Frankfurt/New York, 11. Nov (Reuters) – Die Hoffnung auf ein langsameres Tempo bei den Zinserhöhungen in den USA hat US-Anleger zum Wochenschluss den zweiten Tag in Folge zugreifen lassen. Grund zum Optimismus bietet den Investoren der nachlassende Inflationsdruck. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte.DJI schloss am Freitag 0,1 Prozent höher auf 33.749 Punkten. Der S&P 500.SPX notierte 0,9 Prozent fester bei 3993 Zählern. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC gewann 1,9 Prozent auf 11.323 Punkte.
Es werde nun damit gerechnet, dass die Fed nicht so aggressiv handeln müsse wie in den vergangenen Wochen erwartet, sagte Marvin Loh, Analyst beim Vermögensverwalter State Street. Die US-Notenbank habe zwar keine andere Wahl, als die Zügel weiter anzuziehen, aber die Inflation steige nicht mehr, was darauf schließen lasse, dass das Ende des Zinserhöhungszyklus bevorstehen könnte. Investoren rechnen mit einer Wahrscheinlichkeit von 71,5 Prozent damit, dass bei der Zinssitzung im Dezember der Leitzins um 0,5 Prozentpunkte erhöht wird – die jüngsten beiden Schritte waren noch größer. Bis Mai dürfte der Leitzins auf 4,75 bis fünf Prozent steigen, vor den Inflationsdaten war noch mit mehr als fünf Prozent gerechnet worden.FEDWATCH
Am Devisenmarkt sorgte das für Aufsehen: Der Dollar verlor binnen zwei Tagen so stark an Wert wie seit fast 14 Jahren nicht mehr, der Euro wertete im Gegenzug in dem Zeitraum um 3,2 Prozent auf.EUR= Das kommt insbesondere exportabhängigen Unternehmen zugute, welche ihre Produkte damit günstiger auf dem Weltmarkt verkaufen können.
Für Aufsehen sorgte die Pleite der Kryptobörse FTX. Das Unternehmen meldete Gläubigerschutz an, Firmenchef Sam Bankman-Fried trat zurück. Auch das mit FTX verbundene Krypto-Brokerhaus Alameda Research und rund 130 weitere Firmen flüchteten sich unter den Gläubigerschutz nach Kapital 11 der US-Insolvenzordnung. Alameda galt als Auslöser für die Turbulenzen bei einer der weltweit größten Kryptobörsen. Mehrere Staaten hatte Vermögenswerte von FTX eingefroren, um die Folgen eines Zusammenbruchs der Börse für die Branche zu begrenzen. Rivalen von FTX rangen darum, von den Turbulenzen nicht mit in die Abgrund gerissen zu werden.
„Der Antrag auf Gläubigerschutz erfolgte unmittelbar vor Marktöffnung und das hat den ganzen Markt gebremst“, sagte Dennis Dick, Händler bei Triple D Trading. Allerdings sei eine Menge schlechter Nachrichten bereits eingepreist gewesen.
Gefragt waren die in den USA notierten Aktien von chinesischen Firmen wie Alibaba mit einem Plus von 1,4 Prozent. Die Regierung in Peking hatte zuvor einen vorsichtigen Wandel ihrer Null-COVID-Politik angekündigt.
AmazonAMZN.O-Scheine verteuerten sich um 4,3 Prozent. Der Internet-Riese stellt einem Zeitungsbericht zufolge unprofitable Sparten auf den Prüfstand.
In Frankfurt war der Dax.GDAXI 0,6 Prozent fester bei knapp 14.225 Punkten aus dem Handel gegangen
US-Anleger wetten auf geringere Zinserhöhungen – Dollar gibt nach
Quelle: Reuters
Titelfoto: Bild von Simon auf Pixabay
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