Freitag, November 22, 2024
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Weltweit Sorge vor Corona-Welle in China – Dringlichkeitssitzung in EU

Brüssel, 29. Dez – Nach den USA und anderen Ländern will auch die Europäische Union Schutzmaßnahmen gegen die Coronavirus-Infektionswelle in China hochfahren. Der Gesundheitsausschuss der EU berief am Donnerstag eine Dringlichkeitssitzung ein, um Maßnahmen gegen die sich in China ausbreitende Pandemie zu koordinieren. In der Volksrepublik breitet sich das Virus nach Aufhebung der Kontaktbeschränklungen explosionsartig aus. Mehrere Länder haben deswegen bereits Auflagen für Reisende aus China erlassen. Ergebnisse der Sitzung des EU-Gesundheitsausschusses werden noch im Laufe des Tages erwartet. 

Frankreich erklärte am Donnerstag, Grenzkontrollen seien wegen der Entwicklung in China nicht nötig. „Vom wissenschaftlichen Standpunkt aus gesehen gibt es keinen Grund für die Wiedereinführung von Grenzkontrollen“, sagte die Chefin des Ausschusses zur Gesundheits-Risikobewertung, Brigitte Autran, dem Sender Radio Classique. Dies könne sich allerdings jeden Tag ändern. Am Mittwoch hatte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Berlin erklärt, Deutschland verzichte vorerst auf Einreisebeschränkungen. Es gebe zurzeit keinen Hinweis darauf, dass sich in China eine gefährlichere Mutation entwickelt habe, die diese nach sich ziehen würde. 

In Hongkong haben die internationalen Auflagen Sorgen vor einem Passagier-Stau ausgelöst. Die Regierung der zu China gehörenden ehemaligen britischen Kolonie bat Japan um Aufhebung der geplanten Restriktionen, denn davon seien rund 60.000 Flugreisende betroffen. Japan hatte angekündigt, von Freitag an Flüge aus Hongkong und dem chinesischen Kernland nur noch an den beiden Flughäfen von Tokio sowie in Osaka und Nagoya landen zu lassen.

USA VERLANGEN NEGATIVEN CORONA-TEST

Die USA kündigten in der Nacht zum Donnerstag an, Flugreisenden aus China nur noch mit einem negativen Corona-Test einreisen zu lassen. Damit folgten die Vereinigten Staaten Indien, Italien und Taiwan, die ebenfalls einen negativen Test verlangen. Im Gegensatz dazu beschloss die britische Regierung nach Angaben eines Regierungssprechers auf jegliche Bedingungen für die Einreise zu verzichten. Australien und die Philippinen haben offen gelassen, ob sie Maßnahmen ergreifen werden, beobachten die Entwicklung aber sehr genau.

China hatte Anfang Dezember unter dem Druck regierungskritischer Proteste und einer schwächelnden Wirtschaft eine abrupte Abkehr von seiner strikten Null-Covid-Politik verkündet. Seitdem rollt eine Corona-Welle durch das Land. Krankenhäuser und Bestattungsinstitute stehen nach Schilderungen von Angestellten wegen des Andrangs unter enormen Druck. Da aber kaum noch getestet wird, spiegelt sich dies nicht in den offiziellen Zahlen wider. Wegen der spärlichen Informationen bleibt zudem unklar, ob sich möglicherweise neue Virus-Varianten entwickelt haben. 

Am Mittwoch registrierten chinesische Behörden nach offiziellen Angaben nur einen Covid-Toten. Ausländische Experten gehen von viel größeren Zahlen aus. Sie erwarten, dass im kommenden Jahr bis zu einer Million Chinesen an den Folgen einer Infektion sterben könnten.

Weltweit Sorge vor Corona-Welle in China – Dringlichkeitssitzung in EU

Quelle: Reuters

Symbolfoto: Bild von Andy Leung auf Pixabay

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