31. Aug (Reuters) – Es folgen Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen.
19.57 Uhr – Die russische Wirtschaft ist nach offiziellen Angaben im Juli um 4,3 Prozent zum Vorjahreszeitraum geschrumpft Der vom Wirtschaftsministerium in Moskau veröffentlichte Wert liegt damit etwas niedriger als die 4,9 Prozent, die im Juni gemeldet wurden. Von Januar bis Juli sei die Wirtschaft um 1,1 Prozent zum Vorjahr geschrumpft, heißt es weiter.
15.26 Uhr – Die Europäische Union setzt ein Abkommen mit Russland zur erleichterten Visa-Vergabe vollständig aus. Dies teilt EU-Chefdiplomat Josep Borrell nach einem Treffen der Außenminister der Mitgliedstaaten in Prag mit.
15.10 Uhr – IAEA-Chef Rafael Grossi erläutert das Ziel des geplanten Kontrollbesuchs im ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja. Die Visite sei ein „technischer Einsatz“, mit dem ein Nuklearunfall verhindert werden solle, sagt Grossi kurz nach seiner Ankunft in der Stadt Saporischschja unweit des gleichnamigen Kraftwerks. Der ukrainische Energieminister German Galuschtschenko sagt in einem Interview der Nachrichtenagentur Reuters, die IAEA-Inspektion sei ein Schritt in Richtung Entmilitarisierung des Werks und eines Endes der Besatzung. Russische Truppen kontrollieren Europas größtes AKW, das aber weiter von ukrainischen Technikern betrieben wird. Der Minister erklärt, es sei aus Sicht der Ukraine wichtig, dass die IAEA-Inspektoren mit den Mitarbeitern sprechen und Informationen erhalten, die nicht von Russland kommen. Russland und die Ukraine werfen sich gegenseitig vor, das AKW zu beschießen.
14.06 Uhr – Das IAEA-Team auf dem Weg zur Inspektion des Atomkraftwerks Saporischschja ist in der gleichnamigen Stadt im Süden der Ukraine eingetroffen. Von dort aus sollen die Experten der Internationalen Atomenergie-Behörde (IAEA) zu dem Kraftwerk weiterfahren, das in der etwa 70 Kilometer entfernten, unter russischer Kontrolle stehenden Gemeinde Enerhodar liegt. Auch Europas größtes AKW wird von russischen Truppen besetzt gehalten, aber von ukrainischen Technikern betrieben. Russland und die Ukraine werfen sich gegenseitig vor, das Gebiet zu beschießen. Dies schürt die Furcht vor einer Nuklearkatastrophe. Die Kontrolleure der in Wien ansässigen IAEA waren nach langwierigen Verhandlungen zunächst nach Kiew gereist und am Morgen in Richtung AKW aufgebrochen. Die Stadt Saporischschja steht unter der Kontrolle der Ukraine.
13.50 Uhr – Die Gespräche über atomare Abrüstung zwischen Russland und den USA könnten nach Angaben aus Moskau wieder in Gang kommen. Beide Seiten seien im Gespräch über ein mögliches Treffen ihrer bilateralen Beratungskommission für eine Verlängerung des Atomwaffenkontrollvertrags New START, sagt der russische Vize-Außenminister Sergej Rjabkow laut der Nachrichtenagentur Interfax. Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow sprach laut Interfax von „Signalen“ für eine mögliche Wiederaufnahme der Gespräche. Allerdings gebe es noch keine nennenswerten Fortschritte, fügte Peskow hinzu. Der 2011 geschlossene New-START-Vertrag verpflichtet beide Supermächte zu Einschränkungen bei Interkontinentalraketen, U-Boot-gestützten Raketen und Kampfflugzeugen, die mit Atombomben bestückt werden können. Der Vertrag läuft regulär 2026 aus.
12.30 Uhr – Eine ukrainische Regionalbehörde sieht Erfolge des ukrainischen Militärs in von Russland besetzten Gebieten bei der Stadt Cherson. Dasselbe gelte auch für die Städte Beryslaw und Kachowka, sagt der Vize-Chef des Regionalrats von Cherson, Jurik Sobolewskji, dem ukrainischen Fernsehen. Einzelheiten wollte er nicht nennen. Cherson liegt im Schwarzmeer-Mündungsdelta des Dnepr, Beryslaw und Kachowka nordöstlich davon am Flusslauf im Landesinneren. Insgesamt befindet sich die Linie weiter östlich als der Bereich zwischen Mykolajiw und Krywyj Rih, bei dem das russische Verteidigungsministerium nach fast zeitgleicher Mitteilung von einem Scheitern der ukrainischen Gegenoffensive in der Süd-Ukraine spricht.
