Mittwoch, April 24, 2024
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Verband Verkehrsunternehmen – Neun-Euro-Ticket hat 1,8 Mio Tonnen CO2 eingespart

Update Berlin, 29. Aug (Reuters) – Das Neun-Euro-Ticket ist nach Einschätzung des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) ein Erfolgsmodell. Geschätzt habe es rund eine Milliarde Fahrten pro Monat im Zeitraum Juni bis August durch die Sondermaßnahme gegeben, teilte der VDV am Montag mit. Rund zehn Prozent davon wären sonst mit dem Auto erledigt worden. „Drei Monate Neun-Euro-Ticket haben etwa so viel CO2 eingespart, wie ein Jahr Tempolimit auf Autobahnen bringen würde“, sagte VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff. Über die drei Monate seien in etwa 1,8 Millionen Tonnen CO2 eingespart worden. Damit habe das Ticket seine Wirkung nicht verfehlt. Es lohne sich, über eine Fortsetzung nachzudenken. 

Rund 52 Millionen Tickets wurden im für die Monate Juni bis August verkauft. Hinzu kamen mehr als zehn Millionen Abos, die Dauerkunden automatisch erhalten haben. Es brauche jetzt einen Konsens aller großen Parteien, wie es mit dem Nahverkehr weitergehen solle. „Das ist ein echter Langläufer“, so Wolff. 

Das Neun-Euro-Ticket, mit dem der öffentliche Nahverkehr bundesweit einen Monat lang genutzt werden konnte, gilt noch bis Ende August. Eine einheitliche Nachfolgeregelung zeichnet sich nicht ab. Es gibt dazu viele Vorschläge, bislang aber keine Beschlüsse. Das Fazit des VDV beruht auf einer Umfrage von 78.000 Personen in den Monaten Juni bis August. Dabei wurden auch Menschen befragt, die das Ticket – eine Reaktion auf die seit dem Krieg in der Ukraine sprunghaft gestiegenen Energiepreise – nicht genutzt haben. 

Jeder fünfte Käufer sei ein Neukunde gewesen, der den öffentlichen Nahverkehr normalerweise nicht nutze, so der VDV. Genutzt wurde das Ticket aber vor allem in Städten. In ländlichen Gebieten war die Resonanz nur halb so hoch. Als Hauptgrund dafür wurde ein unzureichendes Angebot genannt. Beklagt wurden dort umständliche Verbindungen, zu lange Fahrten, zu geringe Taktungen und zu weit entfernte Haltestellen. 17 Prozent der Nutzer gaben im August an, von anderen Verkehrsmitteln umgestiegen zu sein, aber nicht nur dem Auto, sondern beispielsweise auch dem Fahrrad. 81 Prozent finden das Angebot gut – vor allem wegen des günstigen Preises, aber auch wegen der einfachen Nutzung. 

LÄNDER FORDERN MEHR GELD VOM BUND FÜR NAHVERKEHR 

Mehrere Verkehrsminister aus den Ländern forderten bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem VDV den Bund auf, schnell mehr Geld für den Nahverkehr zur Verfügung zu stellen. „Die Attraktivität des ÖPNV, das heißt gute Taktungen, ein dichtes Liniennetz und schnelle Fahrzeiten können nur mit zusätzlichen Mitteln gewährleistet werden“, so Guido Beermann aus Brandenburg. Sein baden-württembergischer Amtskollege Winfried Hermann sagte, das Neun-Euro-Ticket habe 2,5 Milliarden Euro gekostet. Dieses Geld sei aber nur in das Ticketangebot geflossen und nicht in die Qualität des Nahverkehrs. Sollten sich die Fahrgastzahlen wirklich bis 2030 verdoppeln, müsse das Angebot ausgeweitet werden. 

Maike Schäfer, die Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz und Bremer Senatorin für Mobilität, forderte, der Nahverkehr müsse auch bei den Beratungen zum dritten Entlastungspaket der Bundesregierung eine Rolle spielen. Vor allem für die ärmere Bevölkerung sei es wichtig, sich weiterhin bewegen zu können. „Das muss bezahlbar sein.“

Verband Verkehrsunternehmen – Neun-Euro-Ticket hat 1,8 Mio Tonnen CO2 eingespart

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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