Frankfurt, 22. Jun (Reuters) – Zur halbjährlichen Anhörung des US-Notenbankchefs Jerome Powell vor dem Kongress wächst die Nervosität unter den Anlegern an der Wall Street. Die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 fielen zur Eröffnung am Mittwoch um bis zu 0,9 Prozent, nachdem sie am Dienstag jeweils mehr als zwei Prozent zugelegt hatten.
Ungeachtet dieser Erholung seien die Belastungsfaktoren nicht verschwunden, gab Sam Stovall, Chef-Anlagestratege des Research-Hauses CFRA zu bedenken. „Die Anleger sorgen sich, dass wir uns auf eine Rezession zubewegen. Der Markt wird den Abwärtstrend beibehalten, bis wir Hinweise dafür erhalten, dass die Wirtschaft nicht so schwach ist wie gedacht.“
Daher legten Börsianer jedes Wort von Powell auf die Goldwaage. Dieser bekannte sich zu weiteren zügigen Zinserhöhungen, um die Inflation in den Griff zu bekommen. Gleichzeitig äußerte er sich zuversichtlich, dass die US-Wirtschaft dies verkraften könne.
Zu den Verlierern am US-Aktienmarkt gehörten Ölkonzerne wie Exxon und Chevron mit Kursverlusten von jeweils mehr als vier Prozent. Die Branche liegt im Clinch mit der US-Regierung. Präsident Joe Biden hatte unter Hinweis auf Rekordgewinne eine Ausweitung der Raffinerie-Kapazitäten gefordert, um den Anstieg der Benzinpreise zu stoppen. Außerdem plant Biden, für einige Monate die Treibstoffsteuer auszusetzen. Vor diesem Hintergrund verbilligte sich die US-Rohölsorte WTI um 6,6 Prozent auf 102,32 Dollar je Barrel (159 Liter).
Wall Street im Minus – Powell-Anhörung im Blick
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