Freitag, Mai 3, 2024
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Ukraine meldet vor Treffen von Selenskyj und UN-Chef neue Angriffe

Kiew, 18. Aug (Reuters) – Kurz vor einem geplanten Treffen zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, dessen türkischen Kollegen Recep Tayyip Erdogan und UN-Generalsekretär Antonio Guterres in der Ukraine kommen Meldungen über weitere Kämpfe aus dem Land. Die zweitgrößte Stadt Charkiw im Nordosten wurde nach Angaben der Regionalregierung auch am Donnerstag beschossen. Ein Mensch sei bei dem Angriff vor Sonnenaufgang ums Leben gekommen, 18 weitere seien verletzt worden, darunter zwei Kinder. Bereits am Mittwochabend wurden nach Angaben des Katastrophenschutzes bei russischen Bombardierungen in Charkiw mindestens sechs Menschen getötet. In beiden Fällen sollen Wohngebiete getroffen worden sein. 

Im Süden sei es ukrainischen Soldaten derweil gelungen, einen Vorstoß russischer Truppen nordöstlich von Cherson zu verhindern, sagte ein ukrainischer Militärexperte. Selenskyjs Berater Olexij Arestowytsch sagte in einer Videobotschaft, derzeit herrsche eine strategische Pattsituation. Seit vergangenen Monat seien russische Truppen nur „minimal vorangekommen“, und in einigen Fällen hätten die ukrainischen Streitkräfte Boden gutgemacht. Für Aufsehen sorgten zuletzt unter anderem mehrere Explosionen in russischen Militäreinrichtungen auf der Krim, wo Russlands Schwarzmeerflotte stationiert ist.

Nach Angaben des ukrainischen Militärgeheimdienstes hat dies Russland dazu veranlasst, einige seiner Flugzeuge und Hubschrauber ins Landesinnere der Halbinsel und auf Flugplätze in Russland zu verlagern. Nach russischen Medienberichten wurde zudem der Kommandeur der Schwarzmeerflotte ausgetauscht. 

Die Angaben ließen sich unabhängig zunächst nicht überprüfen. Russland hat Vorwürfe zurückgewiesen, dass es auch Zivilisten ins Visier nehme. Für die Explosionen auf der Krim macht Russland Saboteure verantwortlich. Die Ukraine hat offiziell keine Verantwortung für die Vorfälle übernommen, aber angedeutet, dass sie dahinter stecken könnte.

SORGEN UM AKW SAPORISCHSCHJA

Der Krieg tobt seit fast einem halben Jahr. Tausende Menschen wurden getötet, Millionen sind auf der Flucht. Die Beziehungen zwischen dem Westen und Russland stecken in einer solch tiefen Krise wie seit dem Kalten Krieg nicht mehr. Mit Spannung wurde daher das Treffen zwischen Selenskyj, Erdogan und UN-Chef Guterres erwartet. Im Laufe des Tages sollen sie im westukrainischen Lwiw zusammenkommen. Thema wird unter anderem die Lage rund um das Atomkraftwerk Saporischschja sein.

Europas größtes AKW soll zuletzt mehrfach unter Beschuss geraten sein, Russland und die Ukraine geben sich dafür gegenseitig die Schuld. Das russische Verteidigungsministerium warf der Ukraine am Donnerstag laut einem Bericht der Nachrichtenagentur RIA vor, am Freitag „eine Provokation“ bei dem Kernkraftwerk zu planen. Es erklärte zudem, es seien in der von Russland kontrollierten Anlage oder in der umliegenden Gegend keine schweren russischen Waffen stationiert. 

Außerdem soll es bei dem Dreier-Treffen darum gehen, wie der Krieg politisch gelöst werden kann, sowie um die Wiederaufnahme der monatelang blockierten Getreide-Exporte aus den ukrainischen Schwarzmeerhäfen. Diese liefen erst kürzlich wieder an, nachdem dazu unter Vermittlung der Vereinten Nationen und der Türkei in einem seltenen diplomatischen Durchbruch eine Vereinbarung zwischen den Kriegsparteien erzielt werden konnte. Am Freitag ist ein Besuch von Guterres in Odessa am Schwarzen Meer geplant, am Samstag wird er in Istanbul erwartet.

Ukraine meldet vor Treffen von Selenskyj und UN-Chef neue Angriffe

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Titelfoto: Symbolfoto

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