Frankfurt/New York, 09. Dez (Reuters) – Nach Daten zu US-Erzeugerpreisen haben die New Yorker Börsen im Minus geschlossen. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte ging am Freitag 0,9 Prozent tiefer auf 33.476 Punkten aus dem Handel. Der technologielastige Nasdaq gab 0,7 Prozent auf 11.004 Punkte nach. Der breit gefasste S&P 500 büßte 0,7 Prozent auf 3934 Punkte ein. Die Erzeugerpreise stiegen langsamer und die Jahresrate hat mit 7,4 Prozent den niedrigsten Wert seit Mitte letzten Jahres erreicht. Von Reuters befragte Ökonomen hatten nach den nach aufwärts revidierten 8,1 Prozent im Oktober mit einem etwas stärkeren Rückgang auf 7,2 Prozent gerechnet.
Die Erzeugerpreise gelten ab Fabriktor – also bevor die Produkte weiterverarbeitet oder gehandelt werden. Aus ihnen lassen sich frühe Signale für die Entwicklung der Verbraucherpreise ablesen. Diese sind wiederum ein wichtiger Faktor, der die Zinsentscheidungen der US-Notenbank Fed in der kommenden Woche beeinflussen könnte. Dabei warten Investoren vor allem auf Hinweise zur künftigen Geldpolitik der Fed. „Der Fokus liegt darauf, wann die Fed den Straffungszyklus stoppt. Im Falle einer Rezession könnten wir vielleicht sogar eine Kehrtwende und Zinssenkungen später im nächsten Jahr sehen“, sagte Investment-Experte Brian Klimke vom Broker und Vermögensberater Cetera Financial.
ANLEIHEN IM MINUS – CHINA-OPTIMISMUS HÄLT NICHT AN
Nach der Veröffentlichung flogen US-Staatsanleihen aus den Depots. Die Rendite der zehnjährigen BondsUS10YT=RR stieg auf 3,5912 Prozent von 3,493 Prozent am Vortag. Gleichzeitig stieg der GoldpreisXAU= 0,4 Prozent auf 1795,19 Dollar pro Unze.
ANALYSTEN-LOB STÜTZT NETFLIX – DOCUSIGN STEIGT NACH ZAHLEN
Bei den Einzelwerten kletterten die Netflix-Aktien um 3,1 Prozent. Die Titel des US-Streamingdienstes sprangen nach positiven Kommentaren der Analysten zu seinem neuen werbeunterstützten Abonemment. „Nach einem Rückgang der Abonnenten-Zahlen und des Umsatzwachstums nutzt Netflix nun jeden Pfeil im Köcher“, schrieben die Experten der US-Bank Wells Fargo. Netflix bietet nach langem Zögern ab Anfang November ein werbefinanziertes Abonnement mit geringeren monatlichen Gebühren an. Zudem führt er Gebühren für Kunden ein, die ihr Netflix-Abo mit Personen außerhalb des eigenen Haushalts teilen wollen.
Investoren griffen nach Quartalszahlen auch bei Aktien der US-Softwarefirma DocuSign zu. Die Papiere des Spezialisten für digitale Unterschriften sprangen um mehr als zwölf Prozent in die Höhe. Das Unternehmen hatte nach Börsenschluss am Donnerstag einen Quartalsumsatz über den Analystenerwartungen vorgelegt. Die Experten der US-Investmentbank Piper schreiben, es gebe bei DocuSign „Anzeichen einer Stabilisierung“.
Gefragt war ebenfalls Broadcom. Die Aktie des Halbleiter-Herstellers notierte nach einer neuen Umsatzprognose für das laufende Quartal 2,6 Prozent im Plus. Die Titel des Yoga-Beikleidungskonzerns Lululemon fielen dagegen aus den Depots und verloren 12,8 Prozent. Das kanadische Unternehmen prognostizierte für das letzte Quartal 2022 Gewinn und Erlöse am unteren Rand der durchschnittlichen Markterwartungen.
US-Staatsanleihen
T-Bonds | Kursaktuell | Veränderungabsolut | Renditeaktuell | RenditeVortag |
10-jährige<US10YT=RR> | 104,4375 | -0,8281 | 3,589 | 3,493 |
30-jährige<US30YT=RR> | 107,7969 | -2,3125 | 3,574 | 3,455 |
Statistik für Nyse und Nasdaq
Nyse | Nasdaq | |
Anzahl der gehandelten Aktien in Mio. | 902 | 4.232 |
Anzahl der Werte mit Kursgewinnen | 1.281 | 1.655 |
Anzahl der Werte mit Kursverlusten | 2.800 | 2.866 |
Anzahl der unveränderten Werte | 246 | 562 |
Wall Street nach US-Preisdaten mit Kursverlusten
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Tumisu auf Pixabay
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