München, 29. Sep – Der spanisch-deutsche Windanlagenbauer Siemens Gamesa streicht angesichts tiefroter Zahlen 2900 seiner weltweit 27.000 Stellen. Es gehe darum, Reichweite und Kapazität der Nachfrage am Markt anzupassen, begründete die Tochter des Energietechnik-Konzerns Siemens Energy am Donnerstag den Schritt. Die meisten Stellen sollen mit 800 in Dänemark wegfallen, in Spanien sind es 475 und in Deutschland 300. Reuters hatte im August berichtet, dass Siemens Gamesa den Abbau von rund 2500 Arbeitsplätzen plane.
Der als Sanierer eingesetzte Vorstandschef Jochen Eickholt hatte ein Strategieprogramm mit dem Namen „Mistral“ – nach einem kalten Nordwestwind in Frankreich – aufgelegt, das Siemens Gamesa mit einfacheren und schlankeren Strukturen langfristig in die Gewinnzone zurückführen soll. „Solch eine Entscheidung zu treffen, ist nie einfach“, sagte Eickholt. „Aber jetzt ist es an der Zeit, entschiedene und notwendige Maßnahmen zu treffen, um die Wende zu schaffen und eine nachhaltige Zukunft zu sichern.“ Siemens Gamesa müsse stärker und wettbewerbsfähiger werden. Die Branche leidet unter steigenden Kosten unter anderem für Stahl und Logistik, die bisher nicht auf die Kunden abgewälzt werden können.
Die Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern sollen in der kommenden Wochen beginnen. Man werde versuchen, die Folgen des Abbaus zu begrenzen, etwa durch natürlich Fluktuation und interne Versetzungen. Die neue, schlankere Struktur werde zum 1. Januar in Kraft treten. Der Arbeitsplatzabbau solle spätestens 2025 vollzogen sein.
Windturbinenbauer Siemens Gamesa streicht 2900 Stellen
Quelle: Reuters
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