Washington, 01. Nov – Die US-Industrie ist im Oktober so wenig gewachsen wie seit fast zweieinhalb Jahren nicht mehr. Der Einkaufsmanagerindex für den Sektor fiel zum Vormonat um 0,7 auf 50,2 Punkte, wie aus der am Dienstag veröffentlichten Firmenumfrage des Institute for Supply Management (ISM) hervorgeht. Das Barometer liegt damit nur noch minimal über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten und zugleich auf dem niedrigsten Stand seit den Anfängen der Corona-Krise im Mai 2020. Von Reuters befragte Experten hatten sogar mit einem Rückgang auf 50,0 Zähler gerechnet. „In den USA hat sich die Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe weiter eingetrübt“, sagte Helaba-Experte Ulrich Wortberg. Es mehrten sich Anzeichen für ein Nachlassen der konjunkturellen Dynamik.
Mit Blick auf den Beschluss der US-Notenbank am Mittwoch sollte aber nicht an einem weiteren, großen Zinsschritt gezweifelt werden, sagte Wortberg. „Fraglich ist, ob es vonseiten der Fed Signale geben wird, die darauf schließen lassen, dass sich das Tempo der Zinserhöhungen zukünftig verlangsamen wird.“ An den Börsen wird damit gerechnet, dass die Federal Reserve wie im September den Leitzins um besonders kräftige 0,75 Prozentpunkte anheben wird. Es wäre der vierte Jumbo-Zinsschritt in Folge. Der Leitzins würde damit künftig in einer Spanne von 3,75 bis 4,00 Prozent liegen.
Der US-Bausektor entwickelte sich unterdessen im September überraschend positiv. Die Bauausgaben stiegen um 0,2 Prozent zum Vormonat, wie das Handelsministerium mitteilte. Experten hatten mit einem Rückgang von 0,5 Prozent gerechnet, nach revidiert minus 0,6 Prozent im August.
US-Industrie am Rand der Stagnation – Schwächstes Wachstum seit Mai 2020
Quelle: Reuters
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