Update: 21:09 Uhr
28. Feb (Reuters) – Russland hat die Ukraine an mehreren Flanken angegriffen. Das führt zu folgenden Entwicklungen:
20.53 Uhr – Die Volkswagen Group Rus setzt die Auslieferung von Fahrzeugen an Händler ihrer Marken bis auf Weiteres aus. „Die Auslieferungen sollen wieder aufgenommen werden, sobald die Auswirkungen der von der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten verhängten Sanktionen geklärt sind“, erklärt ein Sprecher.
20.43 Uhr – Der Vorsitzende des Geheimdienstausschusses im US-Senat, Mark Warner, erklärt, er sehe keine unmittelbare Gefahr für die Regierung von Präsident Wladimir Putin. In Russland ist es in mehreren Städten zu kleineren Protesten gegen die Invasion der Ukraine gekommen. Zudem machen sich die Sanktionen erstmals bemerkbar.
20.41 Uhr – Die Präsidenten von acht ost- und zentraleuropäischen Staaten fordern, der Ukraine sofort den Status eines Beitrittskandidaten zur EU zuzubilligen und Beitritts-Verhandlungen zu beginnen. „Wir, die Präsidenten der EU-Mitgliedsstaaten Republik Bulgarien, Tschechische Republik, Republik Estland, Republik Lettland, Republik Litauen, Republik Polen, Slowakische Republik und Republik Slowenien sind der festen Überzeugung, dass die Ukraine eine sofortige EU-Beitrittsperspektive verdient“, heißt es in einem offenen Brief.
20.31 Uhr – Die Türkei untersagt Kriegsschiffen die Durchfahrt durch den Bosporus und die Dardanellen. Außenminister Mevlüt Cavusoglu beruft sich auf den Vertrag von Montreux aus dem Jahr 1936. Demnach ist die Durchfahrt der Meerengen in Kriegszeiten eingeschränkt.
20.22 Uhr – Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEO) meldet unter Berufung auf die ukrainische Atomaufsicht SNRIU Raketeneinschläge in einer Atomanlage. SNRIU habe am Sonntag mitgeteilt, dass „Raketen auf dem Gelände einer Anlage zur Entsorgung radioaktiver Abfälle in der Hauptstadt Kiew eingeschlagen sind“, heißt es in einer Erklärung. Das Gebäude sei nicht beschädigt worden und es gebe keine Berichte über eine Freisetzung radioaktiver Stoffe. Die Ukraine habe zudem mitgeteilt, dass die Kernkraftwerke des Landes weiter sicher betrieben würden.
20.09 Uhr – Die EU will die Kopplung des ukrainischen Stromnetzes mit europäischen Systemen beschleunigen. Unter den 27 Mitgliedstaaten gebe es dazu allgemein Zustimmung, sagte EU-Energiekommissarin Kadri Simson nach einem Treffen mit den zuständigen Ministern der Mitgliedsstaaten. Die bereits länger geplante Verbindung werde nun „so schnell wie möglich“ hergestellt.
19.57 Uhr – Die deutsche Nato-Vertretung kündigt auf Twitter die Entsendung von „Tornado“ und P-3C „Orion“ Flugzeugen zur Aufklärung in den Ostseeraum an.
19.30 Uhr – Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksii Resnikow bietet russischen Soldaten Amnestie und Geld an, sollten sie freiwillig die Waffen niederlegen. „Diejenigen von euch, die nicht zum Mörder werden und sterben wollen, können sich retten“, erklärt er auf sozialen Medien.
19.09 Uhr – Die russische Regierung nennt die deutsche Entscheidung zur Lieferung von Waffen an die Ukraine eine „empörende Geste“. Dies erklärt die Sprecherin des Außenministeriums in Moskau, Maria Sacharowa.
19.05 Uhr – An der Moskauer Börse soll auch am Dienstag kein Aktienhandel stattfinden. Der Handel an der Aktien- und Derivatebörse werde am 1. März nicht wieder aufgenommen, entscheidet die russische Zentralbank.
18.52 Uhr – Der Energiekonzern Shell kündigt an, seine Gemeinschaftsunternehmen mit dem russischen Konzern Gazprom und zugehörigen Firmen aufgeben zu wollen. Dazu gehöre auch die Beteiligung an Nord Stream 2. Dies werde Abschreibungen zur Folge haben, teilt Shell mit.
18.42 Uhr – Der Weltfußballverband Fifa und der europäische Fußballverband UEFA schließen russische Mannschaften bis auf weiteres von alen Wettbewerben aus. Das teilen die Verbände mit. Zudem kündigt die UEFA ein Ende ihres Sponsorenvertrags mit dem russischen Energieriesen Gazprom an. „Die Entscheidung gilt ab sofort und umfasst alle bestehenden Verträge, einschließlich der UEFA Champions League, der UEFA-Nationalmannschaftswettbewerbe und der UEFA EURO 2024“, heißt es in einer Mitteilung. Der Vertrag war seit 2012 in Kraft und soll etwa 40 Millionen Euro pro Saison wert sein. Eine Stellungnahme von Gazprom liegt nicht vor.
18.36 Uhr – Ein Mitglied der ukrainischen Delegation spricht nach dem ersten Treffen von schwierigen Gesprächen mit Russland. „Die russische Seite hat leider immer noch eine sehr voreingenommene Sicht auf die von ihr in Gang gesetzten, destruktiven Prozesse“, erklärt Mychailo Podoljak auf Twitter.
18.27 Uhr – Bei TwitterTWTR.N sollen Tweets mit Inhalten von Medien mit Verbindungen zur russischen Regierung wie RT und Sputnik mit einem Hinweis versehen werden. Zudem sollen entsprechende Kurzbotschaften den Usern nicht empfohlen werden und auch nicht mehr in gewissen Suchen auftauchen, teilt der US-Konzern mit. Gegenwärtig würden entsprechende Inhalte in mehr als 45.000 Tweets pro Tag geteilt.
18.13 Uhr – Das russische Militär wird nach Angaben aus hochrangigen US-Verteidigungskreisen im kommenden Tagen vermutlich versuchen, Kiew zu umzingeln. Dabei könnten die russischen Streitkräfte aus Frustration über ihr nur langsames Vorankommen aggressiver werden, sagt der hochrangige Insider. Dieser legt keine Belege für die Einschätzung vor.
