Düsseldorf, 16. Feb (Reuters) – Der neue Verwaltungsratschef der Adler Group, der ehemalige Vonovia- und Thyssenkrupp-Vorstand Stefan Kirsten, will den unter Druck geratenen Immobilieninvestor wieder in die Spur bringen.
„Adler hat einen sehr tiefgehenden Vertrauensverlust erlitten“, sagte er am Mittwoch in einer Telefonkonferenz. „Man sieht es an den Kursen der Aktien und Anleihen.“ Er gehe aber davon aus, dass Adler wieder auf den Kurs gebracht werden könne, auf den das Unternehmen gehöre. „Adler ist sicher ein schwieriger Fall aber aus meiner bisherigen Außensicht kein hoffnungsloser Fall.“
Der britische Leerverkäufer Fraser Perring hatte mit Blick auf die Bilanzierungsmethoden der Adler Group im vergangenen Jahr Vorwürfe gegen den Immobilien-Investor erhoben, die den Aktienkurs gedrückt hatten. Adler hatte daraufhin KPMG eingeschaltet, deren Prüfung der Bilanzen dauert indes an. Adler hatte deshalb die Vorlage des Jahresabschlusses 2021 verschoben. Die Finanzaufsicht BaFin prüft die Bilanzen der Adler Group.
Er habe noch keinen Kontakt zu KPMG gehabt, sagte Kirsten, die Untersuchung der BaFin sehe er als Routine an. Adler-Großaktionär Aggregate begrüßte Kirstens Berufung. Er werde „dazu beitragen, dass Adler seinen Ruf wiederherstellen kann“. Den Konzern drückten in der Vergangenheit zudem hohe Schulden, die Adler Group hatte mit dem Verkauf von milliardenschweren Immobilien-Paketen reagiert.
Kirsten sagte, er selbst habe vor seinem Engagement Aktien der Adler Group gekauft. Er halte rund 50.000 Anteilsscheine. Der ersten Aktienkauf sei am 21. Oktober über die Bühne gegangen – kurz nach Veröffentlichung des Berichts der Briten. Als Investor sei er von Adler überzeugt.
Vonovia-Vorstand will „schwierigen Fall“ Adler auf Kurs bringen
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