Update: 17:10 Uhr
27. Mrz (Reuters) – Es folgen Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen:
16.45 Uhr – UN zählen 1790 tote Zivilisten seit Kriegsbeginn
Die Vereinten Nationen (UN) beziffern die Zahl der im Ukraine-Krieg umgekommenen Zivilisten auf mindestens 1119. Vom Beginn des russischen Angriffs am 24. Februar an bis zum 26. März seien außerdem 1790 Zivilisten verletzt worden. Unter den Toten seien 32 Jungen, 15 Mädchen und 52 weitere Kinder, deren Geschlecht nicht festgestellt worden sei. Aufgrund der schwierigen Erfassung seien die tatsächlichen Opferzahlen wahrscheinlich beträchtlich höher. Zu Tode gekommen seien die meisten durch Explosivwaffen mit weiträumiger Wirkung wie Artilleriebeschuss sowie Raketen- und anderen Luftangriffen.
15.20 Uhr – Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier stimmt die deutsche Bevölkerung auf härtere Zeiten ein. Bei einem Friedenskonzert verweist Steinmeier auf den Krieg in der Ukraine und die Wirtschaftssanktionen gegen Russland. „Diese scharfen Sanktionen bringen unvermeidlich auch Unsicherheiten und Einbußen, auch für uns“, sagt der Bundespräsident. „Ja, es kommen auch auf uns in Deutschland härtere Tage zu.“ Die Sanktionen sollten Russland „die Fortsetzung seiner zerstörerischen, menschenverachtenden Politik unmöglich machen“.
15.15 Uhr – Die nordrhein-westfälische Landesregierung prüft strafrechtliche Konsequenzen für das Verwenden des Z-Symbols in der Öffentlichkeit. „Der völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine verursacht unsägliches Leid. Mir fehlt jedes Verständnis dafür, wie man sich mit diesen Verbrechen gemein machen oder sie gutheißen kann“, sagt NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) der „Rheinischen Post“. „Deshalb prüfen wir in Nordrhein-Westfalen alle Möglichkeiten, strafrechtlich gegen die Verwendung des Z-Symbols der russischen Armee vorzugehen.“ Der Buchstabe, der im russischen Alphabet nicht vorkommt, wird auf russischen Militärfahrzeugen und von Unterstützern der Position Russlands verwendet
12.15 Uhr – Russland schränkt Zugriff auf „Bild“-Webseite ein
Russland schränkt den Zugriff auf die Webseite der „Bild“ ein. Man folge damit einem Ersuchen der Generalstaatsanwaltschaft, teilt die Kommunikationsaufsicht Roskomnadsor mit. Ein Grund für die Beschränkungen für den Online-Auftritt der deutschen Zeitung wurde nicht genannt.
11.55 Uhr – Türkei fordert weitere Gespräche mit Russland für Ende des Kriegs
Die Türkei fordert weitere Gespräche mit Russland für eine Beendigung des Kriegs in der Ukraine. Die Türkei und andere Staaten müssten weiterhin mit Russland reden, sagt der türkische Präsidialamtssprecher Ibrahim Kalin auf dem internationalen Doha-Forum in Katar. „Wenn jeder die Brücken zu Russland niederbrennt, wer wird dann am Ende des Tages mit ihnen reden?“, fragt er. Die Ukraine brauche mehr Hilfe und müsse mit allen Mitteln unterstützt werden, damit sie sich selbst verteidigen könne. Aber die russische Seite müsse angehört werden, „so oder so“.
11.50 Uhr – Ukrainischer Geheimdienstchef – Russland will Teilung der Ukraine
Russland will nach Darstellung des ukrainischen Militärgeheimdienstes die Ukraine in zwei Teile spalten. So wolle Russland eine von der Regierung in Moskau kontrollierte Region schaffen, nachdem es nicht gelungen sei, das ganze Land einzunehmen, sagt Geheimdienstchef Kyrylo Budanow. „In der Tat ist dies ein Versuch, ein Nord- und Südkorea in der Ukraine zu schaffen“, erklärte er. Die Ukraine werde bald einen Guerillakrieg in den von Russland besetzten Gebieten beginnen.
11.00 Uhr – Frankreich erwartet rund 100.000 Flüchtlinge aus der Ukraine
Frankreich bereitet sich nach Regierungsangaben auf 100.000 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine vor. Bisher seien rund 30.000 Ukrainer angekommen, sagt Wohnungsbauministerin Emmanuelle Wargon. Die Hälfte davon setze ihren Weg in andere Länder wie Spanien fort. Vor dem Krieg lebten rund 40.000 Ukrainer in Frankreich.
08.50 Uhr – Ukraine – Russland will Treibstoff- und Lebensmittellager zerstören
Die Ukraine wirft Russland vor, mit der Zerstörung ukrainischer Treibstoff- und Lebensmittellager begonnen zu haben. Dies bedeute, dass die Regierung in Kiew bald die entsprechenden Vorräte großflächiger verteilen müsse, sagte der Berater des Innenministeriums, Vadym Denysenko, im Fernsehen. Russland verlege zudem zu einem Truppenaustausch Streitkräfte an die Grenze. Die könne bedeuten, dass Russland neue Versuche unternehmen wolle, die Invasion in der Ukraine voranzutreiben.
