Sonntag, Dezember 22, 2024
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Wall Street schließt im Minus – Truss‘ Rücktritt im Blick

Frankfurt/New York, 20. Okt (Reuters) – Aus Verunsicherung über die künftige Entwicklung der britischen Wirtschaft halten sich Investoren mit Engagements an der Wall Street zurück. Die Rücktrittsankündigung der britischen Premierministerin Liz Truss trübte ebenfalls die Stimmung. Der US-Standardwerteindex Dow Jones schloss am Donnerstag 0,3 Prozent tiefer auf 30.333 Punkten. Der technologielastige Nasdaq gab 0,6 Prozent auf 10.614 Punkte nach. Der breit gefasste S&P 500 büßte 0,8 Prozent auf 3665 Punkte ein.

„Truss war zweifellos ein komplettes Desaster, und ich bin mir nicht sicher, wer genau das Land zu diesem Zeitpunkt beruhigen wird“, schrieb Marktanalyst Craig Erlam vom Brokerhaus Oanda. Es werde zwar Rufe nach Neuwahlen geben, aber das könne dem Land inmitten einer Krise keine Sicherheit oder Führung geben. „Es hat den Anschein, dass nur schlechte Optionen auf dem Tisch liegen.“

Gleichzeitig blieb die Berichtssaison im Fokus. Dabei kommen viele wichtige Bilanzen wie die von Apple und Microsoft erst nächste Woche. Analysten bleiben sich auch uneinig, wie die bisherigen Berichte zu deuten sind. „Bislang haben etwa zwei Drittel der Unternehmen aus dem S&P 500, die ihre Ergebnisse vorgelegt haben, die Gewinnerwartungen übertroffen“, schrieb Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets. Der Chefmarktstratege beim Vermögensverwalter B. Riley Wealth, Art Hogan, sagte dagegen, diese Ergebnisse seien „in die Kategorie ‚besser als befürchtet'“ einzuordnen.

ANLEIHEN ERNEUT UNTER DRUCK 

Auch die wöchentlichen Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe, die Hinweise auf eine mögliche Lockerung der Geldpolitik liefern könnten, haben die Investoren alles andere als beruhigt. Die erneuten Zinserhöhungsängste setzten auch den US-Staatsanleihen zu. Die Rendite der zehnjährigen BondsUS10YT=RR stieg auf 4,203 Prozent.

TAUZIEHEN BEI KONZERNBILANZEN GEHT WEITER

Positive Prognosen von IBM und AT&T glichen die Rückgänge bei Tesla aus und knüpften an die Erfolge von Netflix und Procter & Gamble vom Mittwoch an. Der E-Autobauer konnte trotz Umsatz- und Gewinnwachstum Sorgen der Anleger über Bremsspuren durch den Wirtschaftsabschwung nicht vertreiben, die Aktie gab um 6,6 Prozent nach. Die Titel von IBM und AT&T legten dagegen um 4,7 beziehungsweise 7,7 Prozent zu. 

Gleichzeitig stürzte der Zahlungsdienstleister Western Union nach einer enttäuschenden Prognose für 2023 um knapp sechs Prozent. Auch die Aktien des Sportartikel-Herstellers Nike fielen um knapp zwei Prozent, nachdem der deutsche Rivale Adidas seine Gewinn- und Umsatzerwartungen zum zweiten Mal innerhalb von drei Monaten deutlich zurückschrauben musste.

Wall Street schließt im Minus – Truss‘ Rücktritt im Blick

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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