Freitag, November 22, 2024
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Verbraucherstimmung stoppt Sinkflug – rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft

Berlin, 27. Okt – Die von hohen Preisen getrübte Konsumlaune in Deutschland hat sich stabilisiert – rechtzeitig vor der Weihnachtssaison. „Nach einer längeren Phase mit zum Teil starken Rückgängen hat sich die Stimmung im Oktober wieder etwas beruhigt“, erklärten die Nürnberger GfK-Marktforscher am Donnerstag. Sie sagen auf Basis ihrer Umfrage unter rund 2000 Verbrauchern für November einen Anstieg des Konsumklimas um 0,9 Zähler auf minus 41,9 Punkte voraus. Das dürfte insbesondere Einzelhändler freuen, die Ende November am Black Friday und Cyber Monday auf möglichst umsatzträchtige Verkaufstage im Weihnachtshandel hoffen.

Von Reuters befragte Experten hatten damit gerechnet, dass sich die seit Monaten immer trübere Stimmung nun etwas fangen würde. Doch ist es laut GfK-Experte Rolf Bürkl zu früh, von einer Trendwende zu sprechen: „Solange die Inflation hoch bleibt und Zweifel an einer uneingeschränkten Energieversorgung bestehen, wird sich das Konsumklima nicht spürbar und nachhaltig erholen können.“

Nach dem Absturz im Vormonat auf ein historisches Rekordtief verbesserte sich die Einkommenserwartung im Oktober leicht. Mit einem Plus von 7,2 Punkten wurde allerdings nur ein Bruchteil der Vormonatsverluste wettgemacht: „Explodierende Energie- und Lebensmittelpreise vermindern die Kaufkraft der Einkommen der privaten Haushalte und sorgen für den anhaltenden Einkommenspessimismus.“

KONSUMNEIGUNG NOCH NIEDRIGER ALS ZU LOCKDOWN-ZEITEN

Nachdem die Bereitschaft zum Kauf teurer Konsumgüter wie etwa Möbel, Computer oder Fernseher acht Monate in Folge Einbußen hinnehmen musste, legte sie nun wieder zu. Mit einem Plus von zwei Punkten erreicht das GfK-Teilbarometer für die Anschaffungsneigung -17,5 Punkte. Es liegt damit aber noch immer deutlich niedriger als während der Corona-Lockdowns in den vergangenen beiden Jahren. Angesichts der stark gestiegenen Energiepreise müssen die Haushalte laut GfK-Experte Bürkl davon ausgehen, künftig wesentlich mehr finanzielle Mittel für das Heizen aufwenden zu müssen: „Dieses Geld fehlt damit für andere Anschaffungen und entsprechend wird die Konsumneigung auch in den kommenden Monaten niedrig bleiben.“

Die Konjunkturerwartung konnte im Oktober nicht zulegen. Der Indikator verlor 0,3 Zähler und sank damit auf -22,2 Punkte. „Die Verbraucher gehen davon aus, dass Deutschland in eine Rezession rutschen wird“, erklärte Bürkl. Diese Sorge wird auch in den Führungsetagen der Wirtschaft geteilt, wie am jüngst weiter gesunkenen Ifo-Geschäftsklimaindex abzulesen ist.

Verbraucherstimmung stoppt Sinkflug – rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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