“, warnt BGA-Präsident Jandura.

Die Regierung in Peking peilt für dieses Jahr ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von rund 5,5 Prozent an. Im vergangenen Jahr wurde noch ein Plus von 8,1 Prozent erreicht, da der Exportweltmeister von der Erholung der globalen Konjunktur von der Corona-Krise profitiert hatte. Doch obwohl die Regierung die Wirtschaft seit Ende Mai mit zahlreichen Maßnahmen unterstützt, bremsten die rigide Null-Covid-Politik und die globale Wirtschaftsflaute die Welthandelsmacht zuletzt aus. So gingen im Oktober erstmals seit fast zweieinhalb Jahren sowohl die Exporte als auch die Importe zurück – ein weiteres Anzeichen dafür, dass die einst boomende Wirtschaft in schweres Fahrwasser gerät.

Wirtschaft in Sorge wegen Corona-Krise in China – „Exzessive Lockdowns“

Quelle: Reuters

Symbolfoto: Bild von Hands off my tags! Michael Gaida auf Pixabay

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