Berlin, 29. Nov – Die USA haben ihre europäischen Verbündeten aufgefordert, ihre Mobilfunknetze vor chinesischem Einfluss zu sichern. Es dürfe „nicht-vertrauenswürdigen Anbietern“ nicht gestattet werden, an der digitalen Infrastruktur mitzuwirken, sagte die Nato-Botschafterin der USA, Julianne Smith, dem „Handelsblatt“ (Mittwochausgabe) einem Vorabbericht zufolge. Die Inanspruchnahme derartiger Anbieter würde „inakzeptable Risiken für die nationale Sicherheit“ mit sich bringen und eine Gefahr für die Privatsphäre der Bürger darstellen.
Die USA hatten jüngst den Import und Verkauf von Telekommunikations– und Überwachungsausrüstung namhafter chinesischer Hersteller untersagt. Betroffen von der Maßnahme auf der Grundlage eines Gesetzes von 2021 sind unter anderem Huawei Technologies, ZTE Corp und Hytera Communications. Die USA gehen seit längerem gegen chinesische Telekom-Konzerne vor. Der ehemalige Präsident Donald Trump setzte etwa Huawei 2019 auf eine schwarze Liste, sein Nachfolger Joe Biden führt die Sanktionen fort. Die USA schätzt Huawei als Sicherheitsrisiko ein mit der Begründung, die Daten von Kunden könnten an die Regierung in Peking zur Spionage übertragen worden. Der Konzern weist die Vorwürfe zurück.
Als erstes Land in Europa hat Großbritannien Huawei-Technologie ab 2027 aus seinem 5G-Netz verbannt. Der Vorsitzende des Geheimdienstgremiums des Bundestages, Konstantin von Notz (Grüne), sagte dem „Handelsblatt“ zufolge nun: „Chinesische Technik muss umgehend aus dem Kernbereich der deutschen und europäischen kritischen IT-Infrastruktur raus.“
US-Botschafterin fordert Europäer zum Schutz von Mobilfunknetzen vor China auf
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Niek Verlaan auf Pixabay
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