München, 14. Feb (Reuters) – Die Fondsgesellschaft Union Investment warnt den Halbleiterhersteller Infineon vor Überkapazitäten. Der Markt sei in Sorge, dass die Party bei den Halbleitern bald zu Ende sein könnte und dass die derzeit angekündigten und sich auch schon im Bau befindlichen Produktionsausweitungen schon bald zu Überkapazitäten führen würden, hieß es in der am Montag veröffentlichten Rede zur virtuellen Hauptversammlung von Infineon am 17. Februar. „Das Risiko wächst, dass steigende Lagerbestände in einigen Produktbereichen in Kürze zu einer Korrektur führen könnten.“
Auch bei Infineon bewegten sich die Investitionen auf Rekordniveau, betonte Portfoliomanager Markus Golinski. „Wir verstehen, dass diese notwendig sind, um bei Zukunftstechnologien wie Siliziumkarbid den Bedarf langfristig decken zu können.“
Zudem sei verständlich, dass die Abhängigkeit von asiatischen Auftragsfertigern nicht noch weiter steigen dürfe, um eine Situation wie den aktuellen Chipmangel zu vermeiden.

„Infineon sollte aber bedenken, dass dem Aufschwung im Zyklus auch immer ein Abschwung folgt“, sagte Golinski. „Beim Investieren in die Zukunft kommt es auf die richtige Balance an. Es dürfen keine massiven Überkapazitäten aufgebaut werden, die dem Unternehmen im Abschwung auf die Füße fallen.“
Infineon hatte erst vor wenigen Monaten ein neues Werk im österreichischen Villach in Betrieb genommen. Derzeit profitiert das Unternehmen von der weltweit stark gestiegenen Chipnachfrage und steigerte Umsatz und Gewinn. Die Versorgungsengpässe in der Autobranche dürften weit ins Jahr 2022 hinein anhalten, sagte der scheidende Infineon-Chef Reinhard Ploss.
Union Investment warnt Infineon vor Aufbau von Überkapazitäten
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