Frankfurt, 21. Okt – Aus Verunsicherung über den wirtschaftspolitischen Kurs Großbritanniens ziehen sich Anleger aus dem Pfund Sterling zurück. Die Landeswährung fiel am Freitag um 0,8 Prozent auf 1,1147 Dollar, nachdem sie am Donnerstag als Reaktion auf den Rücktritt der Premierministerin Liz Truss zeitweise auf 1,1335 Dollar gestiegen war.
Ein politischer Neustart könnte dem Pfund und britischen Wertpapieren aber zu einer Erleichterungsrally verhelfen, sagte Portfoliomanager Neil Mehta vom Vermögensverwalter BlueBay. „Vor allem, wenn der ehemalige Finanzminister Rishi Sunak Premierminister wird und eine konventionellere konservative Wirtschaftspolitik durchsetzt.“ Langfristige Belastungsfaktoren wie steigende Inflation oder die Folgen des Brexit würden Großbritannien wohl aber noch eine ganze Weile begleiten.
Truss und ihr damaliger Finanzminister Kwasi Kwarteng hatten die Finanzmärkte vor rund einem Monat ins Chaos gestürzt, als sie milliardenschwere, nicht gegenfinanzierte Steuerentlastungen ankündigten. Daraufhin musste die Zentralbank mit Not-Anleihekäufen den Kollaps von Pensionsfonds verhindern. „Truss‘ liberale Niedrigzins-Vision für die Wirtschaft nach dem Brexit scheiterte an der Realität und den Kräften der Märkte“, resümierte Anlagestratege Azad Zangana vom Vermögensverwalter Schroders.
Verunsicherung nach Truss-Abgang belastet Pfund
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
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