Mittwoch, April 24, 2024
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Uniper nach neun Monaten mit Milliarden-Verlust

UPDATE Frankfurt/Düsseldorf, 25. Okt (Reuters) – Der vor der Verstaatlichung stehende Energiekonzern Uniper  hat in den ersten neun Monaten 2022 einen Milliarden-Verlust hinnehmen müssen und erwartet weitere hohe Belastungen. Das vorläufige bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) belaufe sich auf rund Minus 4,8 Milliarden Euro, nach einem Gewinn von 614 Millionen im Vorjahreszeitraum, wie der Konzern am Dienstag nach Börsenschluss mitteilte. Der bereinigte Nettoverlust dürfte 3,2 Milliarden Euro betragen nach einem Gewinn von 487 Millionen Euro im Vorjahr. Zusätzlich werde Unipers IFRS-Eigenkapital zum 30. September mit einem nicht-operativen Bewertungs-Effekt in zweistelliger Milliardenhöhe belastet für Verluste aus Gaslieferbeschränkungen, die auch in den kommenden Quartalen wohl noch weiter anfallen werden. 

Der größte deutsche Gasimporteur ist von den Lieferausfällen Russlands schwer getroffen. Der Konzern muss am teuren Spotmarkt mit hohen Verlusten die fehlenden Mengen einkaufen, um seinen eigenen Lieferverpflichtungen nachzukommen. Waren es zunächst nur Bürgschaften und Kreditzusagen sind in den vergangenen Monaten immer neue Löcher entstanden, so dass nun der Staat den Düsseldorfer Konzern mit seinen rund 5000 Mitarbeitern übernehmen soll. Hierzu erwirbt er im Zuge einer Kapitalerhöhung neue Aktien und zudem die des finnischen Mutterkonzerns FortumFORTUM.HE. Die Zustimmung der Aktionäre zur Kapitalerhöhung soll im Rahmen einer außerordentlichen Hauptversammlung der zweiten Dezemberhälfte eingeholt werden.

MÖGLICHST NUR EINE AUSSERODENTLICHE HV VOR WEIHNACHTEN

Den kompletten Quartalsbericht legt Uniper am 3. November vor. Die Ergebnisentwicklung wirke sich unmittelbar auch auf das bilanzielle Eigenkapital von Uniper aus, hieß es. Daher sei nunmehr ein Verlust in Höhe von mehr als der Hälfte des Grundkapitals der Gesellschaft von rund 622 Millionen Euro eingetreten. Auch deswegen müsse das Unternehmen nach dem Aktienrecht eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen. Diese sollen in der zweiten Dezemberhälfte stattfinden, um den Aktionären die Lage zu erläutern. „Es ist durchaus möglich, dass beide Hauptversammlungen auf den gleichen Termin fallen und dann gegebenenfalls zu einer Hauptversammlung verbunden werden könnten“, erklärte das Unternehmen. Ziel sei ein Termin noch vor Weihnachten. Uniper sollte ursprünglich mit Hilfe der Gasumlage gerettet werden. Nachdem diese nicht mehr kommen soll, spricht der Konzern mit dem Bund über Unterstützungsmaßnahmen im Rahmen des Stabilisierungspakets. Diese müssen unter anderem von der EU-Kommission genehmigt werden.

Uniper nach neun Monaten mit Milliarden-Verlust

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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