München, 11. Jan (Reuters) – Der US-Glasfaserspezialist Adtran versucht die mehr als 700 Millionen Euro schwere Übernahme des Münchner Netzwerkausrüsters Adva Optical Networking zu retten. Adtran wolle sich nun mit 60 Prozent der Anteile begnügen, teilte Adva in der Nacht zum Dienstag mit.
Bisher hatten die Amerikaner eine Annahmequote von 70 Prozent zur Bedingung für die Übernahme gemacht. Bis zum vergangenen Freitag hatte sich Adtran aber nur 28,5 Prozent sichern können, darunter 13,7 Prozent vom Adva-Großaktionär Egora, einem Start-up-Investor. Die Annahmefrist, die am Mittwoch ausgelaufen wäre, verlängert sich nun um zwei Wochen bis zum 26. Januar.
Nach den Plänen von Adtran sollen die Adva-Aktionäre in Aktien bezahlt werden. Sie sollen 0,8244 Anteilsscheine einer neu gegründeten Holding erhalten, in der beide Firmen aufgehen sollen. Als die Amerikaner das Angebot Ende August vorlegten, hatten sie den Wert des Angebots auf 14,98 Euro je Aktie beziffert, insgesamt 759 Millionen Euro. Die im Kleinwerteindex SDax gelisteten Adva-Aktien hatten am Montag bei 13,20 Euro geschlossen. Die Adtran-Aktionäre hatten die Fusion in der vergangenen Woche mit mehr als 99 Prozent gebilligt.
US-Glasfaserspezialist will Übernahme von Adva Optical retten
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