Berlin, 22. Jul (Reuters) – Angesichts hoher Inflation und der Folgen des Ukraine-Krieges ist die deutsche Wirtschaft laut einer Umfrage im Juli auf Talfahrt gegangen. Der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft – Industrie und Service-Sektor zusammen – fiel um 3,3 auf 48,0 Punkte, wie S&P Global am Freitag zu seiner monatlichen Umfrage unter rund 800 Unternehmen mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Rückgang auf 50,1 Stellen gerechnet, womit sich das Barometer noch knapp über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten gehalten hätte.
„Die deutsche Wirtschaft verzeichnete im Juli erstmals seit Dezember wieder Wachstumseinbußen und schrumpfte so stark wie zuletzt vor über zwei Jahren“, teilte S&P Global weiter mit. Ausschlaggebend hierfür seien die rückläufige Binnen- und Exportnachfrage infolge des unsicheren wirtschaftlichen Umfelds, der Lieferengpässe und der Kaufzurückhaltung der Kunden. Abwärts ging es sowohl mit der Industrieproduktion als auch mit der Geschäftstätigkeit im Servicesektor, wobei die Industrieproduktion sogar so stark zurückgefahren wurde wie seit Mai 2020 nicht mehr.
„Nach einem Aufwärtsschub, ausgelöst durch die Lockerungen der Corona-Restriktionen, hat der Gegenwind gleich aus mehreren Richtungen dafür gesorgt, dass die deutsche Wirtschaft im Juli erstmals in diesem Jahr wieder Wachstumseinbußen zu verzeichnen hatte“, sagte S&P Global-Ökonom Paul Smith.
Umfrage – Deutsche Wirtschaft gerät aus der Wachstumsspur
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