Washington, 27. Feb – Die US-Industrie ist mit einem dicken Auftragsminus ins Jahr gestartet. Die Bestellungen für langlebige Gebrauchsgüter wie Flugzeuge und Maschinen fielen um 4,5 Prozent zum Vormonat, wie das Handelsministerium am Montag in Washington mitteilte. Von Reuters befragte Experten hatten nur mit einem Minus von 4,0 Prozent gerechnet, nachdem es im Dezember ein Plus von abwärts revidiert 5,1 Prozent gegeben hatte.
„Das deutliche Minus im Vormonatsvergleich muss vor dem Hintergrund des ebenfalls kräftigen Plus im Dezember relativiert werden“, meint Helaba-Ökonom Ralf Umlauf. Zudem seien die Bestellungen ohne den schwankungsanfälligen Transportsektor stärker gestiegen als erwartet. Die US-Notenbank Fed werde auch wegen des zuletzt unerwartet hohen Preisauftriebs und engen Arbeitsmarkts weiter an der Zinsschraube drehen: „Mit nahezu an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bereits im kommenden Monat“, ergänzte der Experte.
Die Fed setzte den Schlüsselsatz zuletzt um einen Viertel-Prozentpunkt herauf auf die neue Spanne von 4,50 bis 4,75 Prozent. Die Protokolle der jüngsten Sitzung verdeutlichen, dass sich die Notenbank langsam auf einen möglichen Endpunkt ihres derzeitigen Zinserhöhungskurses zubewegt. Dabei verlangsamt sie einerseits das Tempo, um sich diesem Zinsgipfel nun etwas vorsichtiger zu nähern. Andererseits lässt sie es offen, wie hoch die Zinsen im Kampf gegen die Inflation letztlich noch steigen müssen. Aus den Protokollen geht hervor, dass die Währungshüter nach wie vor das Risiko sehen, dass sie womöglich mehr tun müssen, um die Teuerung einzudämmen.
US-Industrie mit überraschend deutlichem Auftragsminus
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von 宅-KEN auf Pixabay
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