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Wall Street vor Fed-Protokoll im Plus

Frankfurt/New York, 04. Jan – Kurz vor der Veröffentlichung des Protokolls der Dezember-Sitzung der US-Notenbank Fed zeigen sich Anleger an der Wall Street vorsichtig optimistisch. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte stieg bis zum frühen Mittwochnachmittag in New York um 0,7 Prozent auf 33.363 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 gewann 1,1 Prozent auf 3867 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq kletterte um ein Prozent auf 10.492 Punkte.

Die Mitschrift der letzten Fed-Zinssitzung wird um 20.00 Uhr erwartet. Investoren hoffen dabei auf einen Einblick in die interne Diskussion über den weiteren geldpolitischen Kurs im Jahr 2023. Dabei geht es Analysten zufolge vor allem um Nuancen. „Wir werden erfahren, dass die Fed ihre entschlossene Haltung beibehalten und die Inflation bekämpfen muss. Dann wird es ein Hin und Her zwischen verschiedenen Mitgliedern darüber geben, wo die Endrate landen sollte“, sagte Investmentstratege Darrell Cronk vom Vermögensverwalter Wells Fargo.

ANLEIHEN GEFRAGT – ÖLPREISE STÜRZEN AB

Die Hoffnung auf das Ende der XXL-Zinsschritte der Fed beflügelte die US-Staatsanleihen. Die Rendite der zehnjährigen Bonds fiel auf 3,715 Prozent von 3,792 Prozent am Dienstag. Portfoliomanager Dickie Hodges von der Investmentbank Nomura hält die Aussichten für die Anleihemärkte im neuen Jahr für „fast durchweg positiv“. Kurzfristig werde der Aufwärtstrend zwar wohl erst einmal unterbrochen werden. Die wichtigen Zentralbanken müssten sich immer noch mit einer unannehmbar hohen Inflation auseinandersetzen. „Doch die Notwendigkeit, die Zinsen weiter zu erhöhen, wird bald wegfallen. Und wenn die Federal Reserve uns schließlich mitteilt, dass sie die Zinserhöhungen beendet hat, wird die Rally der Anleihemärkte auch wirklich nachhaltig sein.“

Die sinkenden Anleiherenditen verhalfen Technologiewerten wie Netflix, Apple und dem Grafikkartenhersteller Nvidia zu einem Plus zwischen 2,3 und 4,2 Prozent. Eine steigende Inflation und höhere Zinsen entwerten Experten zufolge zukünftige Gewinne der wachstumsstarken Tech-Firmen.

Gleichzeitig gaben die Ölpreise nach. „Warnzeichen einer globalen Rezession, Chinas glanzlose Erholung mit steigenden Covid-19-Fällen, eine erneute Stärke des US-Dollars und eine gedämpfte Risikostimmung sind alles auslösende Faktoren, die die Ölpreise über Nacht in ihrem Bann hielten“, sagte Yeap Jun Rong, Marktanalyst bei IG. Die Nordsee-Ölsorte Brent und die US-Sorte WTI bauten ihre Verluste vom Dienstag aus und lagen jeweils gut vier Prozent tiefer bei 78,66 beziehungsweise 73,62 Dollar je Barrel (159 Liter).

CHINA-WERTE UND GENERAL ELECTRIC GEFRAGT – MICROSOFT FÄLLT

Hoffnungen auf eine langfristige Erholung nach der jüngsten Corona-Welle in China stützten unterdessen die Aktien von in den USA notierten chinesischen Unternehmen. Die Kurse der Tech-Konzerne Alibaba, JD.com und Baidu stiegen um bis zu 15,1 Prozent. Der China-Optimismus beflügelte auch die Kaffeehaus-Kette Starbucks. Die Aktien des Kaffeekochers stiegen um 3,5 Prozent auf 104,40 Dollar. Die Analysten von Cowen hoben das Kursziel in der Erwartung eines Anfahrens der chinesischen Wirtschaft auf 112 Dollar von zuvor 104 Dollar an.

Die Abspaltung des Medizintechnik-Geschäfts hat sich für die Aktionäre des US-Konglomerats General Electric (GE) ausgezahlt. Die Aktien von GE HealthCare stiegen an ihrem ersten Handelstag um gut fünf Prozent auf 58,88 Dollar. Auch GE-Aktien legten 3,8 Prozent zu. Gleichzeitig verloren Microsoft 4,3 Prozent auf 229,38 Dollar. Die Analysten der UBS setzten die Papiere auf „neutral“ von „buy“ und senkten das Kursziel von 300 auf 250 Dollar. Nach dem Boom zur Arbeit im Homeoffice erwarte man bei der Cloud-Technologie Azure und dem Office-Programmpaket eine langsameres Wachstum, hieß es.

Wall Street vor Fed-Protokoll im Plus

Quelle: Reuters

Symbolfoto: Bild von Noel auf Pixabay

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