Washington, 31. Aug – Die Unternehmen in den USA haben einer Umfrage zufolge im August relativ wenige Stellen aufgebaut. Unter dem Strich wurden nur 132.000 Jobs geschaffen, wie der Personaldienstleister ADP am Mittwoch unter Berufung auf seine Unternehmensumfrage mitteilte. Die ADP-Umfrage hatte sich nicht immer als besonders treffsicherer Vorlaufindikator für den Arbeitsmarktbericht der US-Regierung erwiesen. Sie wurde daher im Sommer in Zusammenarbeit mit dem Stanford Digital Economy Lab überarbeitet. Im Juni und Juli wurden keine Umfrage-Zahlen veröffentlicht.
Investoren warten nun gespannt auf den am Freitag anstehenden staatlichen Arbeitsmarktbericht der Regierung, der neben Jobs in der Privatwirtschaft auch Stellen im öffentlichen Dienst umfasst. Experten erwarten einen Zuwachs von 300.000 Jobs außerhalb der Landwirtschaft, nach einem Plus von 528.000 im Juli.
Sollte sich der Arbeitsmarkt als weiterhin robust erweisen, könnte die Notenbank Federal Reserve mit einem weiteren großen Zinsschritt im September liebäugeln. Sie hat den Leitzins zuletzt zwei Mal in Folge kräftig um 0,75 Prozentpunkte angehoben – auf die Spanne von 2,25 bis 2,50 Prozent.
Die Notenbank hat sich dem Kampf gegen die ausufernde Inflation verschrieben und nimmt dabei auch in Kauf, dass Wirtschaft und Verbraucher letztlich unter einem straffen Zinskurs leiden. Das machte nun auch die US-Währungshüterin Loretta Mester deutlich: Die Inflation wieder auf den Zielwert der Federal Reserve von zwei Prozent zu drücken, werde eine Menge Standhaftigkeit erfordern. „Das wird auf kurze Sicht schmerzhaft werden, aber die hohe Inflation auch“, sagte die Chefin des Fed-Bezirks Cleveland. Die mit der härteren Geldpolitik angestrebte Dämpfung der gesamtwirtschaftlichen Güternachfrage spielt aus Sicht der Währungshüter eine wichtige Rolle beim Abbau des Preisdrucks.
US-Firmen bauen im August nur 132.000 neue Jobs auf
Quelle: Reuters
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