Freitag, Mai 10, 2024
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Verdi bestreikt nun auch Flughäfen in Düsseldorf und Köln

Berlin/Frankfurt, 15. Mrz – Verdi setzt seine Streiks an Flughäfen fort und will die Airports Düsseldorf und Köln/Bonn am Freitag weitgehend lahmlegen. Die Belegschaft im Luftsicherheitsbereich, die Fluggäste, Personal, Waren und Fracht kontrolliere, sowie Beschäftigte im öffentlichen Dienst seien zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen, teilte die Gewerkschaft am Mittwoch mit. Aufgrund von Schichtdiensten beginne der Ausstand in Köln/Bonn in der Nacht von Donnerstag auf Freitag und ende in Teilbereichen in den frühen Morgenstunden am Samstag. Fluggäste müssten mit Verspätungen, Wartezeiten und Flugausfällen rechnen.

Am Flughafen Düsseldorf fielen voraussichtlich viele der ursprünglich geplanten 368 Starts und Landungen aus, teilte der Airport mit. Nach einer Notdienstvereinbarung mit den Gewerkschaften werde ein Notbetrieb aufrecht erhalten. Abgewickelt werden einem Flughafen-Sprecher zufolge dann nur wenige Hilfsgüter- und Ambulanzflüge. Mit den Airline-Partnern werde ein deutlich reduzierter Flugplan für den Streiktag erarbeitet. 

„Die Beschäftigten machen mit den Streiks gemeinsam Druck auf die Arbeitgeber, weil in den bisherigen Verhandlungen weder im öffentlichen Dienst noch im Luftsicherheitsbereich ein akzeptables Angebot unterbreitet wurde“, sagte Andrea Becker, Verdi-Landesbezirksfachbereichsleiterin in Nordrhein-Westfalen. Am Montag hatte die Gewerkschaft bereits den Flugbetrieb an den norddeutschen Airports Berlin, Hannover, Hamburg und Bremen weitgehend lahmgelegt. Der Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) hatte den Arbeitskampf als schädlich für den Fortgang der Verhandlungen bezeichnet.

LUFTHANSA BEKLAGT STANDORTNACHTEIL

Verdi hat Flughäfen im laufenden Tarifkonflikt schon mehrfach bestreikt. Angesichts des dadurch nahezu stillstehenden Flugbetriebs fordern Luftverkehrsmanager Notdienstvereinbarungen für Flughäfen. Es sei fraglich, ob kritische Infrastruktur wie Airports einen ganzen Tag lahmgelegt werden könnten, sagte der Chef des Frankfurter Flughafenbetreibers Fraport, Stefan Schulte. „Diese Diskussion muss geführt werden.“ Er ist zugleich Präsident des Flughafenverbandes ADV. Lufthansa-Chef Carsten Spohr mahnte kürzlich, die Streiks begännen „ein echter Standortnachteil zu werden für die deutschen Drehkreuze“. Wie in anderen Ländern üblich wären Vereinbarungen zu Notdiensten und Ankündigungsfristen für Arbeitsniederlegungen sinnvoll.

Notdienstvereinbarungen sind schon geübte Praxis, auch an Flughäfen, wie es vom Flughafen München und von Verdi hieß. „Das ist Teil des Arbeitskampfrechts“, sagte Wolfgang Pieper, bei Verdi für die bundesweiten Verhandlungen in der Luftsicherheit zuständig. In der Regel sei aber nur eine geringe Zahl von Flügen vom Streik ausgenommen. In München seien beim Warnstreik am 17. Februar neben einigen Hilfsflügen in die Türkei wegen es Erdbebens rund 50 Flüge im Zusammenhang mit der Münchener Sicherheitskonferenz abgefertigt worden, erklärte ein Airport-Sprecher. Letzteres sei ohne Absprache mit der Gewerkschaft geregelt worden, da es genug Personal gegeben habe, das sich am Arbeitskampf nicht beteiligte.

Verdi bestreikt nun auch Flughäfen in Düsseldorf und Köln

Quelle: Reuters

Symbolfoto: Bild von Hands off my tags! Michael Gaida auf Pixabay

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