17.52 Uhr – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj unterzeichnet nach eigenen Angaben eine formelle Bitte um die Aufnahme seines Landes in die Europäische Union. Aus hochrangigen EU-Kreisen verlautet, dies könne für die Staats- und Regierungschefs ein Thema bei einem inoffiziellen Gipfel im März sein.
17.38 Uhr – Die italienische Regierung will die Ukraine nach eigenen Angaben mit Waffen versorgen und Flüchtlingen helfen. In einem vom Kabinett verabschiedeten Dekret werden „Militärfahrzeuge, Material und Ausrüstung für die ukrainische Regierung“ zugesagt. Das Parlament in Rom muss noch zustimmen. Finnland schickt nach Worten von Regierungschefin Sanna Marin ebenfalls Waffen in die Ukraine.
17.21 Uhr – Die japanische Zentralbank will einer Zeitung zufolge die russischen Auslands-Reserven in Yen einfrieren. Die Bank of Japan hielt Stand vergangenes Jahr etwa vier bis fünf Billionen Yen (etwa 31 bis 39 Milliarden Euro) für Russland, wie „Nikkei“ weiter berichtet.
17.19 Uhr – Die US-Regierung sieht nach Angaben des Präsidialamts in Washington gegenwärtig keinen Grund, die atomare Warnstufe anzuheben als Reaktion auf entsprechende russische Schritte.
17.09 Uhr – In Finnland ist erstmals eine Mehrheit der Bevölkerung für einen Beitritt des Landes zur Nato. Dies geht aus einer Umfrage des Senders Yle hervor. Sie wurde am 23. Februar vorgenommen, einen Tag vor der russischen Invasion. Demnach sind 53 Prozent der Befragten für den Beitritt. Vor zwei Jahren lag die Quote in einer Umfrage der Zeitung „Helsingin Sanomat“ noch bei 20 Prozent.
17.09 Uhr – Die Verhandlungen über eine Feuerpause zwischen Russland und der Ukraine sind beendet, meldet die russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf eine mit dem Vorgang vertraute Person. Über Inhalte der Gespräche wird zunächst nichts bekannt.
16.45 Uhr – Die USA verfolgen die nuklearen Aktivitäten Russlands nach Angaben eines Regierungsvertreters sehr genau. Bislang gebe es keine besonderen Auffälligkeiten. Russland sei aber offenbar zunehmend frustriert wegen der schleppenden Fortschritte in Kiew. Seit Montag seien die Truppen schätzungsweise fünf Kilomenter vorangekommen. Dies könne zu einer aggressiveren Taktik führen, sagt der Regierungsvertreter. Russland kontrolliere auch noch nicht den ukrainischen Luftraum. Mittlerweile seien 75 Prozent der vorbereiteten russischen Kampfkraft in der Ukraine. 180 Raketen seien auf ukrainische Ziele abgefeuert worden.
16.55 Uhr – Bei Raketenangriffen russischer Streitkräfte auf Wohnviertel der ukrainischen Stadt Charkiw sind örtlichen Behörden zufolge mindestens elf Menschen ums Leben gekommen. Dutzende Menschen seien zudem verletzt worden, sagt der Leiter der Regionalverwaltung, Oleg Synegubow. „Es ist ein Verbrechen“, fügt er hinzu. Die nordöstliche Stadt, die zweitgrößte der Ukraine, ist zu einem der wichtigsten Schlachtfelder seit der russischen Invasion geworden. Synegubow zufolge haben russische Truppen Artillerie auf Wohngebiete von Charkiw abgefeuert, wo es weder Stellungen der ukrainischen Armee oder strategische Infrastruktur gebe. „Das passiert tagsüber, wenn die Leute in die Apotheke gehen, Lebensmittel kaufen oder Wasser getrunken haben.“ Es war nicht sofort möglich, die Opferzahlen unabhängig zu überprüfen. Zuvor hatte der frühere Berater des Innenministeriums, Anton Heraschtschenko, von Dutzende Toten in Charkiw gesprochen.
16.33 Uhr – Europa droht nach Einschätzung von UN-Generalsekretär Antonio Guterres die schwerste Flüchtlingskrise seit Jahrzehnten. Er hoffe, dass die Verhandlungen zwischen Vertretern Russlands und der Ukraine zu einem Waffenstillstand führten und den Weg zu einer diplomatischen Lösung öffneten, sagt Guterres bei einer Notfallsitzung der UN-Generalversammlung. Die Vorstellung eines Atomkriegs sei unfassbar. Dass Russland seine Atomwaffen in erhöhte Bereitschaft versetzt habe, sei eine alarmierende Entwicklung.
16.30 Uhr – Großbritannien wird der Ukraine demnächst weitere militärische Unterstützung zukommenlassen. Darüber hat Ministerpräsident Boris Johnson nach Angaben seines Büros den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj informiert. Johnson habe zugesagt, „in den kommenden Stunden und Tagen mehr zu schicken“.
16.05 Uhr – Die Europäische Union hilft nach Angaben von EU-Außenbeauftragtem Josep Borrell der Ukraine mit Satellitenaufklärung. Das Satellitenzentrum in Madrid sei beauftragt worden, der Ukraine Informationen über russische Truppenbewegungen zu liefern, sagt Borrell. Die Sanktionen gegen Russland seien auch für Europa mit Kosten verbunden. „Aber wir sind bereit, diesen Preis zu zahlen, oder wir müssen in der Zukunft einen viel höheren Preis zahlen.“
16.01 Uhr – Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und der russische Präsident Wladimir Putin haben sich nach französischen Angaben darauf geeinigt, in den kommenden Tagen in Kontakt zu bleiben. In einem Gespräch am Montag fordert Macron einen Waffenstillstand in der Ukraine. Putin habe seine Bereitschaft bekräftigt, sich für einen Schutz der Zivilbevölkerung, den Schutz der zivilen Infrastruktur und den Zugang zu Straßen einzusetzen, teilt das französische Präsidialamt weiter mit.
15.58 Uhr – Der Weltverband Fifa will Russlands Nationalmannschaften bis auf weiteres vom internationalen Fußball ausschließen, wie ein Insider zu Reuters sagt. Die Fifa befindet sich demnach in fortgeschrittenen Gesprächen mit dem europäischen Fußballverband Uefa über die Angelegenheit und eine Entscheidung könnte noch im Laufe des Tages fallen. Russland soll nach bisheriger Planung am 24. März in einem Play-Off-Spiel zur WM-Qualifikation gegen Polen antreten.
