28. Nov (Reuters) – Es folgen Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen.
21.47 Uhr – Russland hat nach Darstellung der Ukraine in der vergangenen Woche die südliche Region Cherson 258 Mal unter Beschuss genommen. Dabei seien 30 Siedlungen angegriffen worden, erklärt Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Seinen Angaben zufolge hat Russland zudem eine Pumpstation beschädigt, die die Stadt Mykolaiv nordwestlich von Cherson mit Wasser versorgt. Die Angaben lassen sich von unabhängiger Seite nicht überprüfen.
20.15 Uhr – Vertreter der EU-Regierungen haben sich Diplomaten zufolge am Montag nicht auf einen Preisdeckel für russisches ÖlURL-Eeinigen können, das über den Seeweg transportiert wird. Es gebe keine Verständigung, da Polen darauf bestanden habe, die Preisgrenze niedriger anzusetzen, sagen die Diplomaten. Einige Staaten wie Polen wollen einen deutlich niedrigeren Deckel als die 65 bis 70 Dollar je Barrel, die von den G7–Staaten vorgeschlagen worden sind. Dagegen wollen etwa Griechenland und Zypern einen höheren Preis oder Entschädigungen für zu erwartende Kosten.
16.55 Uhr – Russland wird nach Einschätzung von Nato-Chef Jens Stoltenberg die ukrainische Energie-Infrastruktur weiter angreifen. Damit versuche Russlands Präsident Wladimir Putin den Winter als Waffe gegen die Ukraine zu nutzen, sagt Stoltenberg zu Journalisten in Bukarest vor einem zweitägigen Treffen der Außenminister des Militärbündnisses. Man müsse sich auf weitere Attacken der russischen Streitkräfte einstellen, ergänzt Stoltenberg.
15.10 Uhr – Für diese Woche geplante Gespräche Russlands und der USA über weitere Abrüstungsschritte sind abgesagt worden. Das teilen das Außenministerium in Moskau und die US-Botschaft dort mit. Sie würden nun zu einem „späteren Zeitpunkt“ geführt, erklärte das Ministerium. Gründe wurden nicht genannt. Ursprünglich sollten beide Seiten vom 29. November bis zum 6. Dezember in Kairo unter anderem über den Start-Vertrag zur nuklearen Abrüstung beraten. Die Gespräche liegen seit Beginn der Coronavirus-Pandemie im März 2020 auf Eis.
10.55 Uhr – Das russische Präsidialamt dementiert Berichte, Russland plane den Rückzug vom Atomkraftwerk Saporischschja. Ein Sprecher sagt vor der Presse, sie solle nicht nach Hinweisen suchen wenn es keine gebe.
10.44 Uhr – Russland begrüßt das Angebot des Vatikans als Vermittler zu fungieren. Die Haltung der Ukraine verhindere dies aber, teilt das russische Präsidialamt mit. Papst Franziskus hatte vor zehn Tagen in einem Interview mit der italienischen Zeitung „La Stampa“ erneut den Vatikan als Vermittler angeboten sowie Russland und die Ukraine aufgefordert, den Konflikt zu beenden.
08.02 Uhr – Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben in den vergangenen 24 Stunden russische Angriffe in der im Osten gelegenen Region Donezk zurückgeschlagen. Dies betreffe unter anderem die Städte Bachmut und Awdiiwka, teilt der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte in seinem täglichen Lagebericht mit. Dem ukrainischen Militäranalysten Oleg Schdanow zufolge halten die schweren Kämpfe auch in der im Nordosten gelegenen Region Charkiw an. Umkämpft sind demnach Gebiete, die die ukrainischen Truppen im September und Oktober zurückerobert hatten.
07.40 Uhr – Das von russischen Truppen besetzte Atomkraftwerk Saporischschja bleibt nach Angaben der von Russland eingesetzten Verwaltung in Enerhodar unter russischer Kontrolle. Die Besatzungsverwaltung in der südukrainischen Stadt, in der das AKW liegt, reagiert damit auf Äußerungen des Chefs des ukrainischen Energieversorgers Energoatom. Dieser hat am Sonntag gesagt, seit einigen Wochen erhalte man Informationen, wonach es Anzeichen dafür gebe, dass sich die russischen Truppen möglicherweise auf einen Rückzug vorbereiten. Er verwies auf russische Medienberichte, in denen eine mögliche Übergabe der Kontrolle über das AKW an die internationale Atomenergiebehörde IAEA als lohnenswert bezeichnet werde. „Diese Informationen sind nicht wahr“, erklärt dazu die Besatzungsverwaltung auf Telegram. Die Medien verbreiteten die falsche Information, dass Russland angeblich plane, sich aus Enerhodar zurückzuziehen und das AKW zu verlassen. Russland hat das AKW Saporischschja im März unter seine Kontrolle gebracht. Betrieben wird es weiterhin von ukrainischem Personal.
01.04 Uhr – Russland beschränkt ukrainischen Angaben zufolge weiterhin die Getreide-Ausfuhren durch die Verzögerung von Schiffskontrollen. „Es war üblich, 40 Inspektionen pro Tag durchzuführen, jetzt gibt es aufgrund der Position Russlands fünfmal weniger Kontrollen“, schreibt der ukrainische Infrastrukturminister Olexander Kubrakow auf seiner offiziellen Facebook-Seite. Im Oktober verließen rund 4,2 Millionen Tonnen Getreide die ukrainischen Häfen, im November sollen laut Kubrakow nicht mal drei Tonnen exportiert werden. 77 Schiffe warteten in der Türkei auf die Inspektionen, obwohl die drei Schwarzmeerhäfen nur zur Hälfte ausgelastet seien. Russland hatte die für die weltweiten Nahrungsmittel-Exporte wichtige Verlängerung des Getreide-Abkommens mit der Ukraine Mitte November bestätigt.
Ukraine aktuell 28.11.22
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
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