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UNO verurteilt Luftangriffe in Äthiopien und ruft zum Dialog auf

Genf, 15. Jan (Reuters) – Das Hochkommissariat für Menschenrechte der Vereinten Nationen (OHCHR) hat sich beunruhigt über Luftangriffe in der äthiopischen Region Tigray geäußert. Wie Liz Throssell, eine Sprecherin des OHCHR, am Freitag (Ortszeit) sagte, seien seit Anfang Januar mindestens 108 Zivilisten durch Luftangriffe getötet und 75 verletzt worden. Die Angriffe sollen angeblich von der äthiopischen Luftwaffe ausgeführt worden sein, erklärte Throssell vor Journalisten in Genf. „Die Nichteinhaltung der Grundsätze der Unterscheidung und der Verhältnismäßigkeit könnte auf Kriegsverbrechen hinauslaufen“, so die OHCHR-Sprecherin. Sie forderte die äthiopischen Behörden und ihre Verbündeten auf, den Schutz der Zivilbevölkerung im Einklang mit dem Völkerrecht zu gewährleisten. Der äthiopische Militärsprecher Oberst Getnet Adane und der Regierungssprecher Legesse Tulu reagierten nicht sofort auf eine Bitte um Stellungnahme.

Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Antonio Guterres, schrieb auf Twitter https://twitter.com/antonioguterres/status/1482116750951034884, dass er untröstlich über das Leid des äthiopischen Volkes sei und appellierte erneut an alle beteiligten Parteien, die Kämpfe einzustellen: „Die Äthiopier verdienen Frieden. Es ist an der Zeit, den Dialog und die Versöhnung einzuleiten.“ Die Regierung hat bisher bestritten, in dem seit 14 Monaten andauernden Konflikt mit den rebellischen Tigray-Kräften Zivilisten angegriffen zu haben.

Auch Vertreter der US-Regierung wollen sich für die Beilegung des Konflikts in Äthiopien einsetzen. Wie das US-Außenministerium am Freitag mitteilte, werden der neue US-Beauftragte für das Horn von Afrika, David Satterfield, sowie die stellvertretende US-Außenministerin für afrikanische Angelegenheiten, Molly Phee, in der kommenden Woche unter anderem nach Äthiopien reisen. „Sie werden die Regierungsvertreter dazu ermutigen, die gegenwärtige Chance zum Frieden zu nutzen, indem sie die Luftangriffe und andere Feindseligkeiten beenden und die Grundlage für einen umfassenden nationalen Dialog schaffen“, hieß es in einer Erklärung.

Vor über einem Jahr brachen in der Region Tigray Kämpfe zwischen den Truppen der von der Volksbefreiungsfront (TPLF) geführten Regionalregierung und der Zentralregierung von Ministerpräsident Abiy Ahmed aus. In den Kämpfen wurden bereits Tausende Menschen getötet, mehr als zweieinhalb Millionen Menschen sind auf der Flucht.

UNO verurteilt Luftangriffe in Äthiopien und ruft zum Dialog auf

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