15.44 Uhr – Das Internationale Olympische Komitee schlägt einen Ausschluss russischer und belarussischer Sportler von internationalen Sportveranstaltungen vor. Die Entscheidung sei getroffen worden, um die Integrität weltweiter Wettkämpfe zu bewahren und die Sicherheit aller Teilnehmer zu garantieren. „Russische und belarussische Sportler, ob einzeln oder im Team, sollen nur noch als neutrale Athleten akzeptiert werden. Keine nationalen Symbole, Farben, Flaggen oder Hymnen sollen gezeigt werden.“
15.26 Uhr – Die Regierungschefs von Polen und den baltischen Staaten rufen die Techkonzerne auf, gegen Falschnachrichten im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine vorzugehen. In einem Brief an die Chefs der Internetkonzerne Alphabet sowie der Tochter Youtube, Facebook und Twitter, der auf den 27. Februar datiert ist, heißt es, bislang hätten die Unternehmen nicht genug getan. „Russische Desinformation wird auf den Online-Plattformen seit Jahren geduldet; sie sind nun ein Beiwerk zu dem kriminellen Angriffskrieg, welchen Russland gegen die Ukraine und die freie Welt führt.“ Polen, Litauen, Lettland und Estland rufen die Tech-Giganten auf, von selbst Konten zu sperren, die Angriffskrieg, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen verherrlichten oder rechtfertigten.
15.03 Uhr – Die USA schließen wegen der Sicherheitslage ihre Botschaft in der belarussischen Hauptstadt Minsk. Alle US-Mitarbeiter hätten Belarus verlassen, twittert die US-Botschafterin in Minsk Julie Fisher. Auf einem Foto ist zu sehen, wie die US-Flagge abgenommen wird.
14.45 Uhr – Der Reisekonzern TUI erwartet keine Folgen von dem Umstand, dass der russische Milliardär und Großaktionär Alexej Mordaschow von Russland-Sanktionen betroffen sein könnte. Das Unternehmen werde vom Vorstand geführt und nicht von den Anteilseignern, erklärt TUI-Chef Fritz Joussen in einer Mitarbeiter-Information. „Damit gehen wir davon aus, dass etwaige Restriktionen oder Sanktionen gegenüber Herrn Mordaschow für uns als Unternehmen keine nachhaltig negativen Folgen haben werden.“ Ein TUI-Sprecher ergänzt, das Unternehmen habe keine Informationen über mögliche Sanktionen gegen den russischen Unternehmer.
14.58 Uhr – Der Schifffahrtskonzern Maersk erwägt, als Vorbereitung auf die gegen Russland verhängten Sanktionen und Beschränkungen alle Container-Buchungen von und nach Russland auszusetzen. Man verfolge die Entwicklung genau und prüfe die besten Optionen für Kunden und ihre Fracht, teilt das Unternehmen mit.
14.40 Uhr – Fußball-Bundesligist RB Leipzig rechnet wegen des Ukraine-Kriegs damit, dass die Achtelfinal-Partien in der Europa-League gegen Spartak Moskau nicht stattfinden. „Wir gehen davon aus, dass die Spiele abgesagt werden“, erklärt RB-Chef Oliver Mintzlaff. Man sei im engen Austausch mit den Verbänden und dem europäischen Fußballverband Uefa. Laut Medienberichten will die Uefa die russische Mannschaft aus dem Wettbewerb ausschließen. Damit stünde Leipzig wohl im Viertelfinale. Von der Uefa war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
14.31 Uhr – Das Büro des britischen Premierministers Boris Johnson fordert Unternehmen auf, bei Geschäften mit Russland besondere Vorsicht an den Tag zu legen. Sie müssten insbesondere prüfen, ob sie die Regierung in Moskau durch die Geschäfte unterstützten. Putin und sein Regime müssten wie ein Paria-Staat behandelt werden. „Wir streben keinen Wechsel des Regimes an, wir reden vielmehr davon, wie wir Russland davon abhalten, ein demokratisches Land zu unterwerfen.“
14.15 Uhr – Russland sperrt seinen Luftraum für Airlines aus Deutschland und 35 weiteren Ländern. Das Verbot gelte etwa auch für Großbritannien, Frankreich, Spanien, Italien und Kanada. Die Europäische Union und Kanada hatten am Wochenende ihrerseits den Luftraum für russische Flugzeuge oder Airlines gesperrt.
14.08 Uhr – Russlands Außenminister Sergej Lawrow sagt eine Reise zu einem Treffen des UN-Menschenrechtsrats und zu Abrüstungsgesprächen in Genf ab. Grund sei, dass mehrere EU-Staaten ihren Luftraum für Lawrows Flugzeug gesperrt hätten, teilt ein Sprecher der russischen Vertretung bei den Gesprächen mit. Es sei aber möglich, dass sich Lawrow per Videoschalte zu Wort melde. Der UN-Menschenrechtsrat kommt auf Bitte der ukrainischen Delegation zu einer Krisensitzung zusammen.
14.01 Uhr – Die Ukraine verlangt Medienberichten zufolge in den Verhandlungen mit Russland einen Abzug sämtlicher russischer Truppen. Das schließe auch die seit 2014 von Russland annektierte Krim sowie die Separatistengebiete im Donbass ein, erklärt das Präsidialamt ukrainischen Berichten zufolge.
13.50 Uhr – Die Wirtschaftssanktionen der USA und ihrer Verbündeten treiben nach Einschätzung von US-Regierungsvertretern die Inflation in Russland in die Höhe. Sie dürften zudem Investitionen erschweren. Seit Ankündigung der Sanktionen am Samstag habe die russische Notenbank versucht, Hunderte Milliarden Dollar in Sicherheit zu bringen. Nun dürfte es aber schwer für sie sein, Zugang zu dem Geld zu erhalten, sagten die Regierungsvertreter.
