Sonntag, November 17, 2024
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US-Börsen nach japanischem Zinsentscheid auf Trab

Frankfurt/New York, 20. Dez – Nach der überraschenden Verschärfung der japanischen Zinspolitik gehen US-Investoren in Deckung. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte am frühen Dienstagnachmittag in New York 0,2 Prozent höher bei 32.824 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 lag kaum verändert bei 3818 Zählern. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gewann 0,2 Prozent auf 10.568 Punkte.

Japans Währungshüter ebneten überraschend den Weg für einen stärkeren Anstieg der Zinsen für lang laufende Staatsanleihen. Zugleich kündigten sie aber an, die Anleihekäufe deutlich zu erhöhen. Börsianer werteten die Maßnahme als einen Hinweis, dass auch in Japan eine Straffung der ultralockeren Geldpolitik anstehen könnte. „Die Anhebung des Leitzinses ist etwas, das sie bisher nicht getan haben. Es sieht also aus, als ob die Welt auf derselben Seite steht und eine koordinierte Zinserhöhung vornimmt, um die Inflation zu bekämpfen“, sagte Kim Forrest, Chef-Anlegerin beim US-Vermögensverwalter Bokeh.

ANLEIHEN UND DOLLAR UNTER DRUCK – METALLE IM AUFWIND

Die Anpassung ließ den Yen auf ein Vier-Monats-Hoch gegenüber dem Dollar steigen. Im Gegenzug gab der Dollar um 4,4 Prozent auf 131 Yen nach. Der Dollar-Index fiel um 0,5 Prozent auf 104,07 Punkte. Das verbilligte Metalle für Käufer außerhalb der USA und kurbelte die Nachfrage an. Zink, Blei, Zinn und Nickel sprangen um bis zu 3,6 Prozent. Auch der Goldpreis legte um knapp zwei Prozent auf 1819 Dollar je Feinunze zu.

Gleichzeitig flogen US-Staatsanleihen erneut aus den Depots. Die zehnjährigen Bonds rentierten bei 3,692 Prozent im Vergleich zu 3,583 Prozent am Vortag. Das verhalf dem Finanzsektor zu einem Plus von 0,9 Prozent.

TESLA NACH HERABSTUFUNGEN AUF ZWEIJAHRESTIEF

Bei den Einzelwerten brachten Herabstufungen von mindestens drei Analystenhäusern die Titel von Tesla auf ein Zweijahrestief. Die Aktien des US-Elektrobauers fielen um 5,5 Prozent auf rund 141,55 Dollar. Die Experten begründeten ihre Einschätzung mit einer schwächeren Nachfrage sowie die Ablenkung des Tesla-Chefs Elon Musk nach seiner Übernahme des Kurznachrichtendienstes Twitter.

Auch die „Cheerios“-Mutter General Mills geriet unter Druck und verlor 3,8 Prozent auf 83,84 Dollar. Der Frühstücksflocken- und Fertigpizza-Hersteller hatte in seiner Jahresprognose vor steigenden Rohstoffkosten gewarnt. Zu den Verlierern zählten ebenfalls Gilead Sciences mit einem Kursabschlag von 2,5 Prozent auf 84,22 Dollar. Anleger zeigten sich enttäuscht über Studienergebnisse zu einer Krebstherapie des Pharmakonzerns.

Gleichzeitig legten die Titel von US-Elektroautobauer Lucid nach einer Kapitalerhöhung von rund 1,5 Milliarden Dollar zwei Prozent auf 7,38 Dollar zu. Außerdem gewannen die Anteilsscheine von Flugzeugbauer Boeing 1,5 Prozent auf 188,40 Dollar. Der Kongress hatte zuvor die Aussetzung einer Frist zu neuen Sicherheitsstandards für die zwei meistverkauften Flugzeuge von Boeing unterstützt. 

US-Börsen nach japanischem Zinsentscheid auf Trab

Quelle: Reuters

Symbolfoto: Bild von Jan Doef auf Pixabay

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