12.21 Uhr – Russland stellt sich nach eigenen Angaben hinter den Vorschlag der UN-Atombehörde IAEA für eine dauerhafte Präsenz internationaler Experten am umkämpften AKW Saporischschja in der Südukraine. Man begrüße diese Idee, sagt der russische Gesandte für die internationalen Organisationen in Wien, Michail Uljanow. Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, Rafael Grossi, hatte vorgeschlagen, dass die UN-Behörde an dem Kernkraftwerk einen dauerhaften Einsatz einrichten könnte. Europas größtes AKW ist von russischen Truppen besetzt, wird aber noch von ukrainischen Technikern betrieben. Russland und die Ukraine werfen sich gegenseitig vor, das Gebiet zu beschießen. Dies schürt Sorgen vor einer Nuklearkatastrophe. Am Donnerstag sollen IAEA-Inspektoren in der Anlage eintreffen.
12.12 Uhr – Russland betrachtet die Gegenoffensive der Ukraine im Süden des Landes als gescheitert. Der Versuch sei fehlgeschlagen, und die Ukraine habe schwere Verluste hinnehmen müssen, erklärt das Verteidigungsministerium in Moskau. So seien drei ukrainische Hubschrauber abgeschossen worden. Zudem habe die Ukraine während der zweitätigen Kämpfe im Süden vier Kampfjets verloren. Das Ministerium spricht vor allem von Zusammenstößen im Frontverlauf zwischen Mykolajiw im Küstengebiet des Schwarzen Meeres und der nordöstlich davon gelegenen Stadt Krywyj Rih. Berichte aus dem Kampfgebiet können unabhängig nicht überprüft werden.
11.57 – Bundeskanzler Olaf Scholz will nicht sagen, ob er an einer Trauerfeier für den letzten sowjetischen Staatschef Michail Gorbatschow teilnehmen würde. „Ich glaube, das ist jetzt nicht der Ort oder der Zeitpunkt, um über Reisen zu reden“, sagt Scholz auf eine entsprechende Frage zum Abschluss der Kabinettsklausur auf Schloss Meseberg. „Ich hoffe, dass der russische Staat seinem früheren Staats- und Regierungschef die Ehre erweist, die ihm gebührt.“
10.17 Uhr – Die Inspektoren der UN-Atombehörde IAEA sollen nach russischen Angaben am Donnerstagmorgen in dem besetzten AKW in Saporischschja in der Südukraine eintreffen. Die Inspektion solle bis zu zwei Tage dauern, meldet die russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf die von Russland eingesetzte Regionalverwaltung. Sechs bis acht IAEA-Experten sollten danach in der Anlage bleiben. Russland und die Ukraine werfen sich immer wieder gegenseitig vor, das Gebiet um Europas größtes Atomkraftwerk zu beschießen. Die angespannte Lage schürt Sorgen vor einer Nuklearkatastrophe.
08.10 Uhr – Die Ukraine treibt britischen Angaben zufolge ihre Gegenoffensive gegen die russischen Invasionstruppen im Süden des Landes voran. Ukrainische Panzerverbände hätten seit Montag an mehreren Frontverläufen Angriffe gestartet, teilt das britische Verteidigungsministerium am Mittwoch auf Basis eines geheimdienstlichen Lageberichts mit. Die ukrainischen Truppen hätten dabei die russischen Streitkräfte stellenweise etwas zurückgedrängt und dabei Schwachpunkte der russischen Verteidigungslinien ausgenutzt.
05.37 Uhr – Die Inspektoren der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) sind offenbar auf dem Weg zu dem von Russland besetzten ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja. Ein Autokonvoi der IAEA sei am Mittwochmorgen von Kiew in Richtung des AKWs Saporischschja im Südosten der Ukraine aufgebrochen, berichtet ein Reuters-Augenzeuge vor Ort. Es ist unklar, wann die Überprüfung des größten Atomkraftwerks Europas stattfinden soll. Das AKW ist zu einem der Brennpunkte im Ukraine-Konflikt geworden. Für den Beschuss der Anlage in den vergangenen Wochen machen sich Russland und die Ukraine gegenseitig verantwortlich.
Ukraine aktuell 31.08.22
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
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