Dienstag, März 18, 2025
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Windbranche setzt auf Neustart mit mehr Flächen und höherer Förderung

Berlin, 18. Jan – Die Windbranche setzt in diesem Jahr auf einen Schub durch die Gesetzespakete der Ampel-Regierung und damit eine Trendwende beim Ausbau des Ökostroms. „2023 kann für die Windenergie das Jahr des Aufbruchs werden“, sagte der Präsident des Bundesverbands der Windenergie (BWE), Hermann Albers, am Mittwoch. Man erwarte, dass in diesem Jahr zwischen 2,7 und 3,2 Gigawatt Leistung installiert würden. Im vergangenen Jahr wurden zwar mit 2,4 Gigawatt und rund 550 Windrädern etwa ein Viertel mehr Windenergie an Land zugebaut als 2021. Jedoch sei dies für die Regierungs-Ziele deutlich zuwenig, die Zahlen blieben damit im fünften Jahr in Folge ernüchternd. Es wirke sich noch die Politik der vergangenen Regierung aus. 2023 schreibe aber der Staat eine Rekordmenge von Projekten mit fast 13 Gigawatt aus. Das könnte sich ab 2024 in deutlich höheren Zubau-Zahlen niederschlagen.

Dafür müssten aber auch mehr Flächen bereitgestellt und zudem Planungsverfahren beschleunigt werden, verlangte Albers. „Umsetzung im LNG-Tempo ist notwendig“, sagte er mit Blick auf den schnellen Bau von Flüssiggas(LNG)-Terminals. Die Bundesländer seien in der Verantwortung, von den neuen Möglichkeiten bei der Genehmigung Gebrauch zu machen. Im Schnitt dauere eine Genehmigung immer noch zwei Jahre. „Die Situation darf sich nicht weiter verschärfen. Sie muss sich um das Vierfache verbessern“, sagte er. „Besonders der Süden muss endlich liefern und darf sich nicht länger aus der Verantwortung stehlen.“ Vor allem in Bayern und Baden-Württemberg werden bislang wenig Windräder gebaut. In Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Brandenburg und NRW entstanden fast 80 Prozent der neuen Windräder 2022. 

AUSBAUTEMPO SOLL SICH VERDREIFACHEN

Die Ampel-Koalition hatte 2022 ein Gesetzespaket beschlossen, das den Ausbau der Erneuerbaren Energien drastisch beschleunigen soll. So werden die Bundesländer verpflichtet, im Schnitt zwei Prozent der Fläche für die Windenergie an Land zur Verfügung zu stellen. Neue Regeln für den Artenschutz sollen zudem den Bau erleichtern, der Konflikt mit Naturschützern über Ausgleichs-Gebiete entschärft werden. Zudem wird die Förderung um bis zu 25 Prozent angesichts der Inflation und der gestiegenen Zinsen erhöht.

Der Staat schreibt Windprojekte aus. Wer die geringste Förderung verlangt, bekommt den Zuschlag. Zudem wird eine Höchstgrenze für die Subventionen festgelegt, die 2023 um ein Viertel höher liegen kann als im Vorjahr.

Albers zeigte sich allerdings skeptisch, dass die kompletten Projekte mit 13 Gigawatt Leistung dieses Jahr einen Zuschlag bekämen. Das Ziel müsse aber zehn Gigawatt sein. „Es helfen nur genehmigte Projekte und Aufträge.“ Wichtig sei zudem, dass wie im Koalitionsvertrag vereinbart, alte Windparks ohne neue Genehmigung auf moderne Windräder umgerüstet werden könnten. Das sogenannte Repowering bekommt zunehmend Bedeutung, da immer mehr Windparks das Förder-Ende nach 20 Jahren erreicht haben. Wichtig sei es zudem logistische Probleme zu lösen: Der Transport der Rotorblätter, die immer länger werden, müsse über Straße und Schiene vereinfacht werden. 

Ziel der Bundesregierung ist es, dass 2030 mindestens 80 Prozent des Stromverbrauchs mit Wind, Sonne, Wasser oder Biomasse produziert wird. Die Windenergie an Land soll den größten Teil liefern. Bis 2030 muss sich dafür die installierte Leistung verdoppeln. In Zukunft sollen daher jedes Jahr neue Windräder mit insgesamt rund zehn Gigawatt gebaut werden.

Windbranche setzt auf Neustart mit mehr Flächen und höherer Förderung

Quelle: Reuters

Symbolfoto: Bild von Steve auf Pixabay

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