Frankfurt, 17. Feb (Reuters) – Deutschlands zweitgrößter Versicherer R+V hat sein Umsatzziel ein Jahr früher erreicht als geplant und einen Milliardenschaden aus Naturkatastrophen gut weggesteckt. Die Beitragseinnahmen seien im vergangenen Jahr um 1,2 Prozent auf 20,1 Milliarden Euro gestiegen, teilte der genossenschaftliche Versicherungskonzern am Donnerstag in Wiesbaden mit.
Die 20-Milliarden-Marke hatte die R+V eigentlich erst für ihr Jubiläumsjahr 2022 angepeilt. Vor allem in der Krankenversicherung legten die Beiträge kräftig zu. In der Lebensversicherung schrumpfte das Neugeschäft um 1,9 Prozent, weil die R+V das Geschäft mit Einmalbeiträgen drosselte. Das Volumen der Neuabschlüsse gegen laufenden Beitrag schnellte dagegen um 22 Prozent nach oben.
Vorstandschef Norbert Rollinger bezifferte die Belastung aus Naturkatastrophen im Interview mit der „Börsen-Zeitung“ auf fast 1,1 Milliarden Euro. Vor allem die Überflutungen an der Ahr und Erft im Westen des Landes trieben die Schadenbilanz nach oben.
„Das war das schadenträchtigste Jahr unserer 100-jährigen Geschichte“, sagte er der Zeitung. Durch die Absicherung über Rückversicherungskonstruktionen sei die Schadenlast aber abgemildert worden. Die R+V habe „noch ein recht ordentliches Netto-Ergebnis“ erreicht. Der Gewinn nach dem internationalen IFRS-Standard sei durch die gute Entwicklung an den Börsen sogar etwas besser ausgefallen als erwartet. Konkrete Ergebnisse will die R+V am 5. April nennen.
Versicherer R+V erreicht Ziel vorzeitig – 1,1 Mrd Euro Katastrophenschaden
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