13.42 Uhr – Die russischen Atomstreitkräfte sind einem Bericht zufolge wie angekündigt in verstärkte Alarmbereitschaft versetzt worden. Eine entsprechende Anordnung von Präsident Wladimir Putin sei umgesetzt worden, zitiert die Nachrichtenagentur Interfax das Verteidigungsministerium. Konkret gehe es um die Nord- und die Pazifikflotte, die strategischen Raketentruppen und die Langstreckenflieger, die mit zusätzlichem Personal verstärkt würden. Putin hatte den Schritt am Sonntag angekündigt
12.54 Uhr – Die Europäische Union will nach Angaben eines hochrangigen Vertreters noch diese Woche neue Sanktionen gegen Belarus verhängen. Das Paket werde vermutlich am Montag oder Dienstag vorgestellt, sagt der Insider. Es richte sich gegen die Exportwirtschaft, Oligarchen, die Zentralbank und sehe zudem einen Swift-Ausschluss der belarussischen Banken vor. Vorbild seien die Strafmaßnahmen gegen Russland.
12.49 Uhr – Die Internetseite der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass ist am Montag gehackt worden. Das zeigte sich beim Ansteuern der Website von verschiedenen Geräten aus, wie die Nachrichtenagentur Reuters meldet. Die reguläre Seite wurde demnach durch eine Anti-Kriegsbotschaft ersetzt sowie Aufrufe, die Invasion der Ukraine zu stoppen. „Wir fordern Sie dringend auf, diesen Wahnsinn zu stoppen, schicken Sie Ihre Söhne und Ehemänner nicht in den sicheren Tod“, heißt es in der Botschaft. „Putin zwingt uns zu lügen und bringt uns in Gefahr … Das ist nicht unser Krieg, lasst uns ihn (Putin) aufhalten!“
12.47 Uhr – Die Ukraine bittet den russischen Geschäftsmann Roman Abramowitsch nach Angaben von dessen Sprecherin um Unterstützung bei der Suche nach einem Ausweg aus dem Konflikt. Der Geschäftsmann, der zu den reichsten Russen gehört, bemühe sich, einen Beitrag zu einer friedlichen Lösung zu leisten, sagt sie. „Angesichts dessen, was auf dem Spiel steht, bitten wir um Verständnis, dass wir uns nicht weiter äußern.“ Abramowitsch ist unter anderem Eigentümer des englischen Fußballclubs Chelsea.
12.45 Uhr – Das Innenministerium begrüßt, dass sich Schalke 04 von seinem Sponsor Gazprom getrennt hat. Man begrüße zudem, dass internationale Wettkämpfe nicht länger in Russland stattfänden, sagt ein Sprecher.
12.25 Uhr – Die Schweizer Finanzmarktaufsicht (Finma) steht mit Banken und Versicherungen wegen deren Geschäften in Russland und der Ukraine in Kontakt. „Die Finma ist sich des direkten Engagements der von ihr beaufsichtigten Banken und Versicherungen in den betroffenen Ländern bewusst“, erklärte die Behörde. Es würden regelmäßig entsprechende Informationen angefordert, insbesondere von Unternehmen, die von möglichen internationalen Sanktionen betroffen seien.
12.24 Uhr – Regierungssprecher Steffen Hebestreit hat zurückhaltend auf die Debatte über eine Laufzeitverlängerung der letzten drei Atommeiler reagiert. Es verstehe sich von selbst, dass aufgrund der aktuellen Situation vieles infrage gestellt und geprüft werde, sagt er. „Soweit sind wir längst noch nicht“, betont er gleichzeitig. Man werde sich auf alle Eventualitäten vorbereiten und arbeite dafür, dass diese nicht einträten. Zuvor hatte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) eine Verlängerung nicht ausgeschlossen, sie aber skeptisch beurteilt.
12.13 Uhr – Mehr als 500.000 Menschen sind den Vereinten Nationen (UN) zufolge seit der russischen Invasion aus der Ukraine in Nachbarstaaten geflohen.
12.12 Uhr – Auch die russische Seite bestätigt den Beginn von Gesprächen mit der Ukraine. Das Außenministerium in Moskau veröffentlicht Fotos der Delegationen, die sich an einem langen Tisch gegenüber sitzen. Der Kreml hat eine Stellungnahme dazu abgelehnt, was er mit den Gesprächen erreichen will. Die Ukraine hat als Ziele eine sofortige Waffenruhe und den Abzug russischer Truppen aus der Ukraine ausgegeben.
12.11 Uhr – Die Bundesregierung will das Nato-Ziel zu Verteidigungsausgaben in Höhe von zwei Prozent der Wirtschaftsleistung bereits dieses Jahr erreichen. Das sagt Regierungssprecher Steffen Hebestreit in Berlin. Dabei solle das geplante 100 Milliarden Euro schwere Sondervermögen zur Modernisierung der Bundeswehr helfen.
12.03 Uhr – Die Unterfinanzierung der Bundeswehr soll mit dem geplanten 100 Milliarden Euro schweren Sondervermögen beendet werden, wie Regierungssprecher Steffen Hebestreit in Berlin sagt. Konkrete Projekte zur Modernisierung gebe es aber noch nicht. Das werde sicherlich Jahre brauchen. Ein Sprecher des Finanzministeriums ergänzt, er werde jetzt mit Hochdruck an der Ausgestaltung der Details zum Sondervermögen gearbeitet.
11.56 Uhr – Die Bundesregierung ruft Russland zum sofortigen Stopp der Kämpfe in der Ukraine auf. Es gebe keinerlei Rechtfertigung für die Angriffe, zudem gebe es massive Opfer auch in der Zivilbevölkerung, sagt Regierungssprecher Steffen Hebestreit.
11.55 Uhr – Russland erwägt einem Medienbericht zufolge nicht, seine Botschafter aus den EU-Ländern abzuziehen. Dies meldet die Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf Vize-Außenminister Jewgeni Iwanow.
11.48 Uhr – Die Sanktionen gegen Russland werden negative Auswirkungen auf deutsche Firmen haben. „Diese sind nicht zu vermeiden“, sagt eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums. Die Regierung werde helfen, wenn Unternehmen deswegen in die Knie gingen. Ein Volumen dafür will sie noch nicht nennen. Grundsätzlich gebe es aber nach EU-Sanktionen keine Entschädigungspflicht.
11.40 Uhr – Rohstoff- und Energielieferungen aus Russland können weiter beglichen werden. Das betonen das Wirtschafts- und auch das Finanzministerium in Berlin. Es seien zielgerichtete Sanktionen gegen russische Banken erlassen worden, nicht aber gegen den gesamten Bankenmarkt.
