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Wiener Strabag-Kernaktionäre wollen ohne Deripaska weitermachen

Wien, 18. Aug (Reuters) – Die österreichischen Kernaktionäre des Wiener Baukonzerns Strabag haben ein neues Syndikat unter Ausschluss des bisherigen russischen Partners Oleg Deripaska vereinbart. Gemeinsam wollen der Versicherer Uniqa, die Raiffeisen Holding sowie die Familien-Privatstiftung des früheren Strabag-Chefs Hans Peter Haselsteiner ein öffentliches Pflichtangebot zu 38,94 Euro je Strabag-Aktie vorlegen, wie Strabag und Uniqa am Donnerstag mitteilten. Durch den Abschluss des neuen Syndikats soll die bestehende kontrollierende Beteiligung fortgeführt werden, hieß es. Die Strabag selbst will sich an dem Angebot beteiligen und bis zu zehn Prozent eigene Aktien erwerben. 

Ausgeschlossen von der Offerte sei aufgrund der Sanktionen gegen Russland der Oligarch Deripaska, der viele Jahre Teil des Strabag-Syndikats war. Deripaska ist über das Unternehmen Rasperia Trading an der Strabag beteiligt. Gemeinsam halten die Großaktionären fast 86 Prozent am Baukonzern. Nach dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine ging die Haselsteiner-Privatstiftung auf Distanz zum russischen Kernaktionär und kündigte den Syndikatsvertrag. Laut Strabag läuft der Vertrag daher mit Ende des Jahres aus, wodurch auch die gemeinsame Kontrolle endet. Der Syndikatsvertrag sorgte für ein abgestimmtes Vorgehen der Kernaktionäre und regelte unter anderem die Nominierung von Aufsichtsratsmitgliedern. 

Derzeit würden die österreichischen Kernaktionäre rund 57,8 Prozent an der Strabag halten. Infolge der sanktionsbedingt nicht möglichen Stimmrechtsausübung von Rasperia seien sie jedoch auf 26 Prozent aller Stimmrechte beschränkt. Das Angebot werde daher auf den Erwerb von rund 14,44 Prozent des Grundkapitals der Strabag gerichtet sein, hieß es. Ziel sei die Aufhebung der Stimmrechtsbeschränkung.

Wiener Strabag-Kernaktionäre wollen ohne Deripaska weitermachen

Copyright: (c) Copyright Thomson Reuters 2022

Titelfoto: Symbolfoto

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