London/Berlin, 17. Mai (Reuters) – Vodafone ist wegen der hohen Inflation für das laufende Geschäftsjahr auf der Hut. Er rechne mit einem bereinigten Betriebsergebnis (EbitdaaL) zwischen 15 und 15,5 Milliarden Euro, teilte der britische Mobilfunker am Dienstag mit. Damit könnte es auch zu einem Ergebnisrückgang kommen. In dem im im März abgelaufenen Geschäftsjahr legte das Ergebnis dank eines starken Deutschlandgeschäfts noch um fünf Prozent auf knapp 15,21 Milliarden Euro zu.
Allerdings lag das am unteren Ende der vom Unternehmen selbst ausgegebenen Spanne und auch unter den Erwartungen von Analysten. Die Aktie fiel denn auch zum Handelsstart um 1,7 Prozent. Der Umsatz kletterte um vier Prozent auf 45,58 Milliarden Euro.
Das Ergebnisplus verdankten die Briten zu großen Teilen ihrem größten Markt, dem Deutschlandgeschäft. Dort stieg das bereinigte Betriebsergebnis von April bis März um 6,5 Prozent auf 5,67 Milliarden Euro. Vodafone-Deutschland-Chef Hannes Ametsreiter verlässt nach sieben Jahren das Unternehmen. Ihm folgt am 1. Juli Philippe Rogge nach.
Vodafone konzentriert sich inzwischen stärker auf Europa und Afrika und setzt auf Einsparungen, kommt aber nur langsam voran. Erst im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen seine Funkmasten-Tochter Vantage Towers auf das Frankfurter Parkett gebracht, die Einnahmen zum Schuldenabbau genutzt und auch andernorts das Portfolio verschlankt. Inzwischen schaut sich Vantage Towers nach Zukäufen um und hat dafür Insidern zufolge auch das Funkturmgeschäft der Deutschen Telekom in das Visier genommen.
Firmenchef Nick Read sprach nun lediglich davon, „aktiv Möglichkeiten für Vantage zu verfolgen“ und die Marktstellungen in Europa verbessern zu wollen. Erst im Februar hatte er mögliche Fusionen mit europäischen Wettbewerbern in einzelnen Märkten erwähnt.
Vodafone gibt sich vorsichtig für Geschäftsjahr 22/23
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