Sonntag, Dezember 22, 2024
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US-Basketballerin Griner nach Gefangenenaustausch mit Russland frei

UPDATE Washington/Moskau, 08. Dez – Die in Russland zu einer neunjährigen Haftstrafe verurteilte US-Basketballerin Brittney Griner ist wieder frei. Die zweifache Olympiasiegerin kam nach Angaben aus Moskau bei einem Gefangenenaustausch mit dem russischen Waffenhändler Viktor Bout frei. „Sie ist sicher. Sie ist im Flugzeug. Sie ist auf dem Weg nach Hause“, twitterte US-Präsident Joe Biden am Donnerstag. Er habe mit Griner telefoniert, sie werde in den nächsten 24 Stunden in den USA landen, sagte Biden auf einer Pressekonferenz mit Griners Ehefrau Cherelle. Die 32-jährige Spitzensportlerin war in Russland wegen Drogenbesitzes verurteilt worden. 

„Diese letzten Monate waren die Hölle für Brittney“, sagte Biden. Dies gelte auch für die Ehefrau der Basketballerin. Biden und US-Vizepräsidentin Kamala Harris sprachen von Bidens Büro aus per Telefon mit Griner. Deren Gattin Cherelle war ebenfalls dabei. Biden betonte, der Freilassung seien „akribische, intensive Verhandlungen“ vorausgegangen. Griner sei jetzt froh, auf dem Weg nach Hause zu sein, sagte er. Sie sei in Russland einem Schauverfahren ausgesetzt gewesen und monatelang ungerechtfertigt festgehalten worden – „unter unerträglichen Umständen“. 

Biden kündigte an, sich weiter für die Freilassung von US-Bürgern in russischer Gefangenschaft einzusetzen, wie dem ehemaligen Marinesoldaten Paul Whelan. „Wir geben nicht auf.“ Whelans Anwalt wurde von der russischen Nachrichtenagentur Interfax mit den Worten zitiert, dass die Verhandlungen auf Ebene der Geheimdienste weiterliefen. Whelan war 2020 wegen mutmaßlicher Spionage zu 16 Jahren Haft verurteilt worden. 

Der Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate und der saudische Kronprinz haben nach eigenen Angaben im Fall Griner vermittelt. Die erfolgreichen Bemühungen zeigten die engen freundschaftlichen Beziehungen, welche beide Länder mit den USA und Russland pflegten, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung. Griner sowie der Waffenhändler Bout trafen jeweils mit einem Privatflugzeug aus Moskau beziehungsweise Washington in Abu Dhabi ein, der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate.

TAUSCH VON BASKETBALL-STAR GEGEN „HÄNDLER DES TODES“

Griner wurde gegen den Waffenhändler Bout ausgetauscht, wie das russische Außenministerium mitteilte. Der Austausch fand übereinstimmenden Angaben zufolge auf einem Flughafen in Abu Dhabi statt. Bout war 2012 von einem Gericht in Manhattan zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Der 55-jährige, der wegen seiner Fähigkeit, Waffenembargos zu umgehen, auch als „Händler des Todes“ und „Sanktionsbrecher“ bezeichnet wurde, war vor seiner Verhaftung 2008 einer der meistgesuchten Männer der Welt.

Der in der früheren Sowjetrepublik Tadschikistan geborene Bout verkaufte Waffen an sogenannte Schurkenstaaten, Rebellengruppen und Warlords in Afrika, Asien und Südamerika. Sein Leben diente 2005 als Inspiration für den Hollywood-Film „Lord of War“ mit Nicholas Cage in der Hauptrolle. „Der russische Staatsbürger wurde in sein Heimatland zurückgebracht“, erklärte das russische Außenamt nun zu Bout.

Die 2,06 Meter große und bei Fans als „BG“ bekannte Griner ist Star der Phoenix Mercury in der US-Basketballliga WBNA. Seit vielen Jahren spielt sie zudem in der Nebensaison für UMMC Jekaterinenburg in Russland und war auf dem Weg dorthin, als sie am 17. Februar auf einem Moskauer Flughafen verhaftet wurde. In ihrem Gepäck wurden sogenannte Vape-Patronen mit dem in Russland verbotenen Cannabisöl gefunden. Sie hatte in den USA ein Rezept für medizinisches Marihuana zur Linderung der Schmerzen bei chronischen Verletzungen. In Russland ist Marihuana dagegen auch für medizinische Zwecke illegal.

Die Gespräche über ihre Freilassung wurden durch den Einmarsch russischer Truppen in der Ukraine am 24. Februar und die darauf folgende extreme Abkühlung der Beziehungen zwischen Washington und Moskau erschwert. Griner wurde am 4. August wegen Drogenbesitzes und -schmuggels zu neun Jahren Haft in einer Strafkolonie verurteilt. Sie hatte sich schuldig bekannt, sagte aber, sie habe einen „ehrlichen Fehler“ gemacht und nicht beabsichtigt, das Gesetz zu brechen. Im November wurde sie zur Verbüßung ihrer Haftstrafe in eine Strafkolonie in der russischen Region Mordowien gebracht.

US-Basketballerin Griner nach Gefangenenaustausch mit Russland frei

Quelle: Reuters

Symbolfoto: Bild von Keith Johnston auf Pixabay

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