Düsseldorf, 09. Feb – Die Gewerkschaft Verdi warnt vor Lohnkürzungen und weiteren Stellenstreichungen bei der strauchelnden Warenhauskette Galeria. „Wer auf die Herausforderungen bei Galeria Karstadt Kaufhof mit Personalabbau, Filialschließungen und Lohnkürzungen antwortet, hat kein Zukunftskonzept“, erklärte Verdi- Verhandlungsleiter Marcel Schäuble kurz vor dem Beginn von Tarifgesprächen bei Galeria am Donnerstag. Verdi habe aber den Eindruck, dass das Management weiter an den rund 17.000 Beschäftigten sparen wolle. Galeria erklärte, alle beteiligten Gruppen müssten einen Beitrag zur Sanierung des Warenhausriesen leisten.
„Spielräume für finanzielle Mehrbelastungen gibt es nicht“, betonte ein Sprecher. Verdi will die Löhne der Beschäftigten nach der Kündigung des Tarifvertrags bei Galeria im Oktober wieder auf das Niveau der regionalen Flächentarifverträge für den Einzelhandel bringen. Galeria lehnt dies ab. „Die Vereinbarung des auf den Lebensmitteleinzelhandel ausgelegten Flächentarifvertrags ist in absehbarer Zeit finanziell unmöglich wie auch inhaltlich unpassend“, betonte ein Galeria-Sprecher vor den am Freitag beginnenden Gesprächen. Galeria wolle vielmehr einen „passenderen Warenhaus-Tarifvertrag“.
Das Amtsgericht Essen hatte Anfang Februar das Insolvenzverfahren über die letzte große deutsche Warenhauskette eröffnet. Wie das Filialnetz dabei künftig aussehen wird, ist unklar – Gespräche mit den Vermietern laufen dem Unternehmen zufolge weiter. Galeria will die Mieten drücken – und verhandelt zudem über den Verkauf von Filialen. Insidern zufolge wird wohl nicht vor März Klarheit darüber herrschen, wie viele der rund 130 Warenhäuser schließen müssen.
Verdi warnt vor Tarifverhandlungen für Galeria vor Lohnkürzung
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Hands off my tags! Michael Gaida auf Pixabay
Hier findet ihr die aktuellen Livestream-Folgen. Mehr aus Web3, NFT und Metaverse