11.29 Uhr – Das russische Präsidialamt wirft der Europäischen Union wegen der Waffenlieferungen an die Ukraine feindseliges Verhalten gegenüber Russland vor. Diese seien gefährlich und destabilisierend, sagt Sprecher Dmitri Peskow. Sie würden beweisen, dass Russland mit seinen Bemühungen um eine Entmilitarisierung des Nachbarlandes Recht habe. Peskow lehnte es zugleich ab, sich zur Zahl der Opfer zu äußern, die die russischen Streitkräfte bei ihrer Invasion bislang zu beklagen haben.
11.27 Uhr – Die Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine haben begonnen, wie der Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Mychailo Podoljak, per Textnachricht mitteilt. Zuvor hatte Selenskyjs Büro erklärt, Ziel der Gespräche sei ein unmittelbarer Waffenstillstand und der Abzug der russischen Truppen aus der Ukraine.
11.25 Uhr- Der Fußball-Zweitligist Schalke 04 beendet die Partnerschaft mit seinem Hauptsponsor, dem russischen Energieriesen Gazprom. Der Vorstand habe dies mit Zustimmung des Aufsichtsrates beschlossen, teilt der Verein mit. „Vorstand und Aufsichtsrat befinden sich dazu mit Vertretern des aktuellen Hauptsponsors in Gesprächen, weitergehende Informationen dazu werden zu gegebener Zeit bekanntgegeben.“ Zuletzt hatten die Königsblauen bereits Gazprom als Schriftzug vom Trikot genommen.
11.10 Uhr – Die wirtschaftliche Realität in Russland hat sich dem russischen Präsidialamt zufolge mit den westlichen Sanktionen geändert. Russland habe aber einen Plan, um auf Sanktionen zu reagieren, sagt Sprecher Dmitri Peskow. Dieser werde nun ausgeführt. Präsident Wladimir Putin werde sich im Laufe des Tages mit mehreren Regierungsmitgliedern treffen, darunter dem Finanzminister und der Chefin der Zentralbank. Letztere hat nach dem Rubel-Absturz infolge der westlichen Sanktionen ihren Leitzins von 9,5 auf 20,0 Prozent angehoben. Es gebe keinen Grund, an der Effektivität und Zuverlässigkeit der Zentralbank zu zweifeln.
10.20 Uhr – Die russische Kommunikationsaufsicht Rosskomnadsor weist die Google-Mutter Alphabet an, den Zugang zu „unverifizierten Informationen“ über Opfer unter russischen Soldaten und ukrainischen Zivilisten zu beschränken. Ein entsprechender Brief sei an Google geschickt worden, teilt die Behörde mit. Darin fordert Rosskomnadsor Google auf, die Informationen zu entfernen, die im Rahmen von Anzeigen veröffentlicht würden. Internetseiten, die derartige Informationen enthielten, würden blockiert. Die Regierung in Moskau hat zuletzt die Kontrolle über Nachrichtenmedien und Tech-Konzerne verschärft.
10.18 Uhr – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert einen EU-Beitritt seines Landes in einem Eilverfahren. Die Ukraine müsse von der Europäischen Union im Rahmen eines Sonderverfahrens schnell aufgenommen werden, sagt Selenskyj. „Unser Ziel ist es, mit allen Europäern zusammen zu sein und, was am wichtigsten ist, gleichberechtigt zu sein. Ich bin sicher, dass das fair ist. Ich bin sicher, dass wir es verdienen“, sagt er in einer Videoansprache, die in den sozialen Medien verbreitet wurde.
10.15 Uhr – UN-Generalsekretär Antonio Guterres warnt vor zunehmenden Menschenrechtsverletzungen im Zuge des Ukraine-Kriegs. Die Vereinten Nationen würden diese mit Teams vor Ort beobachten. „Wir müssen allen Menschen in der Ukraine zeigen, dass wir in dieser Zeit der Not an ihrer Seite stehen.“
10.11 Uhr – Die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, nennt neue Opferzahlen aus der Ukraine: Danach seien bislang 102 Zivilpersonen getötet und 304 verletzt worden. Die tatsächlichen Zahlen dürften aber „erheblich höher“ sein, sagt Bachelet. Die meisten Todesopfer seien bei Raketenangriffen zu verzeichnen gewesen. Jüngsten Zahlen zufolge seien in der Ukraine 422.000 Menschen auf der Flucht.
10.10 Uhr – Die Regierung von Litauen fordert den Internationalen Strafgerichtshof auf, wegen russischer und belarussischer „Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ in der Ukraine zu ermitteln.
09.53 Uhr – Wegen der Ukraine-Krise streicht die Bundesbank ihre geplante Pressekonferenz zum Geschäftsbericht aus dem Kalender. Zur Begründung heißt es in einer Pressemitteilung: „Angesichts der schockierenden Ereignisse in der Ukraine verzichtet die Bundesbank auf die für den 2. März 2022 geplante Pressekonferenz.“
09.52 Uhr – Seit Beginn der Kämpfe sind nach Angaben der Vereinten Nationen 376 Zivilisten verletzt worden, 94 davon tödlich. Die Kämpfe hätten „schwere humanitäre Auswirkungen“, die Zahl der Opfer könnte deutlich höher sein, heißt es in dem Bericht.
09.45 Uhr – Der russische Präsident Wladimir Putin will mit der erhöhten Alarmbereitschaft der Atomstreitkräfte nach Ansicht des britischen Verteidigungsministers Ben Wallace vor allem von Schwierigkeiten bei der Invasion in der Ukraine ablenken. Er wolle sich nicht auf Spekulationen darüber einlassen, was Putin als Nächstes tun werde, sagt Wallace dem Sender Sky News. Denn Putin habe sich schon bei seiner Entscheidung, in die Ukraine einzumarschieren, irrational verhalten. Der Westen werde sich weiterhin in Bereitschaft halten. Putins Vorgehen bei den Atomstreitkräften sei aber auch ein Versuch, von militärischen Problemen in der Ukraine abzulenken. Die britische Regierung sei der Ansicht, dass die Alarmbereitschaft der Atomstreitkräfte vor allem rhetorischen Zwecken diene und Putin diese nicht einsetzen wolle.
09.34 Uhr – Die ukrainische Delegation kommt nach Angaben des ukrainischen Präsidialamts am Verhandlungsort an der belarussischen Grenze an. Hauptziel der Gespräche sei ein sofortiger Waffenstillstand und der Abzug der russischen Truppen.