08.40 Uhr – Die Ukraine und Russland haben nach ukrainischen Angaben zwei „humanitäre Korridore“ vereinbart, um Zivilisten am Sonntag aus den Frontgebieten zu evakuieren. Dazu gehöre auch, dass Menschen mit Privatautos die besonders umkämpfte südöstliche Hafenstadt Mariupol verlassen können, sagt die ukrainische Vize-Ministerpräsidenten Iryna Wereschtschuk. Mariupol ist von russischen Einheiten eingekesselt und seit Wochen schwerem Beschuss ausgesetzt. Die Ukraine und Russland haben sich zuletzt immer wieder gegenseitig vorgeworfen, die Einrichtung von Fluchtkorridoren für Zivilisten zu verhindern.
07.35 Uhr – Ukraine – Mehrere Angriffe in Regionen Donezk und Luhansk abgewehrt
Der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte erklärt, Russland habe seine „bewaffnete Aggression in vollem Umfang“ fortgesetzt. Allerdings hätten die ukrainischen Streitkräfte sieben Angriffe in den östlichen Regionen Donezk und Luhansk zurückgeschlagen. Dabei hätte sie mehrere Panzer und gepanzerte Fahrzeuge zerstört. Die Angaben über die Kämpfe in der Ukraine können nicht unabhängig überprüft werden.
04.05 Uhr – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert westliche Staaten auf, schwere Waffen an die Ukraine zu liefern. „Wir warten bereits seit 31 Tagen. Wer hat eigentlich das Sagen in der euro-atlantischen Gemeinschaft? Ist es wirklich immer noch Moskau, weil es auf Einschüchterung setzt?“ sagt Selenskyi in einer Videoansprache am späten Samstagabend. Kiew brauche Panzer, Kampfflugzeuge und Schiffsabwehrsysteme. „Das alles ist nicht nur für die Freiheit der Ukraine, sondern für die Freiheit Europas.“
03.05 Uhr – Angesichts des Ukraine-Kriegs und der Bedrohung durch Russland prüft die Bundesregierung die Errichtung eines Raketenschutzschildes über dem gesamten Bundesgebiet. Bei der Beratung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mit Generalinspekteur Eberhard Zorn in der vergangenen Woche über die Verwendung des 100-Milliarden-Euro-Sondervermögens für die Bundeswehr war nach Informationen der „Bild am Sonntag“ einem Vorabbericht zufolge auch ein solcher „Iron Dome“ (Eiserne Kuppel) Thema. Konkret geht es um eine mögliche Anschaffung des israelischen „Arrow 3“-Systems.
00.35 Uhr – Der Schweizer Versicherungskonzern ZurichZURN.S beseitigt sein weißes Z-Logo auf blauem Hintergrund aus den sozialen Medien. „Wir entfernen vorübergehend die Verwendung des Buchstabens ‚Z‘ aus den sozialen Kanälen, wo er isoliert erscheint und falsch interpretiert werden könnte“, teilt das Unternehmen in einer Erklärung gegenüber Reuters mit. Der Buchstabe ist in Russland zu einem Symbol der Unterstützung für Moskaus Einmarsch in die Ukraine geworden.
00.01 Uhr – Grünen-Chef Omid Nouripour bezweifelt die Einhaltung der Schuldenbremse im Jahr 2023 und widerspricht damit den Plänen von Finanzminister Christian Lindner (FDP). „Die Bundesregierung stellt für Klima- und Innovationsprojekte bis zum Jahr 2026 200 Milliarden Euro bereit. Eine gigantische Summe, für das Nachholen all der wichtigen liegen gebliebenen Aufgaben braucht es mehr“, sagte Nouripour der „Bild am Sonntag“. Auf die Frage, ob er für eine Einhaltung der Schuldenbremse ab 2023 garantieren könne, antwortete er: „Nein. Niemand kann sagen, wie lang die aktuelle Krisensituation anhält.“
00.00 Uhr – Die Deutsche BahnDBN.UL startet ein Job- und Beratungs-Programm für Geflüchtete aus der Ukraine. DB-Personalvorstand Martin Seiler sagt „Bild am Sonntag“: „Wir wollen den Geflüchteten eine berufliche Perspektive bieten – kurzfristig aber auch auf längere Zeit“. Ab kommender Woche solle eine entsprechende Hotline in russischer und ukrainischer Sprache freigeschaltet werden. Außerdem sollen in Frankfurt am Main, Köln und Berlin Beratungszentren öffnen. Die Bahn informiere dort über den Arbeitsmarkt, biete konkrete Jobmöglichkeiten in kaufmännischen und technischen Bereichen an.
Ukraine aktuell 27.03.22
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