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US-Anleger auf der Hut – Fed-Zinssignale im Blick

Frankfurt/New York, 06. Jul (Reuters) – Im Vorfeld der Sitzungsprotokolle der US-Notenbank haben sich am Mittwoch nur wenige Investoren an der Wall Street aus der Deckung getraut. Der Dow-Jones-Index und der breiter gefasste S&P 500 traten bei 30.911 und 3829 Punkten mehr oder weniger auf der Stelle. Der Index der Technologiebörse Nasdaq stagnierte bei 11.325 Zählern.

Bei der Sitzung Mitte Juni hatte die Fed ihren Leitzins um einen dreiviertel Prozentpunkt erhöht – der größte Sprung seit 1994. Bei den am Abend (20.00 Uhr MESZ) anstehenden Protokollen suchten die Investoren nun nach Hinweisen auf das künftige Zinstempo, sagten Händler. Die Angst der Anleger vor weiteren großen Zinsschritten und einer daraus resultierenden Rezession spiegelte sich in steigenden Anleihekursen wider, was die Rendite der zehnjährigen US-Treasuries auf ein Fünf-Wochen-Tief von 2,793 Prozent drückte.

Auch an den Rohstoffmärkten wappneten sich Investoren vor einem Nachfragerückgang. Der Preis für die Nordsee-Sorte Brent rutschte erstmals seit April wieder unter 100 Dollar je Fass (159 Liter) und kostete mit 99,15 Dollar rund 3,5 Prozent weniger. Am Dienstag war der Kurs wegen der Angst der Investoren vor einer Rezession um fast zehn Prozent eingebrochen.

EURO FÄLLT WEITER RICHTUNG PARITÄT

Die Spekulationen auf weiter steigende Zinsen in den USA schoben den Dollar an. Der Dollar-Index.DXY, der die Devise zu anderen wichtigen Währungen misst, kletterte um 0,6 Prozent auf 107,18 Punkte. Der Euro wertete um bis zu ein Prozent ab und markierte mit 1,0161 Dollar den zweiten Tag in Folge ein 20-Jahres-Tief. „Zum einen belasten die offensichtlichen Rahmenbedingungen aus steigender Inflation und geopolitischen und wirtschaftlichen Verwerfungen durch den Krieg in der Ukraine, inklusive der drohenden Energiekrise“, sagte Anlagestratege Jürgen Molnar vom Brokerhaus RoboMarkets. „Zum anderen sind die hohen Zinsdifferenzen zwischen Europa und den USA ausschlaggebend. In den USA wurden die Zinsen durch die Fed bereits mehrfach angehoben, in der Eurozone noch nicht.“ Damit rückt Strategen zufolge für den Euro der Rutsch unter die Parität immer näher. Zuletzt hatte der Kurs im Dezember 2002 weniger als einen Dollar betragen.

Das Pfund lag angesichts der Regierungskrise in London rund ein halbes Prozent schwächer bei 1,1894 Dollar. Die Reaktion auf die Rücktritte mehrerer Minister und Staatssekretäre halte sich aber noch in Grenzen, sagte Ökonom David Page von AXA Investment Managers. „Jedoch je länger die politische Unsicherheit in Großbritannien anhält, desto mehr würden wir erwarten, dass sie sich an den britischen Finanzmärkten bemerkbar macht.“ Ungeachtet der Proteste will der unter Druck stehende britische Premierminister Boris Johnson seine Regierungsarbeit fortsetzen.

GRUBHUB-RIVALEN ZITTERN VOR ALLIANZ MIT AMAZON

Für Furore sorgte eine Partnerschaft von Amazon mit dem Essenslieferanten GrubHub. Der amerikanische Online-Händler beteiligt sich mit zwei Prozent an der US-Tochter von Just Eat Takeaway und bietet seinen Prime-Kunden bei einer Mindestbestellgröße ein Jahr lang kostenlosen Zugang zu dem Dienst. Die drohende Verschärfung des Wettbewerbs ließ die Titel des GrubHub-Rivalen DoorDash um mehr als sieben Prozent einbrechen. Aktien des Fahrdienstvermittlers Uber, der mit Uber Eats auch Mahlzeiten ausliefert, gaben 3,5 Prozent nach.

Die insgesamt 2,7 Milliarden US-Dollar schwere Übernahmeofferte des Rivalen Paper Excellence Group bescherte den Aktien von Resolute Forest Products einen Rekord-Kurssprung. Sie stiegen um 63 Prozent auf 20,45 Dollar. Paper Excellence bietet 20,50 Dollar je Aktie für den Papier- und Holzprodukte-Hersteller.

Mehr als elf Prozent zulegen konnten auch die Titel von Rivian Automotive. Dank einer hochgefahrenen Produktion schnellten die Auslieferungen des E-Auto-Herstellers im zweiten Quartal um knapp das Vierfache nach oben. „Das Wichtigste für die Aktie ist im Moment, dass die Anleger Vertrauen in die Prognosen für 2022 haben“, sagte Redburn-Analyst Charles Coldicott. Die Papiere haben seit Jahresbeginn nahezu Dreiviertel ihres Wertes eingebüßt.

US-Anleger auf der Hut – Fed-Zinssignale im Blick

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Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.

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