09.34 Uhr – Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat die Einstellung aller Kontakte der Landesregierung zu Russland verkündet. „Es wird auf absehbare Zeit keine Russlandtage in Mecklenburg-Vorpommern mehr geben“, schreibt sie auf Twitter. Bei der Stiftung Klima- und Umweltschutz habe sie gebeten, die Arbeit auszusetzen. „Es wird auch geprüft, ob es rechtlich möglich ist, die von Nord Stream zur Verfügung gestellten Stiftungsgelder für humanitäre Zwecke einzusetzen“, schreibt sie.
09.31 Uhr – Der UN-Menschenrechtsrat setzt den Krieg in der Ukraine für diese Woche auf seine Tagesordnung. Das Gremium reagiert damit auf eine Bitte der Regierung in Kiew, die eine Notfallsitzung beantragt hatte.
09.30 Uhr – Die belarussische Zentralbank hebt ihren Leitzins angesichts der westlichen Sanktionen gegen den Nachbarn Russland deutlich an. Der Leitzins steige von 9,25 auf 12,0 Prozent, teilt die Notenbank mit. Mit dem Schritt solle die finanzielle Stabilität gewahrt und das Risiko einer beschleunigten Inflation begrenzt werden. Zuvor hatte die russische Zentralbank ihren Leitzins von 9,5 auf 20 Prozent erhöht. Die EU hat in der Nacht nach Angaben aus Brüssel und Berlin die angekündigten schwerwiegenden Sanktionen gegen die russische Zentralbank in Kraft gesetzt. Sie umfasst das Einfrieren der Devisenreserven.
09.15 Uhr – Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine sind bislang fast 71.000 Menschen nach Rumänien geflohen. Mehr als die Hälfte von ihnen seien bereits über die bulgarische und ungarische Grenze weitergezogen, sagt Regierungssprecher Dan Carbunaru. Rumänien habe die Lieferung humanitärer Hilfe in die Ukraine aus Spenden der Bevölkerung organisiert. Dazu gehörten Medikamente, Hygiene-Produkte, Lebensmittel, Wasser, Winterkleidung und Decken.
09.00 Uhr – Russland ist einem seiner Unterhändler zufolge daran interessiert, dass es bei den Gesprächen mit der Ukraine zu einer Vereinbarung im beiderseitigen Interesse kommt. Jede Vereinbarung sollte im Interesse beider Seiten sein, sagt Unterhändler Wladimir Medinski. Die Gespräche mit der ukrainischen Seite sollten um 10.00 Uhr (MEZ) beginnen. Russland sei daran interessiert so bald wie möglich zu einer Vereinbarung zu kommen, zitiert die Nachrichtenagentur Interfax den Unterhändler aus der Delegation für die Gespräche mit der Ukraine.
08.59 Uhr – Das lettische Parlament erlaubt Staatsangehörigen, in der Ukraine zu kämpfen. Diese Entscheidung sei einstimmig gefallen, heißt es in einer am Montag verbreiteten Erklärung. „Unsere Bürgerinnen und Bürger, die die Ukraine unterstützen und dort freiwillig zur Verteidigung der Unabhängigkeit der Ukraine und unserer gemeinsamen Sicherheit dienen wollen, müssen dazu in der Lage sein“, sagt Juris Rancanis, Vorsitzender der parlamentarischen Kommission für Verteidigung, Inneres und Korruptionsprävention, die den Gesetzentwurf verfasst hat.
08.40 Uhr – China kritisiert die westlichen Sanktionen gegen Russland. Diese stellten keine Lösung des Konfliktes dar, sondern verschärften bestehende Probleme nur noch, wie das Außenministerium in Peking mitteilte. Das Vorgehen werde daher auch nicht gebilligt. Zu der Ankündigung des russischen Präsidenten Wladimir Putin, die Atomstreitkräfte seines Landes in Alarmbereitschaft zu versetzen, äußerte sich das Außenministerium in Peking ebenfalls. Alle Konfliktparteien sollten Ruhe bewahren und die Lage nicht weiter eskalieren lassen, hieß es dazu. Die EU hat in der Nacht nach Angaben aus Brüssel und Berlin die angekündigten schwerwiegenden Sanktionen gegen die russische Zentralbank in Kraft gesetzt. Sie umfassen ein Verbot von Transaktionen der Bank in Bezug auf die hohen russischen Währungsreserven in Euro. Zudem wird das Vermögen der Bank in der EU beschlagnahmt.
08.25 Uhr – Der Vorstoß der russischen Truppen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew hat sich nach britischen Angaben verlangsamt. Das liege an dem starken Widerstand der ukrainischen Streitkräfte und an logistischen Problemen, teilt das britische Verteidigungsministerium auf Basis neuer Geheimdienstinformationen mit. Der Großteil der russischen Bodentruppen befinde sich weiterhin rund 30 Kilometer vor Kiew. Auch der strategisch wichtige Flughafen Hostomel werde weiter von ukrainische Soldaten gehalten. Schwere Kämpfe gebe es auch weiterhin um die Großstädte Tschernihiw im Norden und Charkiw im Nordosten.
08.10 Uhr – Auch Griechenland sperrt den Luftraum für russische Flugzeuge. Dies geschehe im Rahmen der Entscheidung der Europäischen Union für eine EU-weite Sperrung des Luftraums, teilt die nationale Flugaufsicht mit. Nur noch Hilfs- und Notfall-Flüge seien erlaubt. Die Sperrung gelte für drei Monate.
08.13 Uhr – Russische Truppen übernehmen einem Agenturbericht zufolge in dem Gebiet um das Atomkraftwerk Saporischschja die Kontrolle. Der Betrieb in dem Kraftwerk laufe normal weiter, teilt das russische Verteidigungsministerium der Nachrichtenagentur Interfax zufolge mit. Auch die Stadt Berdjansk am Asowschen Meer sei in der Hand des russischen Militärs.
07.40 Uhr – Der Vatikan will zwischen Russland und der Ukraine vermitteln. Man sei dazu bereit, den Dialog zu „erleichtern“, um den Krieg zu beenden, sagte der oberster Diplomat Kardinal Pietro Parolin mehreren italienischen Zeitungen. Er sei „trotz des von Russland entfesselten Krieges gegen die Ukraine davon überzeugt, dass es immer Raum für Verhandlungen gibt“. Parolin steht in der vatikanischen Hierarchie nach dem Papst an zweiter Stelle.
07.31 Uhr – Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht geht davon aus, dass die Waffen, die Deutschland der Ukraine zugesagt hat, schon bald dort eintreffen. „Die Waffen sind auf dem Weg und da geht es nicht um Tage, sondern da geht es um Stunden“, sagt die SPD-Politikerin im Deutschlandfunk. Die russische Invasion sei nicht so schnell vorangekommen, wie sich das Präsident Wladimir Putin wahrscheinlich vorgestellt habe. Das liege an dem mutigen Widerstand der Ukraine und daran, dass sich Putin verkalkuliert und logistische Probleme habe. Deswegen sei es so wichtig, die Ukraine jetzt in diesem Widerstand zu unterstützen.
07.30 Uhr – Zwei große kanadische Kabelnetzbetreiber streichen den staatlichen russischen Sender RT als Reaktion auf die Invasion in der Ukraine aus ihrem Programmangebot. Sowohl Rogers Communications RCIb.TO als auch BellBCE.TO gaben bekannt, dass RT nicht mehr auf ihren Systemen verfügbar sein wird. Der kanadische Kulturerbeminister Pablo Rodriguez lobte Bell für die Einschränkung von RT und sagte, Russland führe weltweit einen Informationskrieg. „RT ist der Propagandaarm von Putins Regime, der Desinformationen verbreitet. Es hat hier keinen Platz.“ Zuvor hatte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen angekündigt, dass die „Medienmaschine“ des Kreml aus der EU verbannt werden soll. „Die staatlichen Sender Russia Today und Sputnik und ihre Tochtergesellschaften werden nicht mehr in der Lage sein, ihre Lügen zur Rechtfertigung von Putins Krieg zu verbreiten“, sagte von der Leyen. „Wir entwickeln Instrumente, um ihre giftigen und schädlichen Desinformationen in Europa zu verbieten.“
07.05 Uhr – Auch Singapur will Sanktionen gegen Russland verhängen. Das asiatische Finanzzentrum kündigt „angemessene Sanktionen und Beschränkungen“ an. Dazu sollen Maßnahmen im Banken- und Finanzbereich sowie Ausfuhrkontrollen für Güter zählen, die als Waffen gegen die Bevölkerung der Ukraine eingesetzt werden könnten. Die russische Invasion in der Ukraine sei inakzeptabel und ein grober Verstoß gegen internationale Normen. Die Lage sei beispiellos, sagt Außenminister Vivian Balakrishnan im Parlament. Der Stadtstaat verhängt nur selten eigene Sanktionen gegen andere Länder.
07.00 Uhr – Der RubelRUB= ist wegen der verschärften Sanktionen auf ein Rekordtief gefallen. Auf der Handelsplattform EBSRUB=EBS stürzte er in der Nacht um fast 42 Prozent ab. Für einen Dollar mussten zeitweise 119 Rubel hingelegt werden. An der Moskauer Börse soll der Devisenhandel am Montag erst um 10.00 Uhr Moskauer Zeit (08.00 Uhr MEZ) beginnen – drei Stunden später als üblich. Unterdessen untersagte die russische Zentralbank Ausländern den Verkauf russischer Wertpapiere. Die Händler sollen Verkaufsorder von Ausländern nicht ausführen, ordneten die Währungshüter an.
06.48 Uhr – Die EU hat in der Nacht nach Angaben aus Brüssel und Berlin die angekündigten schwerwiegenden Sanktionen gegen die russische Zentralbank in Kraft gesetzt. Sie umfassen ein Verbot von Transaktionen der Bank in Bezug auf die hohen russischen Währungsreserven in Euro. Zudem wird das Vermögen der Bank in der EU beschlagnahmt. Kanzleramts-Staatssekretär Jörg Kukies kündigt in einem Tweet an, dass die USA vergleichbare Schritte gehen würden.
06.21 Uhr – Die Facebook-Konten mehrerer öffentlicher Personen in der Ukraine, darunter Militärvertreter und Politiker, sind nach Unternehmensangaben Ziel von Hackerangriffen geworden. Es sei versucht worden, von den Konten aus YouTube-Videos zu verbreiten, in denen ukrainische Truppen als geschwächt dargestellt werden, teilt der Facebook-Mutterkonzern MetaFB.O mit. Es seien Maßnahmen ergriffen worden, um die betroffenen Konten zu sichern.
04.30 Uhr – Japan erwägt nach Angaben des Außenministeriums Sanktionen gegen Personen aus Belarus, darunter auch hochrangige Regierungsmitglieder. Die japanische Regierung hoffe, zum frühestmöglichen Zeitpunkt eine Entscheidung treffen zu können, sagt Staatschef Fumio Kishida. Japan arbeite derzeit gemeinsam mit den westlichen Ländern an der Umsetzung des Swift-Ausschlusses von Russland.
03.21 Uhr – In der ukrainischen Hauptstadt Kiew und in der Stadt Charkiw sind nach Angaben des staatlichen Dienstes für Sonderkommunikation und Informationsschutz erneut Explosionen zu hören. Zuvor war es in Kiew einige Stunden lang ruhig gewesen, schreibt der ukrainische Dienst auf dem Nachrichtendienst Telegram.
03.01 Uhr – Nach Angaben der Europäischen Zentralbank sind die Sberbank Europe AG, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Sberbank RusslandSBER.MM, sowie ihre kroatischen und slowenischen Ableger, zahlungsunfähig oder werden es demnächst sein. „Die Sberbank Europe AG und ihre Tochtergesellschaften mussten aufgrund der Auswirkungen der geopolitischen Spannungen auf ihren Ruf erhebliche Einlagenabflüsse hinnehmen“, erklärt die EZB. „Dies führte zu einer Verschlechterung ihrer Liquiditätslage.“ Es gebe keinen Weg, der eine realistische Chance bieten würde, die Liquidität wiederherzustellen. Russland ist der Mehrheitseigentümer der Bank. Vergangene Woche hatte die russische Zentralbank erklärt, die Finanzinstitute in Russland seien gut gegen die jüngsten Sanktionen des Westens gewappnet.
02.36 Uhr – Google deaktiviert nach Angaben des Mutterkonzerns AlphabetGOOGL.O zum Schutz der ukrainischen Bevölkerung vorübergehend einige Funktionen, die Live-Informationen über die Verkehrsbedingungen und die Verkehrsdichte verschiedener Orte liefern. Nach Beratungen mit mehreren Organisationen, darunter auch regionalen Behörden, habe man sich für die Maßnahme zum Schutz der ukrainischen Bevölkerung entschieden. Über Google Maps werden Staus abgebildet, die während des Krieges zur Überwachung russischer und ukrainischer Truppenbewegungen, sowie Fluchtrouten dienen könnten.
02.01 Uhr – Der E.ONEONGn.DE-Konzern lehnt die Forderung Polens nach einem Stopp für die Gas-Pipeline Nord Stream 1 ab. „Bei Nord Stream 1 handelt es sich um eine genehmigte und voll operative Gas-Importleitung. Insgesamt sehen wir Nord Stream 1 regulatorisch vollkommen unterschiedlich zu den laufenden Diskussionen um die Nord-Stream-2-Leitung, an der wir als Eon nicht beteiligt sind“, sagt ein Eon-Sprecher der Zeitung „Rheinische Post“. Eon ist mit 15,5 Prozent an Nord Stream 1 beteiligt. Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki hatte am Samstag gefordert, nach dem Stopp von Nord Stream 2 auch Nord Stream 1 stillzulegen.
02.00 Uhr – Der frühere Chef der Wirtschaftsweisen und heutige Berater von Finanzminister Christian Lindner (FDP), Lars Feld, stellt wegen des Ukraine-Kriegs den deutschen Kohle- und Atomausstieg infrage. „Die Bundesregierung muss dafür sorgen, dass die Energieversorgung sichergestellt bleibt. Dazu wird alles wieder auf den Tisch müssen, sogar Atomausstieg und Kohleausstieg“, sagt Feld der Zeitung „Rheinische Post“. „Wenn wir die Lieferungen von Gas, Öl und Kohle aus Russland stoppen oder Putin uns den Gashahn abdreht, können wir uns diese Rohstoffe mittelfristig auf dem Weltmarkt beschaffen. Das würde natürlich erheblich teurer.“ Kurzfristig sei die deutsche Wirtschaft durchaus vom Wegfall solcher Lieferungen betroffen, so dass ein konjunktureller Dämpfer bevorstehe. „Das heizt die Inflation weiter an. Die Inflationsrate in Deutschland könnte auf deutlich über vier Prozent in diesem Jahr steigen und wäre auch im kommenden Jahr höher als erwartet.“ Wenn ein noch größerer Konflikt drohen würde, wäre das laut Feld ein Grund, auch 2023 nochmals die Ausnahmeregel bei der Schuldenbremse zu ziehen.
01.54 Uhr – Der norwegische Energiekonzern EquinorEQNR.OL trennt sich von seinen Joint Ventures in Russland. „In der gegenwärtigen Situation betrachten wir unsere Position als unhaltbar“, sagt Equinor-Chef Anders Opedal. Das Unternehmen, das mehrheitlich in staatlichem Besitz ist, ist seit über 30 Jahren in Russland präsent und vereinbarte 2012 eine strategische Zusammenarbeit mit dem russischen Unternehmen RosneftROSN.MM. Die Vermögenswerte von Equinor in Russland wurden Ende 2021 mit 1,2 Milliarden US-Dollar bewertet.
01.03 Uhr – Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Peter Adrian, rechnet mit gravierenden Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf die deutsch-russischen Handelsbeziehungen. „Wir erfahren eine sehr weitgehende Blockade in den Wirtschaftsbeziehungen. Ich gehe davon aus, dass erst mal nur noch sehr wenig bis nichts mehr funktioniert“, sagt Adrian den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Krieges würden für die deutsche Wirtschaft „erheblich“ sein. Es gebe „etliche Härtefalle“, in denen in Deutschland ansässige Unternehmen „wegen des Krieges und seiner Folgen in ihrer Existenz bedroht sein werden“. Er erwarte, dass die Politik ähnlich wie in der Corona-Krise Unternehmen helfe, wenn diese existenziell gefährdet seien. In Folge des Ukraine-Krieges rechne Adrian laut Bericht auch mit einer Verstärkung der Lieferschwierigkeiten in der Automobilindustrie. „Beim Palladium ist Russland hinter Südafrika die Nummer Zwei auf dem Weltmarkt. Wenn das nicht mehr aus Russland geliefert werden kann, drohen in einzelnen Wirtschaftssektoren massive Störungen. Dann entsteht tatsächlich die Gefahr, dass es zu Lieferverzögerungen bei Autos kommen kann.“ Palladium wird in der Automobilindustrie für den Bau von Katalysatoren benötigt.
00.37 Uhr – Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro lehnt es nach einem Gespräch mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin ab, den Einmarsch Russlands in der Ukraine zu verurteilen. „Wir werden nicht Partei ergreifen, wir werden weiterhin neutral bleiben und mit allem, was möglich ist, helfen“, sagt Bolsonaro auf einer Pressekonferenz. Er habe am Sonntag zwei Stunden lang mit Putin gesprochen. „Ein großer Teil der ukrainischen Bevölkerung spricht Russisch“. Russland und die Ukraine seien „praktisch verbrüderte Nationen“. Damit stellt sich der Rechtspopulist gegen den Resolutionsentwurf des UN-Sicherheitsrats zur Verurteilung der russischen Invasion in der Ukraine, obwohl Brasilien am Freitag dafür gestimmt hatte.
00.26 Uhr – Es gibt erste Hinweise, wie die Börsen auf die neuen westlichen Sanktionen gegen Russland reagieren: Der Future-Kontrakt auf den US-Aktienindex Dow Jones1YMc1 notiert im frühen asiatischen Handel 1,4 Prozent tiefer, der für den S&P 500ESc1 gibt 2,5 Prozent nach und der für die Technologiebörse NasdaqNQc1 fällt um 2,9 Prozent. Der Future für die Öl-Sorte Brent aus der Nordsee LCOc1 verteuert sich um etwa sieben Prozent auf rund 105 Dollar pro Fass (159 Liter). BitcoinBTC= verliert knapp vier Prozent auf rund 37.500 Dollar. Der EuroEUR= büßt zum Dollar rund ein Prozent auf 1,1160 ein.
Ukraine aktuell 28.2.22
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